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Kolosseum Kampf der Lyrikgötter

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Alt 25.10.2018, 01:32   #371
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 469
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Der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
von einem Kind, von einem schlichten Knaben,
verlassen von Talenten und von Gaben -
des Burschens Potentiale sind verkürzt.

Womit man dieses Bauernbrot auch würzt,
es stellt ein Opferfest für Wolf und Raben,
nun lasst uns diese Majestät begraben -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt.

Er hat mit fettgeschriebenen Majuskeln,
mit fehlendem Verstand und ohne Muskeln
sein Maurerdekolleté pervers entschürzt.

Und ob im >Mutigsein< er sich auch übe,
ihn leiten Angst und Paranoiaschübe -
der König des Sonetts wurd heut gestürzt!
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (31.10.2018 um 20:16 Uhr)
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Alt 11.11.2018, 00:31   #372
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard In Gedenken an Falderwalds raschen Moment des Glücks

Die Flammenpeitschen aus der Glut des Strohs
erlöschen am Tumult der Schnelligkeit
wie eine lästige Gefälligkeit
und wandeln sich in Asche, mühelos.

Es schwärzt der Ruß ermangelnden Niveaus
und abgebrannten Reims Geselligkeit
in deinem Strophenbau, die Helligkeit,
die deine Stimme hebte, wahr und groß.

Vergebens suchst du Halt im Sturz des Freifalls
beim Versgepräng, das meine Seele band
in Freudewogen kollektiven Beifalls.

Der Versfuß trampelt wie ein Elefant
durchs Porzellan der Stimme unsres Schreihals
und ist weit weniger als elegant.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.
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Alt 25.12.2018, 00:05   #373
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 27.08.2014
Beiträge: 469
Standard An Falderwald

Du hattest das Talent und Potential
um Größeres zu schaffen - schwergewichtig
im Ausdruck und den Feinden uneinsichtig
entgegnend ohne jegliche Moral.

Denn deiner Verse Silben sind ein Stahl
von derben Hammerschlägen unaufrichtig
geschmiedet. Uns zerstörend, die wir nichtig
verleben in dem goldnen Erdental.

Doch leitest du den Ruhm vom Fehl der Welt her...
das einen trocknen Wortschatz du bemühst,
Du wärst uns Trommelnden ein Gott und Feldherr!

Der Donner geistiger Vernichtung grüßt!
vom Sturm hinabgewettert auf das Weltmeer
hat Vers und Reim an Tollheit eingebüßt.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (30.12.2018 um 19:52 Uhr)
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Alt 29.12.2018, 13:42   #374
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard O Terrorpin!

Ach lieber Terrapin, was soll ich sagen -
so manche Fehlerchen hast du noch immer
in deinen Texten, und auch immer schlimmer
sind Eigenlob und Hyrbis zu beklagen,

doch wär man froh, wenn sie das Schlimmste wären!
Denn dieses ist, wie andere du schändest!
Ein einzig Wort, das freundlich du empfändest,
genügte schon, der Eitelkeiten Schwären

zu heilen, die in dieser Runde gären!
Doch keiner offenbar vermag zu wachsen
aus diesem Reigen der Beleidigungen,

vermag den Pfuhl der Schande zu entleeren,
wo niederste Instinkte ihre Achsen
aus Hieben recken und Verteidigungen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 29.12.2018, 20:12   #375
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard --> Terraperich



Da sind sie wieder, immer gern gesehen,
der Jüngling und der Dichtkunst Oberlehrer,
der eine hehr, der andre umso hehrer,
zwei ausgesuchte Lyrikorchideen.

Stets bleibt die Sorge um ihr Wohlergehen,
die Werke der Gedichtestraßenkehrer
versagen gar den Zweck als Briefbeschwerer,
weil sie wie Blütenstaub im Wind verwehen.

Der erste frech, der zweite korrigierend,
wie Gockel, die es einfach nicht begreifen,
den Kamm geschwollen, immerfort stolzierend.

Zum Jahreswechsel ein Geschenk mit Schleifen:
Ihr seid als Reimer schrecklich imponierend...
...primär gesehen aber ein paar Pfeifen.


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 29.12.2018, 21:05   #376
Erich Kykal
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Ach Faldi, oller Forenpusemuckel!
Dein Rundumschlag geriete merklich forscher,
würd deine Bühne hier nicht immer morscher
weil du sie kaum mehr nutzt, mein Oberschnuckel!

So lange trug dich hier mein breiter Buckel,
bis mancher anfing, blindlings draufzuschlagen.
Zwar konnte mich das nicht ins Bockshorn jagen,
doch lästig war das grobe Rumgezuckel!

Jetzt kommst du wieder, einfach so, nicht achtend
der jüngst geschaffenen Empfindlichkeiten,
und nennst mich flapsig menschlich eine Pfeife.

Ich hab genug von diesen Frustbarkeiten,
und, eure Kindereien hier betrachtend,
erkenne ich, dass ich mich neu begreife.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 30.12.2018, 23:53   #377
Terrapin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Nun Erich, du demutivierst mich wieder
mit Kauderwelsch, das Diarrhoe verkündigt.
Dem Biss der Kessheit bist du lang entmündigt,
durchstöbert man die Seiche deiner Lieder.

Und Falderwald, trägst du auch stolz das Mieder
vertrackter Verse, klingst du überpfündigt;
der Völlerei sich bettlerisch versündigt,
legst du am Grab der Kunst die Feder nieder.

Dagegen gelte ich als problematisch,
doch dabei, Freunde, wisst ihr selbst, behüt' ich
mich kongruent zu wirken und sympathisch.

Doch wer in Wortartistik mir die Stirn bot,
den achte ich, war es auch übermütig
und diagnostizierte seinen Hirntod.
__________________
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Geändert von Terrapin (31.12.2018 um 00:37 Uhr)
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Alt 20.01.2019, 00:48   #378
Terrapin
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Ein Dichter, der die Form von einem Zwerg hat,
gestaltet eine um die andre Fabel
und die gelingen meist sehr miserabel
im Prost des Alltags seiner kleinen Werkstatt.

Die Reime aufgekritzelt auf dem Merkblatt
verwurstet er manch schillernde Vokabel
und klappert mit dem krumgewachsnen Schnabel.
Man kennt den schrägen Kauz in seiner Bergstadt.

Der Andere, von keiner Muse mehr
beachtet, tüftelt auch in seiner Schmiede,
nur sind die Tage des Erfolgs lang her.

War er auch einst ein mächtiger Druide,
so fällt das Wasserhalten ihm heut schwer -
der Geist dement, der Körper invalide.
__________________
Das Leben ist eines der schwierigsten.

Geändert von Terrapin (20.01.2019 um 01:03 Uhr)
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Alt 23.01.2019, 22:16   #379
Erich Kykal
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Standard Terrapimp

Ich fühle mich vom einen wie vom andern,
den du hier peinlich nennst, nicht angesprochen -
mein Geist ist rege und noch stark die Knochen!
Nur deine grellen Laute, sie meandern

durch jeden Raum, den brandig sie durchmessen,
als derber Unflat, einem Geist entkrochen,
der nie sich fand, entraten und zerbrochen
an Eitelkeiten, die ihn heiß zerfressen.

Im eigenen Gewölle muss er wandern,
wie unter Zwange zuckend ausgewürgt
auf seine ehemaligen Gefährten!

Dies hat er, wie so manches, scheint's vergessen!
Die Aufgeblasenheit wirkt wie getürkt,
und er bleibt einer von den Unbelehrten.
__________________
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.02.2019, 19:39   #380
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.912
Standard --> Pinkal



Da schweben sie im Gleitflug durch die Hallen
der Lyrik, kleiden sich in Glitzerzwirn
und tanzen wie ein doppeltes Gestirn
im Kreis herum zum eignen Wohlgefallen.

Wenn ihre hohlen Seifenblasen knallen,
dann runzelt sich des Dichters weise Stirn
aus Mitleid für das Dasein ohne Hirn
im Verseozean der Glibberquallen.

Man hört sie hier und da mal Sprüche klopfen,
die sie mit einer Reimstruktur gestalten,
in ihrem Hintern aber steckt ein Propfen.

Wo solche Kräfte im Verborgnen walten,
da müssen sie wohl jeden Blubbertropfen,
der doch entweicht, für feinste Lyrik halten.

__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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