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Alt 05.01.2013, 16:41   #1
Cebrail
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Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
Standard Nichts von Bestand

Nichts von Bestand


Ich habe oft die Worte nicht, die Dinge zu umschreiben
und finde dann die Pforte nicht dem Bild gerecht zu bleiben,
dass sich tief in meiner Sicht verborgen hält und mir erzählt,
was im Nichtlicht an den Tag bricht und in mir spricht, mich erwählt,
um erzählt zu werden. Ganze Herden voller Farben traben
durch den Kopf, doch tropfen aus der Hand lediglich Buchstaben,
die dann nichts mehr wiedergeben, von dem Spüren, von dem Leben,
dem Bestreben einmal etwas auszusagen - von Bestand.
__________________
© auf alle meine Texte

„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas
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Alt 05.01.2013, 19:57   #2
fee
asphaltwaldwesen
 
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Ort: österreich
Beiträge: 961
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Das hat etwas sehr schön Hip-Hop-mäßiges für mich, Cebrail!

Ich liebe gute Binnenreime und Klangspiele wie dieses! Sehr fein gemacht!
Die Frage nach dem Bestand....seufz. Wer stellt sich die nicht, der kreativ tätig ist und etwas erschafft, das so schwer fassbar ist wie es nun mal vieles im Bereich der Künste ist... ich glaube, der eigentliche Bestand ist diese Berührung im Leser, im Hörer, im Betrachter. Dieser eine kurze, ev. auch nur kleine Funke von Erkennen, von Verknüpfung in dem Augenblick des Verstehens - auch unter der Oberfläche einer Form oder eines Inhaltes.

Mich hat deine Frage jedenfalls berührt. Danke.

LG,

fee
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"Gedichte sind Geschenke an die Aufmerksamen" Paul Celan
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Alt 06.01.2013, 13:18   #3
Cebrail
verkannt
 
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Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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Hallo fee,
danke für dein Lesen, dein Lob und überhaupt.

Hmm... das Ding ist eigentlich so was wie Frustrausreimen.

Wenn ich das was ich mir vorgenommen habe nicht auf die Kette
bekomme, dann schreibe ich so vor mich hin oder oder sag sinnlos
Worte vor mich her.
Da passt Hip Hop schon ganz gut, ist ähnlich,
eigentlich geht es mehr in Richtung Poetry Slam, ich weiß ja nicht ob
du da schon mal ein paar von den Leuten zugehört hast, klingt
einfach schön.
In der heutigen Zeit auch eine der wenigen Möglichkeiten die
Menschen mit Poesie und Lyrik in Kontakt zu bringen.

Das mit dem Bestand...nu ja, ich gebe ja die Hoffnung nicht
auf, dass ich einmal etwas schreibe das es Wert ist erzählt zu
werden, etwas das im Gedächtnis bleibt..... irgendwie.

Noch eins, immer wenn ich deinen Nick lese, dann stelle ich
mir die Frage, was ich mir wünschen würde, hätte ich denn drei Wünsche
frei - vielleicht ja einmal etwas von Bestand zu schaffen.

Nen lieben Gruß
C.
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„Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“
Dylan Thomas

Geändert von Cebrail (06.01.2013 um 15:06 Uhr)
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Alt 06.01.2013, 18:15   #4
Dana
Slawische Seele
 
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Beiträge: 5.637
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Lieber Cebi,
du hast wenigstens feinste Worte für dieses Befinden gefunden.

Ich stelle fest, wir haben ein gemeinsames Problem.

In meinem Kopfe laufen klangvolle, unendliche Balladen, Hymnen und ganze "Dr. Fäuste" ab. Sie sind richtig gut und würden ewig bleiben - mir fehlen einzig die Worte dafür.
Ich gehe auf die Suche.

Mit innigster Nachempfindung,
liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
Dana ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.01.2013, 19:18   #5
Cebrail
verkannt
 
Benutzerbild von Cebrail
 
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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Hmmm.. da war doch noch was ;-).

Hallo Dana, das hier hatte ich irgendwie vergessen, verdrängt, wie auch
immer, es wollte wohl in den Untergrund und da soll es dann auch, nach dieser Antwort, verschwinden. ;-)


Zitat:
du hast wenigstens feinste Worte für dieses Befinden gefunden.
Kann ich nicht wirklich teilen, aber danke dafür.


So ist das mit den Bildern im Kopf wir haben Ideen und sprühen innen, nur kommt bei mir immer nur ein Funke, statt der Flamme die in meiner Erwartungshaltung lodert.


Manchmal wünschte ich meine Hand könnte das Casting für mein
Kopfkino bestehen und sich dort einmal anschauen, was es denn alles so aufzuschreiben gibt.

Und.. ob eine Wortsuche nutzt weiß ich im Moment nicht wirklich, eigentlich sind alle Worte schon da, (bis auf einige Neologismen? die ab und an dazu kommen), nur kommen mir die Worte zur Zeit so....abgenutzt vor, so verbraucht und leer.

Vielleicht muss ich meine Sprache neu erfinden oder eine Sprache für mich erfinden, ich weiß gerade mal wieder nicht und schweige vielleicht einfach.

Danke und einen lieben Gruß
C.
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Dylan Thomas

Geändert von Cebrail (13.01.2013 um 19:22 Uhr)
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