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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 15.11.2013, 20:02   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Nahender Sturm, Nordsee

Den Strand entlang fegt eine steife Brise,
der Sand im Wind verwischt die Horizonte,
und hinter Wellen, zorniger als diese,
ein wunder Himmel wie ein tiefer Rachen,
aus dessen Schlund, was sich nicht retten konnte,
hinausbrüllt in ein grässliches Erwachen!

Noch wärmt den blassen Saum der nahen Dünen
der Sonne Licht, als werfe sie ein Grüßen
aus letzter Hand mit sterbenskranken Mienen
den Gräsern zu, die sich landeinwärts neigen,
als beugten sie, ihr Aufrechtsein zu büßen,
Verfemten gleich das Knie vor diesem Reigen!

Die Flut wirft gelben Schaum ins jähe Brausen
der wirbelnden Gesichter eines Sturmes,
der auf dem Deich, dahinter Menschen hausen,
nun immer stärker wütet wie ein Wesen,
das um das Leuchten schon des fernen Turmes
ins Tosen schreibt, was nur die Götter lesen!
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (26.02.2014 um 12:32 Uhr)
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Alt 15.11.2013, 21:17   #2
Dana
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Lieber Östereicher,
der du viel ferner der Nordsee bist als ich - du fühlst wie ich.

Ich lebe zwischen den Meeren und erlebe beide Seen in Jahres- und Gezeiten sehr unterschiedlich. Die Nordsee ist wunderschön - die Ostsee auch - doch ist die Erste furchteinflößender, beklemmender. Urlaubsbilder von beiden trennen Welten. Die von der Nordsee sind unendlich romantisch, tief - die von der Ostsee bleiben wetterbedingt "harmlos" und leicht schön.

(Wir zwei haben einst Urlaub auf einer Hallig gebucht, um dem Grausen der Stürme und Fluten zu begegnen. Wir waren bereit, landeten gestiefelt, regeneindeckt und lebten ruhige See, Sonnenschein und unendlichen
Sternenhimmel (im Oktober!). Es war nicht enttäuschend - nur anders als erwartet.)

Mit deinem Gedicht hast du mich an all das erinnert.
Trotz "sturmfreier Bude" erfuhren wir viel Interessantes über Werden und Sein der kleinen Pension und damit auch der Kleinstinsel. Eltern, Großeltern und Urgroßeltern spielten eine Rolle. Wir haben Gedenktafeln und Wasserstände der Zeit gefunden. Wir haben uns Filme über Sturmfluten und Geschehen angesehen und staunten, wie fern wir dem "nächsten" Dasein sind, ohne zu ahnen, wie unbewusst wir nahenden Sürmen enkommen können und wenn nicht, dann:


Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Die Flut wirft gelben Schaum ins jähe Brausen
der wirbelnden Facetten eines Sturmes,
der auf dem Deich, dahinter Menschen hausen,
nun immer stärker wütet wie ein Wesen,
das um das Leuchten schon des fernen Turmes
ins Tosen schreibt, was nur die Götter lesen!
Wir sind, wir leben und schreiben das, was wir nicht verstehen, den Göttern zu, die es "so" nicht gibt.

Ein wunderschönes Naturgedicht, das Insidern wohlklingt und ob der Nordsee fast zu Göttern treibt.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.11.2013, 21:25   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

Du hast den Bergländer durchschaut!

Ich kenne die Nordsee, ihre Bilder, ihre Küsten, nur aus Fernsehdokus. Auch die Nordseegedichte von Rilke und Storm - aber das ist auch schon alles. Vielleicht vermessen, über solchen Eindrücken aus zweiter Hand solches zu schreiben, aber ich wollte mich mal wieder daran versuchen!

Deinen Zeilen entnehme ich, dass es - zumindest aus deiner Sicht - einigermaßen gelungen scheint.

LG, eKy
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Alt 15.11.2013, 22:39   #4
Dana
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,

es ist dir gelungen, gleich Storm und Rilke, nur dass es jemand kommentiert hat, der "ein wenig" ferner der beiden wohnte und ist.

Ich liebe die Nordsee und halte mich an der Ostsee auf.
Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 17.11.2013, 21:03   #5
Erich Kykal
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Verschämt rotwerd!
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