Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Ausflug in die Natur

Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 14.06.2013, 09:31   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard Die Flut



W
as hat die Götter so wütend gemacht,
schicken den Regen bei Tag und bei Nacht!
Tiere ertrinken und Menschen, die fliehn,
es ist keine Zeit mehr, zu beten auf Knien.

Fluten, die rollen, umspülen das Haus,
keiner entkommt mehr, kein Mann, keine Maus.
Deiche zerbrechen und halten nicht auf
das Wasser - so naht des Trauerspiels Lauf.

Rauschend bricht Welle auf Welle am Deich,
die Erde spült fort, sie gibt nach und ist weich.

Schließ deine Pforten, oh Himmel, erbarm!
Der Zorn deiner Götter macht uns bettelarm!



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (14.06.2013 um 16:23 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2013, 11:45   #2
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.428
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hi chavilein,,

freut mich, dass du ein gedicht über die Naturgewalten geschrieben hast.
Gestern, ich fahre mit dem Zug aus der Hochwassergegend und komme vor
Frankfurt in ein Unwetter, so dass Bäume auf die Schienenstrecke stürzten,
zZt ist der Himmel wirklich am Grollen, rein metaphorisch betrachtet...

zu dem Werk
Zitat:
Was hat die Götter so wütend gemacht,
schicken den Regen bei Tag und bei Nacht!
Tiere ertrinken und Menschen, die fliehn,
es ist keine Zeit mehr, zu beten auf Knien.
1. Stophe finde ich super ...

Zitat:
Fluten, die rollen, umspülen das Haus,
keiner entkommt mehr, kein Mann, keine Maus.
Deiche zerbrechen und halten nicht auf
das Wasser. So ist nun des Trauerspiels Lauf.
in der dritten Zeile würde ich "haltens nich auf, das Wasser" also mit Komma und s beim Verb schreiben...

Zitat:
Rauschend bricht Welle auf Welle am Deich,
Erde spült fort, sie gibt nach und ist weich.

Schließ deine Pforten, oh Himmel, erbarm!
Der Zorn deiner Götter macht uns bettelarm!
Ok, passt auch die Strophe...Oh Himmel, ist zwar net mehr so zeitgenössisch,
aber wirkt dennoch...

insgesamt gefällt mir das Werk ..liebe Grüße ginnie




PS: alles im Paarreim geschrieben, normalerweise ja eher eine Form für
das humorvolle Gedicht etc. aber es wirkt dennoch, fiel mir gerade eben
noch auf
__________________
© Bilder by ginton

High Times on Wall Street, are Hard Times on Main Street! (Bruce Springsteen)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2013, 15:20   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

hi ginnie,

ja, ich ging schon eine Weile mit dem Gedanken schwanger, einen Text über das unglaubliche Hochwasser
zu schreiben.
Heute hab ich den Gedanken nun in Worte gefasst und ich weiß nicht recht, ob es mir gelungen ist,
die Verzweiflung der Menschen aufzuzeigen.
Vielleicht ist der Text auch einfach zu kurz dazu...?
Zitat:
in der dritten Zeile würde ich "haltens nich auf, das Wasser" also mit Komma und s beim Verb schreiben...
mit dem Komma wäre ich noch einverstanden, aber auf keinen Fallmit dem s bei halten, denn sie - die Deiche - halten das Wasser nicht auf.
Zitat:
Oh Himmel, ist zwar net mehr so zeitgenössisch,
oh, dat macht nix
In ihrer Verzweiflung rufen auch Atheisten schon mal den Himmel an
Zitat:
insgesamt gefällt mir das Werk
Danke und liebe Grüße,
chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.06.2013, 18:32   #4
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.428
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hi chavilein

Zitat:
ja, ich ging schon eine Weile mit dem Gedanken schwanger, einen Text über das unglaubliche Hochwasser
zu schreiben.
Heute hab ich den Gedanken nun in Worte gefasst und ich weiß nicht recht, ob es mir gelungen ist,
die Verzweiflung der Menschen aufzuzeigen.
Vielleicht ist der Text auch einfach zu kurz dazu...?
Neee, finde ich nicht, dass der Text zu kurz ist. Was willst du da denn noch
alles reinschreiben, in meinen Augen, sprich der Darstellung und Ohnmacht des
Menschen gegenüber der Natur und das er somit doch nur ein kleines Teil im großen Universum ist, finde ich treffend...

Zitat:
mit dem Komma wäre ich noch einverstanden, aber auf keinen Fallmit dem s bei halten, denn sie - die Deiche - halten das Wasser nicht auf.
Ich dachte eher wie: halten (es) nicht auf, das Wasser...aber ich kann auch
falsch liegen...

Zitat:
oh, dat macht nix
In ihrer Verzweiflung rufen auch Atheisten schon mal den Himmel an
Stimmt , na ja zumindest dann ...

gerne mit beschäftigt LG ginnie
__________________
© Bilder by ginton

High Times on Wall Street, are Hard Times on Main Street! (Bruce Springsteen)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.06.2013, 15:44   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Zitat:
finde ich nicht, dass der Text zu kurz ist. Was willst du da denn noch
alles reinschreiben,
in meinen Augen, sprich der Darstellung und Ohnmacht des
Menschen gegenüber der Natur und
das er somit doch nur ein kleines Teil im großen Universum ist,
finde ich treffend.
hi ginnie,

dann ist es ja ok
Danke nochmal fürs neuerliche Reinschauen und deine Antwort.
Freut mich!

Lieben Gruß,
chavi


P.S.hab übrigens Zeile 4 von Strophe 3 verändert.



***
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.06.2013, 19:25   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Hi Chavi,

es ist unheimlich traurig und fast schon unvorstellbar, welche Schicksale diese Eriegnisse heraufbeschworen haben.

Und manche hat es nach 2002 schon zum zweiten Male getroffen.

Da fehlen einem einfach die Worte, obwohl, dir ja nicht, du hast das treffend verdichtet.

Und die Götter sind es Schuld, denn die Götter sind ausschließlich vom Menschen gemacht, in ihnen vereinigen sich alle menschliche Eigenschaften und Charakterzüge.
Und leider genau so selbstgemacht sind oftmals solche Katatstrophen, weil der Mensch sich eben nicht mit dem Schaffen von irgendwelchen Göttern zufrieden gibt, auf die sie dann die Verantwortung abwälzen können, sondern zudem auch noch ihre persönliche Umwelt so verändern, dass solche Katastrophen einfach nicht ausbleiben können.
Wer natürliche Wasserläufe zu bändigen versucht, wird eines Tages bitter erkennen müssen, dass es sich dabei letztendlich doch um Raubtiere handelt, die sich ihre Beute holen, wenn sie denn losgelassen werden.

Traurig aber wahr.
Nützt den Betroffenen leider nichts, aber lässt vielleicht trotzdem für die Zukunft hoffen, denn besser machen, kann man es immer.
Und Handeln ist jetzt wohl angesagt, sonst werden diese Bilder irgendwann einmal alltäglich.


In diesem Sinne gerne gelsen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.06.2013, 10:49   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hi Faldi,

Zitat:
Da fehlen einem einfach die Worte, obwohl, dir ja nicht, du hast das treffend verdichtet.
Ja, es war mir eine Herzensangelegenheit, zumal meine Heimat ja direkt betroffen war,
auch zum Teil die Familie.

Natürlich ist das mit den Göttern nicht wörtlich gemeint, du hast das schon richtig gesehen.
Die Auswirkungen der Fluten sind hausgemacht.
Hochwasser gab es schon immer, aber früher gab es eben mehr Ausbreitungsraum für die Flüsse.
Was für ein Wahnsinn, sie begradigen zu wollen!
Was der Mensch sich einbildet, in die Natur eingreifen zu können.
Das rächt sich, wie wir sehen!

Danke für deine Rückmeldung.

Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.07.2013, 13:33   #8
Panzerknacker
Mal lachend - mal traurig
 
Benutzerbild von Panzerknacker
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Da wo Napoleon noch nie kämpfte
Beiträge: 1.613
Standard

Grüß dich Chavali

so traurig und wahr und schön.
Die Zeilen haben es verdient
nach oben gebracht zu werden.
Sie stimmen nachdenklich und man
möchte mitbeten.

schöne und liebe Grüße
der Knacki
__________________
Ich bin ein Niemand.
Niemand ist perfekt.
Also bin ich perfekt.
Panzerknacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.07.2013, 17:11   #9
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
Registriert seit: 07.12.2011
Ort: Rathenow
Beiträge: 265
Standard

Liebe Chavali,
die Hochwasser waren ganz in unserer Nähe. In Jericho wurde ein Deich unterspült und 8m hohe Wellen überschwemmten das Land. Es ist ein Drama und ein riesenhafter Verlust. Wir wünschen diesen Menschen besondere Hilfe und unsere Zuwendungen haben wir bereits überwiesen.

Liebe Grüße
Timo
__________________
Nach vorn sehen und nicht zurück!
Timo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.07.2013, 17:01   #10
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Hallo Knacki,
Zitat:
so traurig und wahr und schön.
Die Zeilen haben es verdient
nach oben gebracht zu werden.
Sie stimmen nachdenklich und man
möchte mitbeten.
Oh danke, das ist schön und ich freu mich sehr darüber
Man kann nur hoffen, dass die Politik endlich aus diesen Dingen lernt und den Flüssen wieder ihren Lauf lässt
und den Hochwasserschutz endlich gründlich in Angriff nimmt und ausbaut.

Danke dir!


Lieber Timo,
Zitat:
die Hochwasser waren ganz in unserer Nähe. In Jericho wurde ein Deich unterspült
Die Gegend kenn ich ja auch!
Wann auch immer etwas darüber in den Medien gebracht wurde - ich war den Tränen nahe!
Es ist ja meine Heimat, die da so verwüstet wurde.
Ja, Hilfe ist dringend notwendig - denn so schnell wird das kein blühendes Land wieder werden....

Vielen lieben Dank für deine Gedanken!


Euch beiden liebe Grüße,
Chavali








__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Ebbe und Flut Mephisto Stammtisch 2 22.10.2010 23:09
Die Flut Galapapa Ausflug in die Natur 2 05.06.2010 08:54


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:31 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg