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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 19.01.2011, 10:28   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Beiträge: 3.210
Standard Jagd.trieb

Jagd.trieb


Es sprang das Reh durch die besagten Lappen,
Die Jagd war auf, der Wald gefüllt mit Laut.
Die feste Burg dort war auf Sand gebaut,
Der weiße Schimmel glich dem schwarzen Rappen.

Wer hatte Sterbenden ins Aug geschaut,
Just dann, wenn sich die letzten Stränge kappen?
Man konnte mit dem Trieb durchs Dickicht tappen.
Der Jägerstand war günstig aufgebaut:

Das Ziel ganz fest im Blick, das Wildschwein raste
Mit Kind und Kegel durch dieselbe Lichtung,
Wo früh am Morgen noch das Damwild graste.

Sie wechselten in wilder Fahrt die Richtung,
Als Kimme übers Korn sich grade phaste:
Was blieb wars Warten auf die nächste Sichtung.
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Geändert von Walther (26.01.2011 um 19:39 Uhr)
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Alt 22.01.2011, 18:57   #2
Gert-Henrik
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Lieber Walther,

ob ich nun dem Jagdtrieb auf dem Hochstand folge, oder in der Megaleichenhalle (=Standardsupermarkt) meiner spontanen Fresslust - ohne jedes lebensnotwendige Hungergefühl - folge - wo ist der moralische Unterschied? Ist denn der Bauer besser, der mit purer Freude die so herrlich fett gewordenen Weizenähren drischt (= Leben vernichten...), oder die Veganerin, die mit, letztlich brutaler, Fresslust kleine Pflanzenbabies zerbeisst; weil die frischen Keimlinge es ja erst so richtig bringen?

Ich teile die Kritik an der Jagd immer weniger, kann ihr innerlich kaum noch folgen.

Formal: Was ist denn mit den männlichen Kadenzen in S3 und S4? Hauen ja alle 3 nicht hin, Absicht?

Gerne kommentiert

LGvL.
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Alt 25.01.2011, 16:56   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. Lipiwig,

dieses Sonett ist eine Fabel. Die Jagd ist also Anlaß für eine generell Reflektion über etwas anderes. Mehr mag ich nicht verraten.

Deine Interpretation könnte also in die richtige Richtung weisen (muß sie aber nicht, und eine Bestätigung könnte die Lust am Nachdenken einschränken, das hier eher stärker gefordert ist). Also: Welches grundsätzliche menschliche Verhalten wird hier drastisch persifliert?

Nun verstehe ich nicht, warum die männlichen Kadenzen bei der Endreimen nicht funktionieren. Das mußt Du mir näher erklären.

Danke für Deinen Eintrag und Deine Überlegungen.

LG W.
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Alt 25.01.2011, 20:35   #4
Gert-Henrik
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Zitat:
Zitat von Walther Beitrag anzeigen
Nun verstehe ich nicht, warum die männlichen Kadenzen bei der Endreimen nicht funktionieren. Das mußt Du mir näher erklären.
Gerne, lieber Walther

Total doof und falsch von mir formuliert, bitte insoweit um sorry!
Ich meinte die Silben, da Du doch sonst so ein Perfektionist bist: 1x9 und 2x11 Silben - hatte mich echt überrascht, daher das "Absicht?".

Immer noch: Gerne! kommentiert

LGvL.
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Alt 26.01.2011, 19:39   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
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Lb. lipiwig,

Hut ab, Du hast den Fehler bemerkt! Alle Achtung! Ist bereits umgebaut.

Tausend Dank!

LG W.
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