08.07.2017, 16:22 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Dear Mr. Predement
Dear Mr. Predement,
merkst du, dass dir die Worte versackten? Warum kennst du nur noch Arte- statt Fakten? Warum blickst du starr, wie der Gruß deiner Faust? Wie geht es morgens dem Nackten, den, falls du dich traust, du im Spiegel beschaust? Dear Mr. Predement, Siehst du nicht, wie du Gods blessed nation versaust?
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
08.07.2017, 17:08 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi Thomas!
Das Trumpeltier mausert sich wohl zu deinem lyrischen Lieblingsopfer! Das arme Zappelmännchen, das hat es doch nicht verdient: die ganze denkende Welt will ihm übel und verschwört sich gegen ihn, wo es doch nur alles gut meint! Sagt es doch dauernd, also muss was dran sein! Für mich nur ein Trottel unter vielen, die alle paar Generationen an die Macht kommen, weil die Menschen vergessen, wie es das letzte Mal war, als man sie machen ließ, oder all die Male davor ... Weitere Gedanken: Nur wenigen sind objektives Urteil und analytischer Geist gegeben, und selbst von jenen nutzen ihn beileibe nicht alle. Noch weniger vom Rest sind in einer Position, ihre Einsichten mit Breitenwirkung publik zu machen, und davon wiederum bleiben kaum eine Handvoll weltweit, die selbst etwas beeinflussen können, weil sie an irgendwelchen Hebeln der Macht sitzen. Der Mensch schreibt gern Geschichte, aber er studiert sie nicht - so wiederholt er eben alle paar Dekaden dieselben Fehler, so kurz ist sein Gedächtnis. Die Zeichen stehen auf Sturm, und Typen wie Trump, Erdogan, Putin, Kim Jong Un oder Assat pusten kräftig mit, den Wind der Verdammnis noch zu verstärken. Ihre Geister sind in Wahn befangen oder greifen zu kurz, die Gezeiten der Historie zu durchschauen. So brandet eine neue Welle des Untergangs heran, und wir stehen hilflos am bröckelnden Ufer unserer Illusion von Sicherheit und Zivilisation und sehen sie heranrollen wie Kaninchen in Schockstarre. Die "Guten" waren nie gut genug, um für ein höheres Ziel zusammenzustehen - Europa löst sich auf in Egoismus und neuer Kleinstaaterei, kaum dass die ersten Schwaden des Flüchtlingsregens auf den Strand der Erkenntnis niederprasseln. Der Traum von einer besseren Welt in Toleranz, Fairness und Sicherheit hatte nie eine Chance gegen die alten Ängste, den schwelenden Grimm und den Hass, der uns immer wieder hinunterzieht in den brüllenden Ozean der Schmerzen. Gewalt gebiert wieder Gewalt, denn alter Hader ist niemals vergessen oder vergeben, egal was die Moralischen behaupten! Wenn die Keulenschwinger wieder regieren, reduzieren wir uns auf gehorsame Lämmchen und scharen uns unter einem Führer zusammen, dem wir unser Heil anvertrauen, unter einer schön einfachen Idee, die uns beschwichtigend die Welt erklärt und uns versichert, wir wären schon auf der richtigen Seite. Und alle, die im Mittelmeer ersaufen, sind selber schuld und waren eh nur Neger oder Scheiß-Moslems ... Wer je ein romantisches oder ideelles Bild von der Menschheit hatte, wird angesichts der Faktenlage immer aufs Neue eines Besseren belehrt. Was bleibt jenen, die das Spiel erkennen und sich ihm verweigern, unfähig, sich gegen die Brecher der Unvernunft und Kleingeisterei zu stemmen? Sie werden zu zynischen Kabarettisten, zu Hofnarren eines untergehenden Reiches dekadenter Realitätsleugner und einsichtsunfähiger Einfaltspinsel. In diesem Sinne: Wer schreibt das nächste Programm? LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
09.07.2017, 10:56 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Lieber Erich,
persönlich kann mir das "arme Zappelmännchen" leid tun, aber das Problem eines US-Präsidenten im Amt mit Zeichen, die ganz nach Demenz aussehen, ist nicht ganz ohne, auch wenn ich versuche, es hier ironisch mit dem Anklang an Pinks Lied zu behandeln. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
09.07.2017, 11:22 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
|
Lieber Thomas,
ja, da gebe ich Erich recht, da hast du dich aber festgebissen am Zappelmännchen.. Erichs langen Ausführungen, die alle Aspekte beleuchten, kann ich mich nur anschließen. Ein G 20, der nicht mal eine Klimakonvention hinbekommt, weil ein paar Einfaltspinsel die Notwendigkeit nicht erachten, macht einem Angst. Es ist ja nicht nur Trump, wie Erich schon sagt. Alle schauen nur auf die Wirtschaft, aber wenn das Klima uns am Haken hat, dann brauchen wir auch keine Wirtschaft mehr. Wenn ich auf meinen Rasen schaue, der aussieht, als wolle das Rheinland verwüsten, dann weiß ich, das Klimaschutz wichtig ist. Wenn Trump die Hurrikanes in seinem Land ignorieren mag und Erdogan meint, er habe, weil der Flüchtlingspakt ja nicht so zieht, ein neues Druckmittel in der Hand, dann kann man sich nur vor den Kopf schlagen. Gruselig. Ich habe vor langer Zeit eine Satire zu Trump geschrieben. darin war eine Passage sinngemäß: ... vielleicht führt er in Feundschaft zu Putin den Weltfrieden herbei, vielleicht wirft er aber auch, wenn er einen schlechten F... hatte, irgendwo eine Atombombe hin.". So weit man den Meldungen trauen kann, hat er im Moment mit Melanie eher nicht so tolle F... Und die Türkei? Wer einem Edogan so vel Macht gibt und sich als Volk selbst entmachtet, wer will dem noch helfen? Ich schaue auf meinen Enkel, den ich jetzt 3 Tage und Nächte hier hatte, ihn beknüddelt und behütet habe, ihn getröstet, als er 3 neue Zähne bekam- in welcher Welt, vor der ich ih nicht mehr behüten kann, wird er leben? Und dann werde ich sehr traurig... LG von Koko |
09.07.2017, 15:48 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
|
Liebe Koko,
sich etwas Positivem und Hoffnungsfrohem zuzuwenden ist sicher das Beste. Leider drängt sich das Politische immer wieder in den Vordergrund, wodurch in letzter Zeit bei mir nicht gerade die positivsten Gefühle geweckt werden. Vielleicht wird es ja auch wieder besser. Das wäre doch eine Sache: Man schaut, was die Politiker gerade so treiben und wird dabei richtig happy, ganz ohne dass man etwas Seltsames geraucht hat. Liebe Grüße Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Dear Donald | Walther | Fremdsprachen und Mundarten | 1 | 10.12.2019 11:18 |