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30.03.2020, 00:42 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Was hab ich ihre Zeilen oft gelesen
und war so streng und war so grob ich fand für keinen nie ein kleines Lob. Es schwand so Jahr um Jahr für mich, den Besen. Und war in all der Zeit auch viel genesen, das uns nur blindlinks zu der Schlachtbank schob, es brächte nichts, das unser Haupt noch hob, bevor wir in dem Eis der Zeit verwesen. Man ist inmitten ausgerufner Schrift bloß ein in Nacht zurückgelassner Posten, den eine Sehnsucht keiner Stimme trifft... gequält dazu den Wein der See zu kosten schmeckt man nur tausend Küsse statt dem Gift und senkt sein Antlitz im verwelkten Osten.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (12.08.2023 um 03:50 Uhr) |
04.04.2020, 18:41 | #2 |
Lyrische Emotion
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--> Terralinchen
Du kämpfst zwar tapfer, ja, du hältst dich wacker und willst dich um den Dichterthron bewerben, doch rennst du unwillkürlich ins Verderben, dein Dichterfeuer ist nur ein Geflacker. Den Hühnern gleich ertönt hier dein Gegacker, dein ganzes Werk, ein bloßer Haufen Scherben, ich schämte mich und würde lieber sterben, zumindest machte ich mich schnell vom Acker. Nun gut, denn wer nicht hören will, muss fühlen, denn irgendwann musst du dich unterwerfen, ich werde dir dein Mütchen schon noch kühlen. Erst werde ich den Lyrikdegen schärfen, und dann in deinen Eingeweiden wühlen, das wird ein Freudenfest für deine Nerven.
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
05.04.2020, 22:04 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Du präsentierst dich ungeschickt und sauer,
da bleibe ich der Felsen und alkalisch. Hier wird nicht rumgezickt, denn animalisch zerfetzen meine Worte deine Trauer. Hat dich die Muse dummgefickt auf Dauer des Schreibens des Sonetts? So unmoralisch wie du da tust, so heliogabalisch. Ich bin der Dichterfürst und du der Bauer. Nun lies nur emsig weiter meine Briefe, es glänzt in deinem Aug mein Versgepränge... und spiegelt jener Reime kühle Tiefe. Du wünscht, dass keine Stimme dich mehr riefe zu fliehen aus der körpereignen Enge und endlich deine Seele Dir entschliefe.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (05.04.2020 um 22:24 Uhr) |
05.04.2020, 23:43 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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ich kenne weder Schimpf, noch Schmach, noch Reue...
ich handle ohne Zögern ...sehr direkt... mein Gegenüber liegt dahingestreckt es ist nicht so das ich mich dabei freue... und nur die Sonne hält mir ihre Treue... die Freude perlt als feiner Tropfen Sekt im Sand verstreut als kurzer Lichteffekt, und dachte kurz, dass ich das Sterben scheue. denn ist es endlich nun soweit, mein Feind... wir liegen blutbesudelt gegenüber im Ringen nach Erfolg und Luft vereint entweichen wir den Tagen immer müder wann jede Farbe platzt und neu erscheint... es werden dennoch die Gedanken trüber.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (05.04.2020 um 23:54 Uhr) |
06.04.2020, 19:08 | #5 |
Lyrische Emotion
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--> Terrapinscher
Oh, seh ich hier den alten Meister Grimme, den Schafskopf, doch in Wirklichkeit den Hammel mit unten ohne irgendein Gebammel und kurzem Schwänzchen über seiner Kimme? Ei, fragt sich da nicht gleich die schlaue Imme, wenn ich ihm nun den spitzen Stachel rammel direkt ins unbeholfene Gestammel, verschlägt ihm das dann die Eunuchenstimme? Am Himmel strahlen meine Geistesblitze, noch während du auf deiner Wiese weidest und wiederkäust bei Frost und Hitze. Ich weiß ja, dass du mir die Muse neidest, doch darauf mache ich nur ein paar Witze und schaue lachend zu, wie du hier leidest.
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08.04.2020, 23:20 | #6 |
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Falderalderalalala
Du greiser Knochen, gönn dir eine Pause
und schwatzt dir dein Gebiss nicht wieder lose. Die letzten Jamben schossen in die Hose, Du bist und bleibst halt ein Kulturbanause. Setz dich in deinen Garten und trink Brause, genieß den Vogelsang im Duft der Rose. Sind deines Abends Tage hoffnungslose, verzeih uns unser Glück zur großen Sause. Du scheidest still und einsam aus dem Leben, das was du schufst, zeugt nicht von lichter Dauer... und wer dich kannte nimmt es als gegeben. Auf Sonnentage folgen Regenschauer... man schafft noch deinen Namen kurz zu heben, schon wird uns das Erinnern ungenauer.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (18.04.2020 um 00:33 Uhr) |
10.04.2020, 13:57 | #7 |
Lyrische Emotion
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Es ist schon klar, du wirst mich überleben, zumindest physisch, denn den jungen Hirschen geschieht ja nichts, doch alte Jäger pirschen auf Rotwildjagd in gierigem Bestreben. Am Ende, sagt man, kann's nur einen geben, der Sieger labt sich an den süßen Kirschen, dem Zweitplatzierten bleibt das Zähneknirschen, dann wird des Hirsches Lyrik sanft entschweben. Natürlich kannst du schöne Kleider tragen, doch eines bleibt dabei wohl unausbleiblich, enttäuschend wirkt alleine dein Betragen. Du putzt dich raus und tust, als seist du weiblich, ich schau dich an und denke sozusagen: "This guy ist crazy, einfach unbeschreiblich!"
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11.04.2020, 23:30 | #8 |
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"Das ewig Weibliche zieht uns hinan!"
schrieb schon der vielgelobte Teufel Göthe. ich weiß um deine Angst und deine Nöte den Reim zu rekrutieren wie ein Mann. Mein Vierzehnzeiler zieht dich in den Bann und weckt in dir die pure Schamesröte. Du hoffst, dass dir dein Wortschatz Abwehr böte, doch liegt im Herzen wenig dir daran. Du hast in mir nun deinen Herrn gefunden, der über allem schwebt mit großen Flügeln, und übst und lernst die Tage alle Stunden. Es mangelt dir Methoden auszuklügeln und unbekanntes Dunkel zu erkunden. Was nützt es da, dir Wissen einzuprügeln? Des Abends Träume glühen aus in Tränen morgentlichen Taus.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (11.04.2020 um 23:51 Uhr) |
18.04.2020, 00:16 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Excuse me while I kiss the sky...
So kurz erglomm dein Licht nur, Falderwald,
im Schatten meiner frommen Herrlichkeit, dann war es bloß noch stumme Dunkelheit, in der das Rufen deiner Stimme rasch verhallt. Der Strom der Welt ist fühllos fremd und kalt und schert sich nicht um Freude oder Leid, wann Lebensformen er so niederschneit auf nackten Fels und ohne einen Halt. Gewiss doch peinigt dich die Existenz Gewalt und Angst, dass nichts die Schmerzen stillt, und haust in eiternder Reminiszenz. Du siehst den Tag das makellose Bild von mir und jede Nacht die Differenz, aus deren Leere dein Versagen quillt.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (26.04.2020 um 22:23 Uhr) |
18.04.2020, 19:36 | #10 |
Lyrische Emotion
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--> Terraspinnchen (what kissed up, must come down...)
Durchtrieben gibst du hier den Schwerenöter, um immer nur dasselbe Lied zu dudeln, du merkst es nicht, doch du gerätst ins Trudeln, ich schämte mich und würde immer röter. Du willst mein Herr sein, du Gedichtetöter? Dein Wortschwall kann die Lyrik nur besudeln, Gejaule taugt nicht, um mir lobzuhudeln, denn gegen mich bist du ein Straßenköter! In meinem Licht erscheint ein Stubenhocker, der reimert seine Zeilen in die Kübel der Einfalt, braucht der einen Betablocker? Denn so ein hoher Blutdruck ist wohl übel. Was gibt man einem, der 'ne Schraube locker in seiner Dichtung hat? Na einen Dübel!
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