29.01.2018, 18:55 | #331 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ersetzbar bist du und dein stetes Stammeln
erst recht, wenn du nach Worten greifst, und sie zu sinnentleerten Sätzen schleifst, in denen fehlt, was andre Sätze sammeln: Es ist der Inhalt, eine tiefere Erscheinung, aus der Erfahrung und der Lebenskraft! Nicht aufgesetzte Demut, die aus Sätzen klafft, die nichts verändern. Meine Meinung: Schau du zuhause lieber weiter fern nach Wörtern, die sehr gern zusammen wärn, sobald du dichtest sind es Scheindebatten! Was wirklich wiegt, du kleiner Dichterstern, ist, eine Welt mit Sinnigkeiten auszustatten, etwas zu ändern, und nicht Zuckerwatten! |
31.01.2018, 20:37 | #332 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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An das Onkie
Da kommt kein Sturm, kein Donner, nur ein Hauch
und loser Regentropfen schwach Geprassel. Ein schlichter Knab mit seiner Kinderrassel steht just mit langer Leitung auf dem Schlauch. Ich lese Zeitung, streichle mir den Bauch und denke, der steckt ziemlich im Schlamassel. Die Perspektive einer Kellerassel ist seiner Sippe Tradition und Brauch. Und jeder flapsig, ungelenke Schritt leiht dem Bilde der Figur noch etwas Witz. Doch in mir regt Entsetzen sich und Mitleid. Drum handle ich recht ehrenvoll und milde und schärf den Stahl der Worte nicht so spitz, nur, sieh es ein, gehörst du nicht zur Gilde.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (31.01.2018 um 20:59 Uhr) |
06.02.2018, 21:35 | #333 |
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An eine "Gilde"
Die Gilde? Ach, Ihr seid mir schon ein Haufen
von wilden Möchtegerns und Eitelkeit, die auch noch älter sind und wohl zu zweit. Und milde? Was muss ich die Haare raufen?! Da kommen Sie alleine angelaufen und schreiben einem, sie sind nicht gescheit, von Gilden? Damit kommen sie nicht weit! Ihr "Gläschen Rotwein" mündet wohl im Saufen: Denn Freunde kann man sich nicht einfach kaufen. Sag deiner Hilde es ist draußen kalt vielleicht kommt sie zur Gilde und alsbald seid ihr zu zweit und werdet elitärer alt. Die Gilde? Ach, du bist mir schon ein Haufen. Ein Haufen Einsamkeit! |
17.02.2018, 00:38 | #334 |
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An die Schriften eines Bleichgesichts
Da gluckst der Zauberlehrling sehr possierlich
vorm Aldimarkt vom schnöden Buxdehude im Fettgedünste seiner Frittenbude und rüpelt sein Versuchssonett manierlich. Der Spott in seinen Versen sucht recht zierlich das Ungehemmte, wahrhaft schrecklich Krude, nur schlägt der tristen Worte Amplitude kaum auf der Skala aus - kontinuierlich. Beim niederschreiben deines Streichgedichts mühst du dich um den Halt des Gleichgewichts und kämpfst verbissen mit dem Spuk der Schwerkraft. Die Metrik mag noch irgend halbwegs fließen... um Syntax wie auch Inhalt zu genießen begreife meine Akribie als Lehrkraft.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (17.02.2018 um 00:47 Uhr) |
16.03.2018, 21:56 | #335 |
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Triumpf! Mal wieder.
Nur ich bereu es, ein derart Scheues rang wüst ich nieder. Das Spiel der Lieder zeigt mir als treues Gefährt ein neues Gesangsgefieder. Die Reime fallen mir einfach zu und widerhallen im Raum der Ruh. Dank all ihr Schallen gibt's kein Tabu.
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22.03.2018, 18:56 | #336 |
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Kontemplation
Mit Mut und Spucke! - immer wieder fecht ich
für Kunst und Wohlklang gegen jene Großen, bis rote Quellen aus der Vene stoßen, denn ihren Zorn und ihre Glieder schwächt ich. Ich sang im Stechschritt Kampfeslieder prächtig; und erntete vom Stab der Szene Rosen, doch manche dieser Kapitäne posen und sonst auch sind sie falsch und niederträchtig. Triumpf und Untergang sind sich seit je nah, bloß mich beschreibt das Attribut der Rohheit verhängnisvoll im Zweikampf der Arena. Zertrümmert jauchzen Worte manchen Maulhelds beschattet von dem Ruhm der Lyrikhoheit, die selbst verkündet: Ich bin nur ein Faulpelz!
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Das Leben ist eines der schwierigsten. Geändert von Terrapin (22.03.2018 um 19:01 Uhr) |
22.03.2018, 19:59 | #337 |
Gast
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So unaufhaltsam sind die Traurigkeiten, die Dir aus Deinem losen Munde gehen; tun so, als würden sie nur selbst sich sehen! Sie wirken starr, wie hingestauchte Weiten, die arm und klein als Blähungen Dir glänzen. Nicht unsre Dichtung macht die Lyrik groß; denn was du schreibst, bleibt ewig inhaltslos! Denn die Versöhnlichkeit sprengt alle Grenzen, wie kleine Wörter die in Stille schweigen, sich lieblich rühren und die Welt bewegen. Nun sag mir doch, du unbegreiflich Großer: wirst du das Wort so oft in Honig neigen? Und fleißig üben und die Sprache pflegen? Vielleicht auch nur: bleibst du ein edler Loser. |
25.03.2018, 20:27 | #338 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Respekt, dass du dich wohl getraut
zu antworten mit schlichter Arroganz. Nicht eine Muse regte sich zum Tanz. Die Harmonie lag im Konstrukt verbaut. Ein Waisenkind, das niemanden vertraut, steht vor den Toren eines weiten Lands... die Ruhestätte ohne Blumenkranz, auf die Erinnern nie mehr niedertaut. Was suchtest du bemüht die Strahlenpracht im Ausdruck für die Formen deines Bilds, das nach Erwarten mich denn sprachlos macht. Doch klingen da nur Hufe scheuen Wilds durch Wald und Wiese der verlassnen Nacht im Hauch des mondbeschienenen Gefilds.
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Das Leben ist eines der schwierigsten. |
09.04.2018, 10:48 | #339 |
Gast
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@terrapin
Die wahren Seelen schlichter Arroganzen
ertragen diese Namen unsrer Ängste, die uns zu unerschöpflichen Substanzen geraten und wir reisen fort - die längste Verzweigung unsres Lebens ist zerbrochen; in dem unendlich weichen Samt im Sein. Auch keine Mühe habe ich gerochen, denn Deutsche Lyrik ist mit mir allein. Und was ich suche, was ich heute bete, ist schüchtern wie ein Glanz im Glanz versteckt und zeigt sich erst, wenn ich entgegentrete: den liebevollen Wort der heißen Nacht. In der der Schlaf ein Klang für Taube ist, ganz unverstanden und auch nackt gemacht. Geändert von Eisenvorhang (10.04.2018 um 13:54 Uhr) |
11.04.2018, 17:18 | #340 |
TENEBRAE
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Ihr radschlagenden Spatzen!
Ihr solltet, "große Dichter", erst mal hier
die Fehler mit den Fällen korrigieren, denn diese gehen ernstlich an die Nieren den wahren Sprachverwendern im Revier! So schlampig formuliert ihr fort, dass schier mir droht, die Contenance hier zu verlieren, solch Lapsi sind wie ein Infekt von Viren und anderem entbehrlichem Getier! Ihr macht die Sprache krank mit eurem Derben, entstellt ihr reines Angesicht mit krassen Entgleisungen zu einem Bild der Scham, verloren und enteignet allen Erben, die euch für eurer Mangelhaftes hassen, wo dies sie wie ein Makel überkam.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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