Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 20.10.2018, 00:37   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Terrapin ließt

Ich streune durch die Strophen vieler Dichter,
die wie gepeitschte Hunde sind,
wie Straßen ohne Namen, ohne Lichter,
wie Küsten ohne Meer und Wind.

So vieles aus Geschriebenem ersehn ich,
was Unrat aus der Seele speit,
vom Täuschertum der Hoffnung bleibt nur wenig,
wie jenes Album toter Zeit.

Die feinsten Lieder haben sie gesponnen,
bei deren Kanon ich erscholl.
Sie wirkten jene Himmel goldner Sonnen,
in denen keine scheinen soll.

Mitunter finde ich mich trostschwach wieder
in Apokryphen des Verdachts,
der Quell der Kräfte sind des Purpurs Lieder
von düstrer Ferne eines Nachts.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2018, 10:20   #2
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Lieber Terrapin,
Deine Verse haben mich beeindruckt. Aus ihnen spricht Hoffnung, Enttäuschung und Resignation. In manchen Versen, vor allem in der vierten Strophe, steckt so viel Aussage, dass man sie mehrmals lesen muss, um zu erahnen, was sie sagen wollen. Letzlich bleibt es dem Leser überlassen, wie er die Aussagen interpretiert.
Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, es gibt jenes Geschriebene, das Unrat aus der Seele speit, so meine ich.
Wenn man es nicht findet, dann muss man es selber schreiben.
Ein großartiger Text!
Liebe Grüße!
Galapapa

P.s.: Ein kleiner Flüchtigkeitsfehler: Terrapin liest nur mit "s".
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2018, 10:57   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hi Terri,

da ist dir was ganz Tolles gelungen! Hut ab!

Ein Dichter ist wie ein Getriebener, der MUSS schreiben, was ihn bewegt, was er sieht und was
seine Fantasie ihm sagt, immer in der Hoffnung, das Geschriebene könne ihm den Weg weisen
oder ihm in welcher Form auch immer, Erleichterung verschaffen....

Sehr sehr gern glesen!
(auf den Schreibfehler im Titel hat dich Galapapa ja schon aufmerksam gemacht )

Begeisterte Grüße!
Chavali



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2018, 12:00   #4
Ophelia
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Ophelia
 
Registriert seit: 10.05.2016
Beiträge: 251
Standard

Lieber Terrapin,

schließe mich an. Sehr gut gelungen. Mir geht es auch oft so. Gerade in z.B. dicken Wälzern über Deutschsprachige Gedichte blättert man so durch und vermisst in den Versen das Herzblut. Es ist so ganz nett gereimt, aber überzeugt überhaupt nicht. Das geling halt nur wenigen und Galapapa hat schon recht: Man sollte es selbst versuchen, dann merkt man auch wie schwer es ist solche Verse zu schreiben...

Herzliche Grüße

Ophelia
__________________
Vom Tod erwart ich Leben und vom Schweigen ein Wort.
Baratynsky
Ophelia ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:46 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg