01.05.2009, 04:28 | #1 |
Gast
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Die letzte Walpurgisnacht
Mein Ritter, den ich aus der Ferne verehrt,
ich habe ihn mit Belladonna betört, am Hexentanzplatz ihn verwirrt und umgarnt, die Muhme verlacht, die mich vorher gewarnt. Und nachts, als die Schwestern der Ahnen gedacht, da strich eine Katze, so schwarz wie die Nacht, ihm um seine Füße, und er hat gelacht. Der Uhu, er hielt uns im Dunkeln die Wacht. Am Morgen, da weckte uns Glockengeläut, und flugs hat er all seine Sünden bereut. Er war mir verfallen, ich fiel durch sein Schwert, doch ist diese Nacht sieben Leben mir wert. Geändert von Seeräuber-Jenny (01.05.2009 um 10:57 Uhr) |
01.05.2009, 05:16 | #2 |
unpaniert
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Ui, Jenny,
du fielst durch sein Schwert ...... nja, du liebst ja die finsteren Seiten der Lyrik, des Lebens ....gefällt mir aber doch sehr ....gruselig .... Sehr schön metrisch verfasst, soweit ich das beurteilen kann. Gruselsonnet ......fein geschrieben. verhexter Gruß von forelle |
01.05.2009, 10:06 | #3 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Piratin,
ein feines Walpurgisnachthexenliebeslied! So ganz nach meinem Geschmack! Schönen Feiertag wünscht Dir cyparis! |
01.05.2009, 10:57 | #4 |
Gast
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Ahoi forelle,
aye, du weißt ja, wie sehr ich das Düstere liebe! Und ganz so schlimm war es auch nicht, denn schließlich sind mir noch zwei meiner neun Leben geblieben. Und so konnte ich noch ein Gedicht verfassen. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Ahoi cyparis, das freut mich, liebes Hexenkind! Auch dir einen schönen und kämpferischen 1. Mai! Lieben Gruß Seeräuber-Jenny |
02.05.2009, 03:16 | #5 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Jenny,
es läßt mir keine Ruhe, ich muß auf dies herrlich wilde Gedicht noch einmal eingehen: -------------------------------------------------------------------------------- Mein Ritter, den ich aus der Ferne verehrt, ich habe ihn mit Belladonna betört, (schöööön!) am Hexentanzplatz ihn verwirrt und umgarnt, die Muhme verlacht, die mich vorher gewarnt. Und nachts, als die Schwestern der Ahnen gedacht, da strich eine Katze, so schwarz wie die Nacht, (Glücksbringer hoch 3 !) ihm um seine Füße, und er hat gelacht. Der Uhu, er hielt uns im Dunkeln die Wacht. (Wie es sich in der Wildheit gehört. Schön!) Am Morgen, da weckte uns Glockengeläut, und flugs hat er all seine Sünden bereut. (Schade. Geht es nicht ohne Reue? So, daß er keine seiner Sünden bereute?) Er war mir verfallen, ich fiel durch sein Schwert, (wenn ich zweideutig lese, ist es sehr pikant!) doch ist diese Nacht sieben Leben mir wert. (schreibt die Walpurgisnachthexenkatze!) Hat tiefen Eindruck auf mich gemacht. Das Gedicht ist es wert, mehrmals gelesen zu werden! 5 Sterne! Lieben Gruß von cyparis |
02.05.2009, 12:31 | #6 |
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Ahoi cyparis,
wie schön, dass dir dieses Gedicht gefällt. 5 Sterne! Welch großes Lob! Um ehrlich zu sein, ich wurde durch deine "Hexennacht" dazu inspiriert. Doch das ist ein Meisterwerk, meines nur eine kleine, traurige Geschichte vom Liebesglück einer einzigen Nacht. Die arme verliebte Hexe, die ihrem Angebeteten einen Liebestrank braut und sich in eine schwarze Katze mit neun Leben verwandelt - sie muss durch das Schwert des frommen Ritters fallen, denn das Glockengeläut macht ihm bewusst, dass sein Tun in den Augen des Klerus schändlich war. Bestraft wird das junge Mädchen dafür. Ähnlich wie im Roman "Die Sünde des Abbé Mouret" von Émile Zola: Ein junger Priester verliebt sich in ein wildes Naturgeschöpf, das in einem großen verwunschenen Park lebt, dem Paradou, in dem es keine Sünden gibt. Sie geben sich ihrer Liebe hin, bis ein alter Priester den jungen Kollegen an das Zölibat erinnert. Der sagt sich von der Geliebten los, und sie wählt den Freitod in einem Meer von Blumen. Lieben Gruß Seeräuber-Jenny Geändert von Seeräuber-Jenny (02.05.2009 um 12:33 Uhr) |
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