Glück

[Timo]

Sanft flackern die Kerzen
und entzünden
heimliches Verlangen,
lockender Leidenschaft
die flammengleich uns ergreift.

Selbst die Sterne versinken
am nächtlichen Himmel.
Ich schließe meine Augen
und öffne mich
der Verlockung deiner Zärtlichkeit.
Liebesmelodien führen uns
in das Reich
sinnlichen Glücks.

@ Timo - Brian

[Stimme der Zeit]

Hallo, Timo,

ganz allmählich erkenne ich mehr in "Freien Versen", das liegt daran, dass ich durch wüstenvogel und nun auch dich wohl mit der Zeit etwas "herangeführt" werde. (Obwohl ich immer noch "verliebt" in klassische Formen bin, zugegeben. )

Hier gefällt mir der "Aufbau". Ich möchte gerne ein paar Beispiele anführen.

Teilweise eine "Weiterführung" und ein Mal ein "Gegensatz". Im Verszusammenhang ein "Gegensatz der Gemeinsamkeit" - oder eine "Gemeinsamkeit der Gegensätze", was sehr schön zu "männlich - weiblich" passt:

"flackern - entzünden"
"heimlich - lockend"
"schließe - öffne"

Ein schöner Assonanzreim: "flammengleich - ergreift"

Alliterationen: "lockender Leidenschaft", "Selbst - Sterne" und "der - deiner"

Wobei auch die Konsonanten an einigen Stellen an Wortende und -beginn gut "positioniert" sind - wie z. B. bei "Sanft - flackern" oder "flammengleich - ergreift". Das "klingt" harmonisch.

Und beide Strophen beginnen mit "S", um das noch zu erwähnen, wobei die zweite Strophe auch durch den Beginn des letzten Verses damit "endet".

Diese beiden Verse gefallen mir sehr:

Selbst die Sterne versinken
am nächtlichen Himmel.

Die "Flamme" brennt so hell, dass in ihrem "Licht" selbst die "Sterne versinken".

"Liebesmelodien" - ist das ein Zufall, oder baust du gerne einen "musikalischen Aspekt" in deine Werke ein? In "Neue Kraft" gab es "Lieder" und "Harmonie". Eine Neugierfrage, da ich ja erst zwei deiner Gedichte kenne. Mir fiel auch auf, dass "Liebesmelodien führen uns" XxXxXxXxX als Trochäus tatsächlich "melodisch" klingt.

Ich persönlich schätze Gedichte in dieser Rubrik, die eher "andeuten", als (zu) direkt zu sein. Daher gefällt mir "Glück". Auch der Titel ist gut gewählt, denn "Sinnesfreuden" machen glücklich - vor allem, wenn es sich nicht nur auf rein körperliche Aspekte beschränkt.

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme

[ginTon]

hallo timo,,

In meinen Augen ein sehr gefühlvolles Liebesgedicht, romantisch und gut geschrieben. Für ein reines Erotikgedicht fehlt mir ein wenig sexuelle Spannung, die sich ja nur in dem Wort "Verlangen" feststellen ließe. Es
ist immer ein schmaler Grat zwischen Erotik und Romantik, da sich ja beide
auch bedingen können. Persönlich hätte ich dieses Werk nicht hier gepostet sondern eher in Liebe/Romantik ...

Sanft flackern die Kerzen
und entzünden
heimliches Verlangen,
lockender Leidenschaft
die flammengleich uns ergreift.

Die ersten Zeilen mag ich, obwohl ich denke, dass einige Wortwahlen sich wiederholen und der Text sich durchaus komprimieren ließe (ein gängiges Stilmittel von Prosagedichten). Hier haben meines Erachtens "Leidenschaft" sowie "Verlangen" dieselben Ursprünge und eines könnte gestrichen werden. Ansonsten gefällt es mir...

Selbst die Sterne versinken
am nächtlichen Himmel.
Ich schließe meine Augen
und öffne mich
der Verlockung deiner Zärtlichkeit.
Liebesmelodien führen uns
in das Reich
sinnlichen Glücks.

Sterne versinken am nächtlichen Himmel? Ein wenig ist diese Strophe ja auch nur eine Wiederholung der ersten "Verlangen>>Leidenschaft>>Zärtlichkeit" und geben im Grunde keine Auskunft was genau geschieht. Es sind Oberbegriffe, die für alle möglichen Dinge stehen können. Gerade deswegen, weil es so verallgemeinert wirkt, denke ich, dass es in der Erotikrubrik falsch aufgehoben ist...Ansonsten ein sehr ansprechender Text...

liebe Grüße gin

[Chavali]

Hallo Timo,

bin ebenfalls der Meinung, dass dein Text eher in der Liebes-Gedicht-Sparte stehen könnte.
Aber jeder empfindet ja auch die Erotik anders - also kann es ebensogut auch hier stehen bleiben
Vielleicht sind die versinkenden Sterne und sanft flackernde Kerzen für dich erotisch
oder erotische Metaphern?

Gefühlvoll geschrieben und deshalb spricht es mich auch an.

Mit Gruß,
Chavali

[Timo]

Hallo Stimme der Zeit, - wobei ich nicht ganz einige bin ob du weiblich oder männlich bist?
Du bist auf mein Gedicht mit wertvollen Gedanken herangegangen, die ich gar nicht so unbedingt gesehen habe, nur gefühlt.

Teilweise eine "Weiterführung" und ein Mal ein "Gegensatz". Im Verszusammenhang ein "Gegensatz der Gemeinsamkeit" - oder eine "Gemeinsamkeit der Gegensätze", was sehr schön zu "männlich - weiblich" passt:

Diese Zusammenhänge haben sich so ergeben und ich bin froh, dass es bei dir so angekommen ist.

"Liebesmelodien" - ist das ein Zufall, oder baust du gerne einen "musikalischen Aspekt" in deine Werke ein

Es ist kein Zufall, denn ich mag Musik sehr, habe selbst einige Zeit Klavier gespielt und ein Freund aus unserer Kirche hat mich auf der Geige begleitet.
Doch dann kam mein Außendienst als Werbefachberater und da hatte ich keine Zeit mehr.

Hallo gin,
Ich gehe gleich auf deinen Kommentar ein:

Hier haben meines Erachtens "Leidenschaft" sowie "Verlangen" dieselben Ursprünge und eines könnte gestrichen werden. Ansonsten gefällt es mir...

Verlangen ist das eine doch Leidenschaft ist mehr, es ergänzt sich und deshalb habe ich es auch so gewählt.

Ein wenig ist diese Strophe ja auch nur eine Wiederholung der ersten "Verlangen>>Leidenschaft>>Zärtlichkeit" und geben im Grunde keine Auskunft was genau geschieht

Vielleicht siehst du es so, was geschehen kann oder geschieht, sollte dem Leser überlassen sein, sich da hinein zu versetzen. Das ist der Grund.
Übrigens Erotik oder Romantik ist ziemlich miteinander verwoben. Erotische Gedanke kommen wenn man romantische Augenblicke erlebt und Romantik kann sich zur Erotik entwickeln.

Hallo Chavali,

Vielleicht sind die versinkenden Sterne und sanft flackernde Kerzen für dich erotisch
oder erotische Metaphern?

Wenn die Leidenschaft entflammt, versinken die Sterne und die flackernden Kerzen bringen sanfte Erotik.
Herzlichst
Timo