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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 28.07.2013, 15:17   #1
Chavali
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Standard Sommerstadt

Im Mondlicht liegt die alte Stadt
und hohe Mauern bergen ihren Duft,
der voller Staub und Hitze satt
geboren ist aus schwüler Sommerluft.

Ermattet schleichen selbst die Katzen
auf steilen Dächern sonnenwarm,
sie balancieren mit den Tatzen
und das hat ganz besondren Charm.

Doch bald ertönt ein dunkler Donnerton,
ein Blitz zuvor, der grell und lautlos zuckt.
Erbarmen hat der ferne Himmelssohn -
er schickt den Regen. Und die Erde schluckt.



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Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (24.08.2013 um 14:12 Uhr) Grund: thx Faldi
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Alt 28.07.2013, 17:13   #2
ginTon
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hi chavilein

He he ich glaube dein erstes Fotogedicht, mal von den Bildergedichten
abgesehen, wo sich jeder beteiligen kann. Schönes Foto, fast eine
Katzensilhouette...

Gutes Gedicht zum heutigen Sonntag, gefällt mir. Eine kleine Sache: in
der zweiten Strophe die letzte Zeile,vllt. "in ihrem ureigenen Charme" o.ä?

regenfeuchte Grüße ginnie



Zitat:
Träge schleichen selbst die Katzen
auf steilen Dächern sonnenwarm,
sie balancieren mit den Tatzen
und das hat seinen eignen Charm.
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Alt 29.07.2013, 11:17   #3
Chavali
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hi ginnie,

Zitat:
Gutes Gedicht zum heutigen Sonntag, gefällt mir. Eine kleine Sache: in
der zweiten Strophe die letzte Zeile,vllt. "in ihrem ureigenen Charme" o.ä?
hm, hast recht, so recht gefällt mir meine Zeile auch nicht.
Gut, dass du geschaut und die gleiche Stelle wie ich für nicht so gelungen betrachtet hast.
Ich grübele mal noch ein bisschen, vielleicht fällt mir noch etwas Eleganteres ein

danke dir und liebe Grüße!
chavi
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Alt 06.08.2013, 10:40   #4
Timo
nach vorn sehen und nicht
 
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Liebe Chavali,
jetzt regnet es bei uns auch, die Schwüle ist dahin, ich bin froh im Zimmer zu sein, Katzen lassen sich nicht blicken!

Liebe Grüße
Timo
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Nach vorn sehen und nicht zurück!
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Alt 06.08.2013, 19:13   #5
Chavali
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Lieber Timo,
Zitat:
Katzen lassen sich nicht blicken
die Katze in dem Gedicht kommt auch nur in der Dämmerung und nachts
Hab ganz lieben Dank für deine Rückmeldung!

Herzliche Grüße ins Havelland,
Chavali

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Alt 23.08.2013, 21:13   #6
Falderwald
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Hi Chavi,

das ist ein schönes kleines Stück Lyrik und hat seinen ganz eigenen Charme.

Die ersten beiden Strophen sind wirklich reizend (Z1/S2 "Träge" durch "Ermattet" ersetzen? Wegen der Metrik? Charme), sie fließen sehr gut und klingen beschwingt, besonders hervorzuheben Z4/S2, ein wunderbarer Ausklang.

Lediglich mit Strophe drei habe ich ein kleines Problem.
Wenn nun ein Donner grollt und vorher ein Blitz war, dann beißt die Maus keinen Faden ab, dann muss es heißen:

Doch nun ertönt von weitem Donnerton,
zuvor ein Blitz, der grell und lautlos zuckte.

Wie wäre es damit:

Im Mondlicht lag die alte Stadt
und hohe Mauern bargen ihren Duft,
der voller Staub und Hitze satt
geboren war aus schwüler Sommerluft.

Ermattet schlichen selbst die Katzen
auf steilen Dächern sonnenwarm,
sie balancierten mit den Tatzen
das hatte ganz besondren Charme.

Doch bald ertönte weiter Donnerton,
ein Blitz zuvor, der grell und lautlos zuckte.
Und es erbarmte sich der Himmelssohn -
er schickte Regen. Und die Erde schluckte.

So könnte es gehen...


Auf jeden Fall ein schönes Gedicht.


Gerne gelesen und und in einer mild windigen Mondlichtsommernacht kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 24.08.2013, 14:10   #7
Chavali
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Moin Faldi,

schön, dass du reinschaust
Zitat:
Die ersten beiden Strophen sind wirklich reizend (Z1/S2 "Träge" durch "Ermattet" ersetzen? Wegen der Metrik? Charme),
sie fließen sehr gut und klingen beschwingt, besonders hervorzuheben Z4/S2, ein wunderbarer Ausklang.
danke
Stimmt - ermattet ist eine sehr gute Idee.

In S3 vertausche ich die beiden Worte: (alt) ein Blitz zuvor in (neu) zuvor ein Blitz

Hab mich gefreut!

Lieben Gruß,
Chavi
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Alt 26.08.2013, 19:02   #8
Falderwald
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Hi Chavi,

ich noch mal kurz...

Das Vertauschen nützt m. E. nichts.
Das "zuvor" bleibt erhalten und wenn du einen gegenwärtigen Zustand beschreibst, liegt der vorhergehende in der Vergangenheit.

Hattest du gesehen, dass ich den ganzen Text in die Vergangenheitsform gestellt habe?
Das ist eine Alternative, aber die Veränderungen wären vielleicht doch nicht in deinem Sinne.

Man müsste die zweite Zeile ins Perfekt oder Plusquamperfekt bringen.

Aber auch dann wäre eine kleine Veränderung von Nöten:

Doch bald ertönt ein dunkler Donnerton,
ein Blitz zuvor hat lautlos grell gezuckt.
Erbarmen hat der ferne Himmelssohn -
er schickt den Regen. Und die Erde schluckt.

Ich weiß nicht, ob es dir so gefällt, aber irgendwie fällt mir auf die Schnelle auch nix Besseres ein.


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Alt 29.08.2013, 16:48   #9
Erich Kykal
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Hi, Chavi!

Mein Vorschlag für die von Faldi monierte Zeile + ein paar Korrekturen:

In fahlem Mondlicht liegt die alte Stadt, Das Gedicht ist primär fünfhebig. Hier waren es nur 4 Heber. Da die Fehlzeilen hier in S1 keinem Rhythmus folgen, erlaube ich mir, sie zu korrigieren. Komma am Zeilenende.
und hohe Mauern bergen ihren Duft,
der, wie von Staub und dürrer Hitze matt, Ein Heber zu wenig. Das "satt" funzte lyrisch nicht, daher dieser Einschub, der das bild mit dem "scheint" der Folgezeile inhaltlich besser abrundet, wie ich finde.
geboren scheint aus schwüler Sommerluft.

Ermattet schleichen selbst die Katzen Hier ist die ganze Str. vierhebig, aber dabei hast du dir vielleicht was gedacht, daher lasse ich sie so. Solltest du meinem Vorschlag von S1Z3 folgen, solltest du hier aber ein anderes Wort statt "ermattet" wählen, wegen Wortwiederholung mit "matt".
auf steilen Dächern, sonnenwarm, Komma nach "Dächern", sonst klingt es sprachlich allzu geschraubt.
sie balancieren mit den Tatzen, Komma am Zeilenende.
und das hat ganz besondren Charme. Das "e" ist stumm, weil das Wort französisch ist. Geschrieben gehört es aber!

Doch bald ertönt ein dunkler Donnerton Ab hier wieder durchgehend fünfhebig.
aus einer Ferne, die von Blitzen zuckt. Die Blitze sieht man lange vor dem Hören des Donners, also stimmt so das Bild wieder.
Erbarmen hat der ferne Himmelssohn -
er schickt den Regen. Und die Erde schluckt.


Das "Schlucken" klingt in meinen Ohren nicht sonderlich lyrisch, und inhaltlich verbinde ich damit eher Gier (Schlucken wie Schlingen), Demütigung (Was man so alles "schlucken" muss...) oder Obszönität (Schluck, du Schlampe!).
Worte wie "trinkt", "empfängt", "singt" oder "atmet" usw... hätten dort sicherlich besser gepasst, hätte man einen passenden Reim darauf gefunden. Aber das ist subjektiv empfunden und nur ein stilistisches Detail.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (29.08.2013 um 16:52 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2013, 11:34   #10
Chavali
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Hallo ihr beiden, Faldi und Erich,

bitte seht mir meine doch arg verspätete Antwort nach


Faldi,
mir scheint, ich muss nochmal über den Text schauen und gucken, was da mit den Zeiten
durcheinandergeraten ist.
Auf alles einzugehen, fehlt mir jetzt ein wenig die Muße.
Danke, dass du genau hingesehen hast und für deine Änderungsvorschläge.

Erich,
auch dir herzlichen Dank für deine Auseinandersetzung mit dem Text.
Du hast einige gute Vorschläge gemacht, die ich sicher gut gebrauchen kann.
Besonders recht hast du mit der schluck - Zeile, da muss dringend was anderes hin


Also nochmals Dank an euch beide und seid gegrüßt!
Chavali
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