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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 02.11.2015, 11:21   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Geschichten aus Hu: Gutes Timing

Es war einmal - so fängt es an -
im Reiche Hu ein armer Mann,
der wollte nicht mehr arm sein.
Er dachte sich: "Wenn ich mein Ziel
am Ende noch erreichen will,
so kann es nur mit Charme sein!"

Gesagt, getan! Er kam adrett
an seiner Tante Sterbebett
und trauerte nach Noten.
Die Tante sah's und meinte dann,
sie fing mit Geld ja doch nichts an
dort drüben bei den Toten.

So ward noch der Notar geholt,
der letzte Wille umgepolt
zu unsres Mannes Gunsten.
Und kaum war diese Tat geschehn,
begann die Tante abzugehn
und seelisch zu verdunsten.

So konnt es gehn im Reiche Hu!
Der Arme wurde reich im Nu
durch fragliches Betragen.
Es scheint, des Lebens hohes Ziel
war für so manchen wie ein Spiel
in jenen fernen Tagen.

Variante der letzten Strophe von Thomas:

Der Zeitpunkt kam dem Armen recht,
er lebte fürderhin nicht schlecht,
ganz ohne sich zu plagen.
Das trug sich zu im Reiche Hu.
Der Arme wurde reich im Nu
durch fragliches Betragen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (02.11.2015 um 18:59 Uhr)
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Alt 02.11.2015, 17:42   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

schön, dass du etwas zum Schmunzeln schreibst. Für den Schluss ist mir gerade nich folgendes eingefallen:

Der Zeitpunkt kam dem Armen recht,
er lebte fürderhin nicht schlecht,
ganz ohne sich zu plagen.
Das trug sich zu im Reiche Hu.
Der Arme wurde reich im Nu
durch fragliches Betragen.

Das streicht das gute Timing noch etwas deutlicher heraus.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 02.11.2015, 19:06   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Thomas!

Danke für die gute Variante! Ich habe sie oben dazugestellt.

Leider verliert sich dadurch der ironische Seitenhieb "in jenen fernen Tagen", der impliziert, dass es heute anders sei - was natürlich nicht stimmt, wie jeder weiß!

Beide Strophen gefallen mir indes gleich gut.

Das "Lustige" ist nicht mein Metier, aber von Zeit zu Zeit - eher selten - entringt sich mir etwas in dieser Richtung. Keine Ahnung wieso!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 02.11.2015, 19:55   #4
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,

"entringe" dir's ruhig öfter, mir gefällt es.

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 03.11.2015, 05:04   #5
Lailany
Kiwifrüchtchen
 
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Kia ora Eky,
Klasse, dein Ausflug in die humorige Ecke.

Jede Strophe hat ein besonderes Sahnehäubchen. Wegen der staubigen Trockenheit muss es wohl hier "Staubflankerl" heißen.

Köstlich:
arm sein - Charme sein...
nach Noten trauern...
"seelisch zu verdunsten..."

Auch ich würde gerne mehr solcher Entringlichkeiten deinerseits lesen.
Ist ja nicht so, dass du`s nicht im Kreuz hättest.
Und nicht zu vergessen: der Eiland-Ehrentitel "Herr der Ringe" ist noch up for grabs....
Vllt wird ja "Geschichten aus Hu" eine Serie!

Sehr gern gelesen und besenft.

HG von Lai
__________________
.................................................. ...........................................
"Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal

Geändert von Lailany (03.11.2015 um 05:07 Uhr)
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Alt 03.11.2015, 10:45   #6
juli
Gast
 
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Hallo eKy,

Jemanden nach dem Mund reden, lohnt sich. ( man verkauft seine eigene Gesinnung)

Du erzählst die Geschichte mit einer Portion Ironie und einem Augenzwinkern. Jede Strophe ist ein Genuß. Das "Trauern nach Noten", finde ich besonders gelungen. " Seelisch verdunsten" finde ich auch klasse!

Guck mal häufiger rein, in diese Rubrik, ich habe dein Gedicht sehr gerne gelesen.


Liebe Grüße aus dem nebligen Schleswig - Holstein sy
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Alt 03.11.2015, 13:27   #7
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
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Servus, Erich,

Zitat:
Das "Lustige" ist nicht mein Metier, aber von Zeit zu Zeit - eher selten - entringt sich mir etwas in dieser Richtung. Keine Ahnung wieso!
Ich weiß, wieso: Weil du im Innern viel Humor hast, der ein wenig verschüttet brach liegt
Grab ihn wieder aus!

Mir gefällt dein Ausflug ins Humorige auch ausgezeichent!
Und ich würde die Idee von Lai
Zitat:
Vllt wird ja "Geschichten aus Hu" eine Serie!
aufgreifen. Das wär mal was! Oder wir machen Gemeinschaftswerk draus - jeder,
dem was einfällt dazu, darf die Geschichte weiterspinnen
Thomas hatte ja schon eine Idee dazu


Schmunzelnd,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 03.11.2015, 23:07   #8
Erich Kykal
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HI, Lai, Sy, Chavi!

Vielen Dank für euer unterstützendes Lob!

Das mit den "Geschichten aus Hu" ist mir bei der Suche nach einem Titel spontan eingefallen, vielleicht selbst schon mit dem Hintergedanken an eine witzige Serie!
Mein Sommer heuer war alles andere als lustig - da käme mir ein wenig "leichte Muse" ganz gelegen, um auf andere Gedanken zu kommen!

Beim Reiche Hu dachte ich an eine schräge Mischung aus altem China und westlichem Barock. Eben bombastisch und nicht ganz modern...

LG, eKy
__________________
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 06.11.2015, 02:33   #9
Nachteule
geehrt und gefiedert
 
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo Erich Kykal,

ich habe ein großes Problem mit Vers 3. Dadurch, dass das letzte Wort einsilbig ist, muss es betont gelesen werden. Der einzige Ausweg ist das Gewohnheitsmetrum. Doch dazu ist es noch deutlich zu früh. Nach 3 Versen...
Je nachdem, ob man Anhänger der Meinung ist, dass es Hebungsprälle gibt oder nicht, sähe das Metrum entweder so xXxXxXX oder xXxXxxX aus. Da ist es für mich nicht möglich, nicht zu stolpern.

nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem
Nachteule
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Alt 06.11.2015, 13:32   #10
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Hallo eKy,

in finde deinen Ausflug ins Humorfach überaus gelungen, solltest du öfters machen.

@Nachteule,

Zitat:
ich habe ein großes Problem mit Vers 3. Dadurch, dass das letzte Wort einsilbig ist, muss es betont gelesen werden.
mit dem von dir monierten Vers hab ich als Schüttelreimer kein Problem. Bei den Reimen "arm sein - Charme ein" handelt es sich um Doppelreime, bei denen die Betonung auf der vorletzten Silbe liegt. Ein Kadenzverbrechen liegt hier nicht vor. Vgl. hierzu auch Hesse:

Voll von Freunden war mir die Welt,
Als noch mein Leben licht war;
Nun, da der Nebel fällt,
Ist keiner mehr sichtbar.

LG Fridolin
__________________
Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes!
Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
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