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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 01.04.2019, 01:33   #1
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard Nachtwache - Duellum

Da glänzt das ferne Glitzern frischen Taus!
Die Sonne kommt zurück. Es zieht mich raus.
Die Knospen brechen auf, dass Grau zu färben.
Wir suchen unser Glück und bleichen aus.
Die Heilsmomente stechen dann im Sterben,
wann sie mit neueren Versprechen werben.

Gegebne Dinge nehme ich in Kauf.
Ein neues Jahr zwingt neue Hoffnung auf,
trotz allem Duft und jeder Raffinesse.
Von meinen Lidern perlt der Sternenlauf,
auf dessen Ozean ich dann vergesse.
All die Gedanken sind mir wie Abszesse.

Doch in dem jungen Grün, das mich verführt,
erwartet mich die Ruhe, die berührt.
Ich fühle mich so oft von dem betroffen.
Ich hab im Strudel mich kaum noch gespürt,
lag mir der Nerv der Dinge denn zu offen.
Was nützt es bang der Wahrheit noch zu hoffen.

Was nutzt noch der Gedanke vor der Tat,
Wo man das Bild der Schönheit schon betrat?
Doch Schönheit selber kennt wohl keine Güte!
All die Gedanken sind nur Kopfsalat,
im Psalm, der sich verfinsternd schon verfrühte.
Und am Gezweig der gelben OsterBlüte
behaftet sich jetzt eine Plastiktüte.

O Gott behüte
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
Terrapin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2019, 12:39   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Terri!

Schönes Ding!

Ein paar Tipps:


Da glänzt das ferne Glitzern frischen Taus!
Die Sonne kommt zurück. Ich will hinaus. Erspart die flapsige Verkürzung "raus".
Die Knospen brechen auf, dass Grau zu färben.
Wir suchen unser Glück und bleichen aus.
Die Heilsmomente stechen dann im Sterben,
wenn sie mit neueren Versprechen werben.

Gegebne Dinge nehme ich in Kauf.
Ein neues Jahr zwingt neue Hoffnung auf Kein Komma hier bei Übernahme der Änderung in Z3.
mit allem Duft und jeder Raffinesse.
Von meinen Lidern perlt der Sternenlauf,
auf dessen Ozean ich dann vergesse.
Gedanken sind mir weiland wie Abszesse. "All" am Zeilenbeginn will betont sein.

Doch in dem jungen Grün, das mich verführt,
erwartet mich die Ruhe, die berührt.
Ich fühle mich so oft davon betroffen.
Ich hab im Strudel mich noch kaum gespürt,
lag mir der Nerv der Dinge denn zu offen.
Was nützt es, bang der Wahrheit noch zu hoffen. Komma nach "es".

Was nutzt noch der Gedanke vor der Tat,
da man das Bild der Schönheit schon betrat?
Doch Schönheit selber kennt wohl keine Güte!
Mein Denken ist nur wirrer Kopfsalat Wieder "All" vorneweg! Kein Komma hier.
im Psalm, der sich verfinsternd schon verfrühte.
Und im Gezweig mit gelber Osterblüte
hängt traurig eine alte Plastiktüte.

O Gott behüte!


Die Änderung der letzten beiden Zeilen sind teils stilistisch motiviert (letzte Zeile und "im" in der vorletzten), aber eine "Osterblüte" ist an sich keine eigene Pflanzenart, das hieße dann "Osterstrauch", oder aber der Ginster blüht auch gelb. Eine "Blüte" andererseits hat sicher kein Gezweig, daher habe ich "Gezweig mit gelber Osterblüte" geschrieben, das mag weniger lyrisch klingen, aber es ist kausal korrekt.


Inhaltlich sehe ich ein dem Frühling ambivalent gegenüberstehendes LyrIch, das aber trotz des Haderns mit sich selbst und der Welt immer noch vom Neuerblühen bewegt wird.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 01.04.2019, 23:05   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Richtig - das hatte ich zwar beim ersten Lesen auch erkannt, beim Kommi dann aber vergessen. Schlamperei!
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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