28.09.2016, 13:44 | #1 |
TENEBRAE
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Resümee
Verlassen liegen Städte in Ruinen,
bereits von Grünem wuchernd überhangen. Der Menschen Hochmut ist dahingegangen, und nur sein Überrest erzählt von ihnen. Die welken Hinterlassenschaften dienen den Tieren nun, die in die Trümmer drangen. Vorbei das Hoffen und verhallt das Bangen, verwest die Freuden- und die Trauermienen. Was bleibt von all den Jahren voll Geschichte? Wer zieht das Fazit, wählt das Resümee? Wir machten viel und machten viel zunichte, doch letzten Endes wird es nichts bedeuten! Dann zählt nicht mehr, was wir im Jahre Schnee erdachten und erschufen und bereuten.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (04.10.2016 um 20:08 Uhr) |
28.09.2016, 21:10 | #2 |
Lyrische Emotion
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Servus Erich,
so stelle ich es mir vor, wenn ich eines Tages mit einem Hyperraumschiff die Galaxie erkunde und auf einem Planeten lande, dessen Zivilisation ausgestorben ist. Die Natur holt sich alles recht schnell wieder zurück. Einige Bauwerke werden noch ein paar Jahrtausende überdauern, bevor auch sie dem endgültigen Untergang anheimfallen. Letztlich ist alles unwichtig, was wir tun, zumindest aus der Sicht des Universums. Für uns wohl nicht, denn die Neugier ist ja unsere antreibende Kraft. Vielleicht aber auch unser Untergang, denn jede Medaille hat ja bekanntlich ihre zwei Seiten. Vielleicht bekommen wir aber auch irgendwann so gerade eben noch die Kurve, dann überlebt unsere Zivilisation noch eine Weile auf diesem Planeten. Das wird sie freilich nicht für immer, denn auch unser Sonnensystem wird eines Tages vergehen, aber wer weiß? Vielleicht haben wir uns dann ja schon im Weltall ausgebreitet. Bis es soweit kommt, müssen wir aber noch an der eigenen Hybris arbeiten, denn die ist ja das eigentliche Thema in deinem Sonett. Diesmal ein klassisches Sonett, wieder einmal gelungen. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
28.09.2016, 21:33 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Faldi!
Vielen Dank für deine Worte. Du siehst ein Bild, in dem es noch Menschen gibt, vielleicht auf höherer Stufe, wenn es uns gelingt, die Erde zu verlassen (aber auch dann wird es uns nicht ewig geben). Ich hatte das finale Ende der Menschheit vor Augen - nichts Besonderes aus der Sicht des Universums. Wenn wir verschwinden, hat es nichts falsch gemacht. Es ist eben einfach passiert, und die Ursachen und Gründe dafür sind ihm so uninteressant wie unsere Existenz davor. Es ist der grundlegende Denkfehler der Menschen zu vermuten, es MÜSSE doch einen Sinn für all das geben, der über uns selbst, über unsere Leben und Horizonte hinausreicht - eine Art großen Plan, dessen Teil wir sind, als würde einzig dies unserer Existenz philosophische Bedeutung und Gewicht verleihen. Mitnichten - unser Leben ist alles, was wir sind und haben. Und es ist/war gut so. Es spielt keine Rolle, ob etwas von uns bleibt, ob wir zu etwas führen - wir haben gelebt und sind vergangen, und danach spielt nichts mehr eine Rolle für uns. Nur zu Lebzeiten vergiften wir die mögliche Harmonie jedes Augenblicks mit unseren Vorstellungen von größerer Wahrheit und Bestimmung - nur weil wir mit dem Gedanken an die eigene Endlichkeit und Bedeutungslosigkeit nicht zurande kommen! Aber wie wir uns auch gebärden, um diese einfache Realität Lügen zu strafen - es wird letztendlich keine Rolle spielen: Der Spielplatz ist nur von Bedeutung, solang es Spieler gibt, die darauf spielen. Egal, ob wir uns jetzt der Erkenntnis stellen oder nicht, ob wir uns der behaupteten Intelligenz endlich würdig erweisen oder nicht - es bleibt, wie gesagt, letztlich einerlei. Was irgendjemand wichtig nimmt, stirbt mit ihm, zumindest FÜR ihn, denn danach gibt es ihn schlicht nicht mehr. Und egal wie lang und ausdauernd wir "eine Fackel weitertragen" - irgendwann wird ALLES vergessen sein. Wichtig ist nur - JETZT! Keine Idee, daran die Welt genesen soll, kein Gott, keine "ewige" Wahrheit, keine kluge Weisheit, kein heiliges Buch - und kein profanes. "Was man erwirbt, ist eine schwere Last! Nur was der Augenblick erschafft, das kann er nützen!" (Goethe, Faust I) Vielen Dank für's Vorbeischauen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (05.03.2017 um 00:18 Uhr) |
29.09.2016, 11:56 | #4 |
Gast
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Hey eKy,
Das wird eines meiner Lieblingsgedichte von dir werden, weil es meinem „Glauben“ entspricht, dass wir nur eine Randerscheinung in den Zeiten des Universums sind. Wir sind unbedeutend, und nehmen uns doch viel zu wichtig. Und die Geschichte der Sterne und unserer Erde ist für unser Gehirn zu klein. Ich weiß, es gibt genügend Astronomen, die forschen, rechnen um die Unendlichkeit für uns verständlich machen wollen. Aber letztendlich, wenn die Menschen nicht mehr da sind, wird die Natur sich durchsetzen. Auch wenn wir Menschen, wie du schreibst: Wir machten viel und machten viel zunichte, auf diesem Planeten da waren. Es wird ja schon nach Lösungen gesucht, um als Mensch andere Planeten zu besetzen. Ob das je Wirklichkeit wird, weiß ich nicht. Manchmal habe ich den Eindruck das die Menschen bei all ihrem Leben vergessen, wie schön unser blauer Planet ist, Aber bei mir ist „das Glas voll“ ich hoffe noch auf die menschliche Vernunft, und damit auf ein harmonisches Leben auf dem Erdball, trotz Klimakatastrophe, Krieg, und Ozeanvermülling. Auch weiß ich, das ich in meinem Alter schon viele schöne Tage erwischt habe. Und hoffe das zukünftige Generationen das Leben genießen können. In diesem Sinne sehr gerne gelesen, und ich weiß das ich ein menschlicher Egoist bin, der den Sonnenschein genießt solange ich noch da bin. Wenn die Menschen, so wie du hier schreibst, gar nicht mehr vorhanden sind, gehts anders weiter sy |
29.09.2016, 18:44 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Sy!
Deine Sicht der Dinge ist auch die meine! Egoistisch finde ich das nicht - im Gegenteil, diesjenigen, die einen immer gleich für irgendwas vereinnahmen wollen, so als müsste JEDER mitmachen, wenn er nicht als rückständig oder asozial gelten möchte, diese aufdringlichen Gut- und Wutbürger - DIE sind belästigend egoistisch, wenn auch im altruistischen Deckmäntelchen! Wer gibt denen das Recht, mein Ansehen in soziale Geiselhaft zu nehmen und auf mich herabzusehen, wenn ich mich nicht an ihrem gerade hippen philantropischen Trend beteiligen will? Dass wir unserer Existenz zuviel Bedeutung beimessen, liegt auch daran, dass wir immer alles zielführend einteilen wollen, beginnend beim eigenen Leben: Unsere Kinder dürfen nicht einfach Kind sein und der eigenen Neugier folgen, nein, da gibt es Krippe, Kindergarten, Volksschule, Hauptschule, Gymnasium, Studium, dann Berufsleben, Familie, Karriere, Pension - alles folgt einem Plan, und am Ende fragt sich mancher, was er denn nun eigentlich davon hatte! So teilen wir auch alles andere ein - alles muss einem Plan folgen, alles muss ein erstrebtes Ziel haben - so auch das Leben an sich ... denkt man. Vielen Dank für deine freundlichen Worte! LG, eKy
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04.03.2017, 18:36 | #6 |
Gast
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Hi eKy,
Eines meiner Lieblingsgedichte von dir. Ich finde dieses Sonett so lyrisch und so unendlich traurig, weil ich mein Leben liebe und um so mehr fassungslos sein kann, wie der Mensch mit unserem Erdenball umgeht. Es ist ein Lebensthema von mir. Als Kind war ich fast ununterbrochen draußen. In der Sandkiste, Fahrradfahren durch eine Natur, die mich immer noch staunen lässt. Spielen unter und auf Bäumen, die eine Heimat für mich waren. Und wenn ich Naturfilme sehe, die zeigen wie sich die Welt verändern unter dem immer mehr werdenden Menschen, dann überkommt mich so ein Gefühl, wie du es hier wunderbar beschrieben hast. Wir sind nur eine begrenzte Zeit auf diesem schönen blauen Planeten. Deswegen genieße jeden Frühling. Nur wer weiß wie schön etwas sein kann, kann so nachdenklich und auf den Punkt treffend dichten. Du bist ein Künstler und kannst den Untiefen des Menschseins die richtigen Worte verleihen, das kann nicht jeder. Das ist ein Augenschmaus! Liebe Grüße sy |
02.04.2017, 17:16 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Sy!
Nochmals Dank für deine aufrichtige Begeisterung! LG, eKy
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10.04.2017, 22:34 | #8 |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
angesichts der Menschheitsgeschichte, auch der heutigen, überlege ich ernsthaft, ob es in diese Rubrik gehört. Das meine ich zwar zynisch und doch nicht ganz. Ein Zeitenresümee der Zeit, das in der Zeit (die es nicht gibt) geschehen ist. Der Mensch war unfähig, etwas daraus zu machen - trotz der Überlegenheit zu allen anderen Arten. (Wirklich?) Vielleicht erholt sich die Welt nach uns von uns. Ich denke aber, der Mensch ist fähig, ein noch grausigeres Szenario der Bedeutungslosigkeit zu unterstreichen. (Bin zur Zeit sehr negativ eingestellt.) Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
11.04.2017, 20:59 | #9 |
TENEBRAE
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Hi Dana!
Das ist beim derzeitigen rapiden Verfall der guten Sitten und des gesunden Menschenverstandes in der Weltpolitik kaum verwunderlich! Ein paar Idioten wählen ein paar Idioten, und schon geht die dünne Tünche der Zivilisation im rauen Wind der Selbstsucht verloren. Es ist, als würden die Arschlöcher dieser Erde jederzeit darauf lauern, dass die Guten durch eine zu lange Periode des Wohlstands und der Sicherheit träge und selbstgefällig werden, weil sie diesen satten Zustand für unumkehrbar und selbstverständlich halten - und kaum gehen sie nicht mehr wählen oder treten nicht mehr für ihre Interessen und die Vernunft ein, schlagen sie zu, schüren Unsicherheit und Angst, werfen mir Fakenews um sich, kurz: zeigen ihr wahres Gesicht! Und das Schlimmste: Viele sind zu dumm, die Zeichen rechtzeitig zu lesen oder jubeln den Totengräbern der Freiheit auch noch begeistert zu! Wenn ich sehe, wie viele - auch hierzulande "demokratisch zivilisierte" - Türken (ich weiß, wie sich das anhört, aber ich denke, du weißt, was ich meine) diesem quakenden Erdoganter unreflektiert zujubeln, Landsleute mit anderen Ansichten verprügeln oder bedrohen, dann steigen mir die Grausbirnen auf: Genauso gingen die Menschen in der Zwischenkriegszeit miteinander um, ehe Hitler an die Macht kam: Rüchsichtslos ringende Fraktionen, fahnenschwingende Aufmärsche mit denselben dämlichen Gesängen von Patridiotismus (Nein, ich hab mich nicht verschrieben!), bloß in einer anderen Sprache! Wenn ich sehe, wie in Russland Schwule verprügelt und Demonstranten brutal verhaftet werden, bloß weil sie ihre Meinung sagen (in der Türkei wagt das mittlerweile kaum noch wer), dann zweifle ich am Verstand der Menschen - und mit gutem Grund! Ich sehe, wohin das alles treibt, und dass die Menschheit nach wie vor nichts dazulernt. Sobald das letzte Grauen vergessen ist und nur noch in Büchern nachzulesen steht, die von Bildungsfernen nie aufgeschlagen werden, wächst wieder eine Generation des Faustrechts heran, die in Gewalt und Terror eine Lösung vermutet! Traurig. Natürlich wird Erdogan das Referendum für sich entscheiden - nötigenfalls mit Wahlfälschung. Die Türkei wird wieder Richtung Islamismus driften und sich von Europa distanzieren. Auch die Todesstrafe wird sicher wieder eingeführt. Er wird weiter gegen Europa hetzen, und nichts wird man hier dagegen unternehmen, was den rechten Gewaltbereiten weiteren Zulauf bescheren wird, weil es leider viele Menschen gibt, die die Welt lieber schön schwarz-weiß haben wollen. Natürlich wird Putin nicht zurückstecken. Er wird weder die Krim aufgeben noch sich im Syrienkonflikt zurückziehen. Sein narzisstisches Ego und sein Männlichkeitswahn lassen das nicht zu. Lieber das eigene Volk hungern lassen und dem Westen die Schuld geben - und noch nicht einmal ganz zu Unrecht, wenn man sich die westliche EU-Politik und die Natoausweitung so ansieht! Natürlich wird Trump weiterhin jedem Industriellen in den Arsch kriechen und die letzten Jahrzehnte sozialen und umweltbewussten Fortschritts in den Staaten zunichte machen. Diese Person ist völlig lächerlich, aber leider auch gefährlich in dieser Position. Er wird sein Amt weiter untergraben und dadurch das demokratische System lächerlich machen und ad absurdum führen - und vielleicht ist ihm das noch nicht einmal unrecht - auch wenn ich ihm soviel kühle Überlegung und strategische Weitsicht gar nicht zutraue! Er ist ein Arschloch, aber ein politisch eindeutig brunzpieseldummes! Von anderen Brennpunkten menschlicher Kulturschande und Unverstandes wollen wir gar nicht erst beginnen: Terrorismus, Islamismus, Neonazis, Nordkorea, China, Somalia, Nigeria, Ägypten, Israel, Syrien, Saudiarabien und die Emirate (eigentlich fast die ganze islamische Welt), Südamerika, Sekten, und und und ... Ja - ich verstehe deinen Zustand! LG, eKy
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21.04.2017, 00:06 | #10 |
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Hallöchen E.K.
mein Vorschlag: Wir machten viel und werkten viel zunichte, MfG M. |
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