Gedichte-Eiland

Friedhelm Götz · 31.01.2017, 17:06

Das täglich Brot soll unser Leben nähren,
ich muss es oft im Leidenstranke schwenken,
und will mich Freude, wenn ich schwanke, tränken,
muss ich den bittern Kelch daneben leeren.

Ich schau zum Himmel nachts, welch Sternenfülle!
Der Große Bär und dort der Kleine Wagen.
Ich will mein Los, das ich beweine, klagen.
Sie hören nichts, sind in den Fernen stille.

Doch Lichtgesang aus Himmelsweite klingt.
Ich seh auf einem fernen Eiland Frauen,
die fröhlich tanzen in den Freilandauen,
wo eine mir im roten Kleide winkt.

Ich höre sie im roten Kleide singen,
und ihre Stimme fein wie Seide klingen.

***Dana*** · 31.01.2017, 17:24

Lieber Fridolin,

wieder und wieder feinste Dichtkunst.
Es berührt beim Lesen und Nachsinnen.
Fernenstille und Lichtgesang - welch ein Bild.
Zum Schluss erfüllt sich eine Sehnsucht im Gesang einer fröhlichen, tanzenden Frau im roten Kleid. Wieder ein wunderschönes Bild.

Liebe Grüße
Dana

31.01.2017, 19:08

Lieber Fridolin,

Das ist wunderbar, und es könnte auch ein Liebesgedicht sein.

Titel: vielleicht " An die Frau" ( oder findest du das zu kitschig

)

Sehr gerne lesen

Liebe Grüße sy

Friedhelm Götz · 01.02.2017, 06:37

Vielen Dank, liebe Dana und Syranie. Ein passender Titel sei wohl schwer zu finden, wurde mir an anderer Stelle gesagt. Vielleicht "Tristesse". Aber ist das Gedicht wirklich so traurig?

Liebe Grüße

Fridolin

***Dana*** · 01.02.2017, 07:44

Lieber Fridolin,
Du fragst, ob das Gedicht wirklich traurig ist.
Nein, nicht wirklich.

Ich wagte nur nicht aufgrund der ersten Strophen darüber hinweg zu sehen.
Es ist eher ein nachdenkliches mit einem schönen Ausgang. Der Protagonist findet "träumend/schauend" aus der Tristesse heraus.
Man kennt sehr wohl solche Stimmungen, die sich z.B. bei einem Spaziergang mit Naturerlebnis in ein Glücksgefühl verwandeln. Plötzlich ist die Welt nur schön.

Den Titel "Tristesse" finde ich sehr schön und passend.

Liebe Grüße
Dana

***Chavali*** · 01.02.2017, 08:57

Lieber Frido,

Tristesse ist bei wiki negativ notiert.

Auf Grund des optimistischen Endes deines Gedichtes passt es meiner Meinung nach nicht so wirklich.

Vielleicht: Elegie

Tolles Stück Dichtkunst! Meine Verehrung
Lieben Gruß,
Chavali

Friedhelm Götz · 01.02.2017, 13:22

Danke Chavali für deine lobenden Worte zu meinem Schüttelgedicht. Ich finde auch, dass Tristesse einen negativen Touch hat. Grübel, grübel. Vielleicht ist es dem ollen Shakespeare ähnlich gegangen, er hat offenbar für seine 154 Sonette keine Titel gefunden, so hat er sie einfach nummeriert.

LG Fridolin

03.02.2017, 11:22

tatsächlich ein tolles Werk, Fridolin. Wie wär's mir "Ruf der Steine" als Titel?
Klasse geschrieben.
LG von Koko

Friedhelm Götz · 03.02.2017, 11:31

Danke für den Vorschlag, aber um Steine geht es in dem Gedicht doch gar nicht. "Ruf der Steine" ist der Titel eines anderen Sonettes:

Ruf der Steine

LG Fridolin

03.02.2017, 11:33

entschuldige, da hat mir mein PC ( der spinnt im MPment) doch glatt einen Streich gespielt. Ich meinte eigentlich das andere Gedicht...
LG von Koko

31.01.2017, 17:06	#1
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Schüttelsonett, noch ohne Titel Das täglich Brot soll unser Leben nähren, ich muss es oft im Leidenstranke schwenken, und will mich Freude, wenn ich schwanke, tränken, muss ich den bittern Kelch daneben leeren. Ich schau zum Himmel nachts, welch Sternenfülle! Der Große Bär und dort der Kleine Wagen. Ich will mein Los, das ich beweine, klagen. Sie hören nichts, sind in den Fernen stille. Doch Lichtgesang aus Himmelsweite klingt. Ich seh auf einem fernen Eiland Frauen, die fröhlich tanzen in den Freilandauen, wo eine mir im roten Kleide winkt. Ich höre sie im roten Kleide singen, und ihre Stimme fein wie Seide klingen. __________________ Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes! Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn! Geändert von Friedhelm Götz (03.02.2017 um 08:25 Uhr)

31.01.2017, 17:24	#2
*Dana* Slawische Seele Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 5.637	Lieber Fridolin, wieder und wieder feinste Dichtkunst. Es berührt beim Lesen und Nachsinnen. Fernenstille und Lichtgesang - welch ein Bild. Zum Schluss erfüllt sich eine Sehnsucht im Gesang einer fröhlichen, tanzenden Frau im roten Kleid. Wieder ein wunderschönes Bild. Liebe Grüße Dana __________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)

01.02.2017, 06:37	#4
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Vielen Dank, liebe Dana und Syranie. Ein passender Titel sei wohl schwer zu finden, wurde mir an anderer Stelle gesagt. Vielleicht "Tristesse". Aber ist das Gedicht wirklich so traurig? Liebe Grüße Fridolin __________________ Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes! Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

01.02.2017, 07:44	#5
*Dana* Slawische Seele Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Inselstadt Ratzeburg Beiträge: 5.637	Lieber Fridolin, Du fragst, ob das Gedicht wirklich traurig ist. Nein, nicht wirklich. Ich wagte nur nicht aufgrund der ersten Strophen darüber hinweg zu sehen. Es ist eher ein nachdenkliches mit einem schönen Ausgang. Der Protagonist findet "träumend/schauend" aus der Tristesse heraus. Man kennt sehr wohl solche Stimmungen, die sich z.B. bei einem Spaziergang mit Naturerlebnis in ein Glücksgefühl verwandeln. Plötzlich ist die Welt nur schön. Den Titel "Tristesse" finde ich sehr schön und passend. Liebe Grüße Dana __________________ Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen, ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei)

01.02.2017, 08:57	#6
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.001	Lieber Frido, Tristesse ist bei wiki negativ notiert. Auf Grund des optimistischen Endes deines Gedichtes passt es meiner Meinung nach nicht so wirklich. Vielleicht: Elegie Tolles Stück Dichtkunst! Meine Verehrung Lieben Gruß, Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

31.01.2017, 19:08	#3
juli Gast Beiträge: n/a	Lieber Fridolin, Das ist wunderbar, und es könnte auch ein Liebesgedicht sein. Titel: vielleicht " An die Frau" ( oder findest du das zu kitschig ) Sehr gerne lesen Liebe Grüße sy

01.02.2017, 13:22	#7
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Danke Chavali für deine lobenden Worte zu meinem Schüttelgedicht. Ich finde auch, dass Tristesse einen negativen Touch hat. Grübel, grübel. Vielleicht ist es dem ollen Shakespeare ähnlich gegangen, er hat offenbar für seine 154 Sonette keine Titel gefunden, so hat er sie einfach nummeriert. LG Fridolin __________________ Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes! Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

03.02.2017, 11:22	#8
Kokochanel Gast Beiträge: n/a	tatsächlich ein tolles Werk, Fridolin. Wie wär's mir "Ruf der Steine" als Titel? Klasse geschrieben. LG von Koko

03.02.2017, 11:31	#9
Friedhelm Götz Schüttelgreis Registriert seit: 02.11.2011 Beiträge: 954	Danke für den Vorschlag, aber um Steine geht es in dem Gedicht doch gar nicht. "Ruf der Steine" ist der Titel eines anderen Sonettes: Ruf der Steine LG Fridolin __________________ Reime zu schütteln, gilt vielen als Nonsens von Spaßern, nichts Rechtes! Aber die Spaßer mit Ernst suchen im Unsinn den Sinn!

03.02.2017, 11:33	#10
Kokochanel Gast Beiträge: n/a	entschuldige, da hat mir mein PC ( der spinnt im MPment) doch glatt einen Streich gespielt. Ich meinte eigentlich das andere Gedicht... LG von Koko

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