17.03.2011, 22:16 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Da war ein Wort
Da war ein Wort, so unaussprechlich: Liebe!
Bedeutungsebenen: Ein Schmetterling, Der leise fliegt. Ein wunderbares Ding, Das kribbelt, schmerzt und trauert, wilde Triebe Entfaltet, Haare wuschelt, einfach Pling! Macht, und die Glocken läuten! Zarte Diebe Umgarnen Augen, rauben Schlaf! Wie Hiebe Zerschlägt die Trennung Träume, Schäume: Sing, Solang du es noch kannst! Ja, und umarme Den Liebsten, halt sie fest, die flüchtige, Die süchtige, die Liebe, und erbarme Dich ihrer: Selten siegt der Tüchtige! Bedeutung transformiert: Die eine Rose Sticht blutig zu, die andre spielt Mimose!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
09.04.2011, 14:59 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Hallo, Walther,
ja, wer lässt sich nicht gerne umgarnen? Bedeutungsebenen gleichen Tüchern, die, eins nach dem anderen weggezogen, immer weiter in die Tiefe blicken lassen. Von den Stichen, die mal schmerzhaft oder sogar blutig sein können und manchmal süß. Zitat:
Zitat:
"Sing, solange du es noch kannst." Ja, festhalten kann man das nicht, aber mit allen Sinnen und von ganzem Herzen annehmen, solange die Liebe gewillt ist, bei einem zu bleiben. Auch Schmerz kann auf seine eigene Art süß sein, und vor allem: Wenn wir keinen Schmerz empfinden könnten, wüssten wir dann die Freude zu schätzen? Vielleicht würden wir sie dann nicht einmal erkennen - was bei Vielen wohl auch so ist. Jede Münze hat zwei Seiten. Wenn man nur die Eine betrachten will, kann es sein, dass die Hände leer bleiben ... Rosen ohne Dornen sind mir persönlich zu "glatt". Ab und zu sollte man risikieren, auch einmal gestochen zu werden. Ein wunderschönes "Lied" auf die Liebe. Und, ganz formal: Ein sehr schönes Sonett. Ich hoffe, noch öfter Nadel und Faden zu finden, mit denen du auf deine eigene Weise Worte und Werke miteinander "verwebst". Lieben Gruß Stimme der Zeit
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13.04.2011, 13:45 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Stimme der Zeit,
Liebesgedichte sind wohl mit das Schwierigste, das man heute lyrisch versuchen kann. Einerseits sind da schon Legionen, auch gute, vor einem. Andererseits taucht man ein in einen See von besungener Liebe. Und drittens wurde alles schon einmal gesagt. Ich habe versucht, allen diesen Fährnissen zu entgehen. Wenigstens bei Dir scheint dieser Versuch gezündet zu haben. Das freut mich natürlich, und Deinen klugen und charmanten Kommentare auch. In diesem Sinne danke ich Dir sehr und wünsche uns allen hier viele Musenküsse, auf daß uns nur gute Liebesgedichte gelingen mögen. Und wenn sie mal nicht so gut sind, dann übersehen wir das einfach und machen ein neues und besseres! LG W.
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14.04.2011, 09:50 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Walther!
Super Gedicht ohne echte Meckerstellen! Vielleicht würde ich das "Pling!" in Anführungszeichen setzen. Das macht deutlicher, dass der Satz sich dahinter fortsetzt, was vom ansonsten freistehenden Ausrufezeichen behindert wird. In diesem Zusammenhang weise ich auch gern ein weiteres Mal darauf hin, dass deine Gedichte flüssiger und freier lesbar wären, wenn du endlich diese "Vorn-alles-groß-schreib-Attitüde" beiseitelassen würdest. Auch das behindert den flüssigen Lesegang, wie ich finde, weil ein Teil des Lesers immer am Überlegen ist, ob da nun vielleicht nicht doch ein neuer Satz beginnt und er die Worte vielleicht anders betonen müsste, um im Rhythmus zu bleiben. Aber ach, unsere kleinen Rituale und Gewohnheiten.... Dennoch sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (14.04.2011 um 13:59 Uhr) |
14.04.2011, 12:39 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Walter,
ich komme gleich zur Sache. Die Großschreibung am Versanfang jedes Verses stört mich auch beim Lesen. Vor allen Dingen bei dem "Macht" löst das irgendwie einen Schluckeffekt aus. Ich weiß ja nicht, ob Du das absichtlich so gemacht hast . Und weil ich gerade so schön dabei bin, könnte ich ja auch anmerken, dass sich die "Schäume" eventuell auch ganz gut als Verb machen würden .... ähm, kausal gedacht. "Das kribbelt, schmerzt und trauert, wilde Triebe Entfaltet, Haare wuschelt, einfach Pling! Macht, und die Glocken läuten!..." Hier stutze ich etwas bei der Grammatik. Aber da ich verstehe was gemeint ist, ist das für mich völlig in Ordnung, vor allen Dingen, weil der Klang an dieser Stelle besonders gut gelungen ist . Und ein Sonett muss ja klingen. Eigentlich finde ich es ein schönes Gedicht. Du benutzt eine dichte, sehr aktive Sprache - aber leider - deswegen passen die Großbuchstaben für mich nicht wirklich, weil mich die eher an Bücher aus dem Antiquariat (die mit den Grossbuchstaben am Kapitelanfang) erinnern. Vielleicht lässt du Dich ja beknien und schreibst die sie doch klein, außer natürlich die Bedeutungen. Also ich finde, wenn Du die Anfänge klein schreiben würdest, wäre das ein großes Sonett . viele Grüße laurenzia |
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