13.01.2016, 23:44 | #1 |
Gast
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"Illegal"
Nicht oft fällt die Rede auf jene aus Polen,
die waren irgendwie illegal da: Nicht selbst gekommen, man ging sie holen, weil: Bauer fort, nur Bäuerin da. Und während der Bauer in Stalingrad schlief, melkte der Pole zu Hause die Kühe, bis die Bäuerin ihn in die Stube rief und sagte: Hier, iss was, für deine Mühe! Und während ihr Alter in Stalingrad starb, nahm heimlich die Bäurin den Polen ins Bett, nicht ahnend, dass einer die Szene verdarb: Fast unhörbar knarrte ein Dielenbrett. Am anderen Morgen holten die Schergen den Polen und noch zwei zum Standgericht, der Nachbar sah zu, hatte nichts zu verbergen, die Freude, sie stand ihm so sehr im Gesicht. Man führte die drei zum Waldrand hoch, fernab von Kirche und Kindern und Frauen, gab ihnen die Kugel und warf sie ins Loch, und ahnte noch immer kein Morgengrauen. Als alles zu Ende war, kam keiner heim, wer sollte die Arbeit nun machen? Denn die Polen, die ruhten ja auch unterm Stein, selbst dem Nachbar war nicht mehr ums Lachen. So liegt nun einer am Wolgastrand und der andre am Waldrand oben, beide fremd im fremden Land, nicht verwandt, doch im Schicksal verwoben. Geändert von wolo von thurland (27.01.2016 um 21:52 Uhr) |
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