13.12.2014, 05:19 | #1 |
Wortgespielin
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Mein Gott
Vergebens hat mir Gott vergeben.
Er liebt, sonst wär er nicht mein Gott. Ich gauner weiter mich durchs Leben, wodurch ich meinen Gott verspott. Das kann er aber gut vertragen, mein Gott steht drüber, versteht Spaß. Für Unsinn ist er auch zu haben, weil er nur liebt, ganz ohne Hass. Ich weiß, bald kommt die Demutsrute, dann weist er mich mal kurz zurecht. Denn er will für mich stets das Gute, die große Liebe, die ist echt. Mein Gott, der lässt mich alles machen, und nimmt mich an, so wie ich bin. Wollt jemand meinen Gott verlachen, spürt' der die Faust von mir am Kinn. Doch halt, ich brauch für ihn nicht kämpfen, mein Gott ist selber stark genug, und der, der will, soll ihn ruhig kränken, selbst wenn der meint, Gott wär Betrug. Gott schaut im eigenen Theater, sein Stück, was er geschrieben hat, führt die Regie und ist Berater, mein Vers steht längst auf seinem Blatt. Geändert von AAAAAZ (14.12.2014 um 14:06 Uhr) |
23.03.2015, 12:32 | #2 |
ADäquat
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Hallo AZ,
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23.03.2015, 14:49 | #3 |
Senf-Ei
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Hallo AZ,
für mich liest sich die Aussage recht eindeutig als unmissionarischer Aufruf zur Toleranz bzgl. Gottgläubigkeit. Nicht mehr, aber auch nicht weniger! Inhaltlich eine unaufdringliche, für mein Empfinden gut verpackte Botschaft, weil sie aus der Ich-Perspektive spricht und keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt. Metrisch sind da noch einige Unsicherheiten drin, auch würde ich den Text auf das Wesentliche kürzen und das Wenige dann gezielt zuspitzen. Vielleicht magst Du ja jetzt mit etwas Abstand nochmal rangehen? Ich sehe, wie Du Dich seit einiger Zeit um mehr Struktur bemühst und allerhand ausprobierst. Für die Art, wie Du mit (teils ungerechtfertigterweise geradezu vernichtender) Kritik umgehst, hast Du meinen allerhöchsten Respekt! Das muss ich unbedingt mal sagen. Der konventionelle vierzeilige Kreuzreim ist, denke ich, eine gute Möglichkeit für metrische Übungen. Als Form für Deine sprudelnden Ideen aber vielleicht doch ein bisschen zu altbacken? Dieses Thema scheint mir sehr geeignet, nochmal einige andere Formen auszuprobieren, falls Du Lust hast. Möchtest Du den Text zur Kontrolle mal geixt haben? Ich frage lieber erstmal, bevor ich mir die Arbeit mache. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich |
25.03.2015, 03:13 | #4 |
Wortgespielin
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Hallo Chavali,
wie Claudi es beschreibt, soll das Gedicht ein Aufruf zur Toleranz darstellen, wobei es mir weniger um Glaubensinhalte im Speziellen oder um meine eigene Gottgläubigkeit geht. Es sind hierunter durchaus auch die Atheisten und Agnostiker mit ihrem Glauben zu verstehen, die ihre Vorstellungen zur Disposition stellen. Gemeint ist eine Glaubenshaltung. Jeder fühlt sich zu einem Gottesbegriff hingezogen, der ihn auch überzeugt. Im weiteren stelle ich ,,meinen Gottesbegriff" in Konkurrenz zu den restriktiven und kruden Gottesvorstellungen mancher, die sich vielleicht gerade kein Bild und keine Vorstellung von ihrem eigenen Gott machen dürfen und sollten, sich aber von solchen Äußerungen provoziert und auf den Schlips getreten fühlen könnten und reflexartig ihren Herrn mit Klauen und in Schrift verteidigen. Mein Gott ist eben großzügiger, gelassener, toleranter, witziger , verständnisvoller, liebender etc,... Deshalb ist er der auch der größere, allmächtigere und wahre Gott. Der überzeugt mich und dem will ich dienen. Und weil mein Gott so ist, hat er es auch gar nicht nötig, von Gotteswächtern beschützt oder gar verteidigt werden zu müssen. An der Hybris und kategorischen Denkweisen mancher dogmatischer Monotheisten soll hierbei durchaus gekitzelt werden, denn solch naive Vorstellungen können in meinen Augen nur Menschen haben, die nichts oder nur wenig von wahrer göttlicher Größe verstanden haben, die sich selbst groß machen müssen, um zu herrschen und dabei nicht die geringste Demut verspüren. Danke für deine Nachfrage. LG AZ. Hallo Claudi, wann und von wem werde ich denn hier vernichtend behandelt? Eine scharfe Auseinandersetzung ist die wunderbare Möglichkeit, die eigenen Vorstellungen zu überdenken, ggf zu revidieren, oder sich an seinen eigenen Formulierungen und Abgrenzungen zu üben. Ich schätze sie daher sehr. Ist doch schon beachtenswert, wenn sich mein Gegenüber Mühe gibt. Weniger schätze ich undifferenziertes Facebook Gelike, Smalltalk, Austausch von Eitelkeiten oder Feigheit. Dafür ist das Leben einfach zu kurz. Für deine Hinweise bin ich dir dankbar und dein Angebot einer Verixung weiß ich sehr zu schätzen. Ich weiß, dass ich gerade hier Schwachpunkte habe und durchaus einen Anschub vertragen kann. Die Suche nach unverbrauchten Bildern und unkonventionelle Gedanken sprechen mich mehr an, als das Experimentieren mit der Formensprache. Deinen Hinweis nehme ich daher gerne als Anregung an und habe ihn im Hinterkopf gespeichert, wenn ich mich an neue Gedichte heransetze. LG AZ Geändert von AAAAAZ (25.03.2015 um 04:19 Uhr) |
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