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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 31.10.2009, 18:30   #1
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard Erwischt

Erwischt!

Der Vollmond? Nein, ficht mich nicht an!
Ich schlüpf ins Bettchen und sodann
verkuschel ich mich in die Kissen.
Ich schließ die Augen, will nichts wissen

vom Einfluss, den die Kugel drob
auf mich wohl ausübt. Denn gottlob:
Ich
stehe fest auf beiden Beinen,
sie
kann von mir aus lila scheinen!

Ich schlafe ein, wie's Mädchen frommt,
wenns erste Schäfchen leise kommt .....
Doch halt! Da will mich wer verprellen:
Der Mond bescheint mich silberhellen,

wirft Licht und Schatten an die Wand,
er grinst ins Zimmer süffisant,
hat frech mir meinen Schlaf gestohlen.
Ich möchte ihn vom Himmel holen,

verhauen tät ich ihn zu gern,
bewerfen mit dem größten Stern,
mit schwarzer Tinte dick bemalen,
ihn kneifen in die Silberstrahlen!

Der Mond übt keinen Einfluss aus?
Na klar, er schafft das, welch ein Graus!
Ich werde wohl die Nacht durchwachen -
nie wieder über Mondsucht lachen!


Geändert von Medusa (04.11.2009 um 14:05 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 01.11.2009, 12:35   #2
Klatschmohn
MohnArt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: RLP
Beiträge: 1.949
Standard

Hallo Heliane,

ach ja, der Vollmond hat auch mir eine unruhige Nacht beschert.
Du hast ihn nun hier mit einem äußerst orginellen Gedicht umwoben.
Man muss es laut lesen, dann kommt es am allerbesten rüber, ich habe (trotz Übermüdung) mich vor Lachen gegringelt.
Besonders gut haben mir auch die Vers/Textüberschneidungen gefallen, das hört sich gut an. (Wie nennt man das eigentlich?).
"Bewerfen mit dem größten Stern", kommt total überraschend, ich hatte zuerst "Stein", gelesen.
Auch der lila Mond ist ein witziger Gedankensprung.

Klasse gemacht! Mir gefällt Das Gedicht sehr gut.

Liebe Grüße,
Klatschmohn
__________________

© Klatschmohn
Inselblumen
Trockenmohn
Klatschmohn ist offline  
Alt 01.11.2009, 14:01   #3
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
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au weia medusa,

so ein mond ist schon ein schlimmer finger, wenn er einem geradewegs ins gesicht leuchtet!
tipp unter freunden : probiers mal mit vorhängen!

sollte das aber auch nichts nützen , kannst du dich ja auf den balkon setzen und ihn anheulen....

schmunzelnden gruß,
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
a.c.larin ist offline  
Alt 02.11.2009, 07:26   #4
Lena
Lyrische Träumerin
 
Registriert seit: 13.02.2009
Ort: Dort, wo meine Träume mich nähren.
Beiträge: 686
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Liebe Medusa.

Ein Mondgedicht, das ist genau mein Ding.

Dein Gedicht gefällt mir richtig gut.Sechs Strophen, hier kann man was hineinpacken, und das hast du auch gemacht. Mir gefällt die erste Strophe besonders. Hier kommt auch die Überschrift "Erwischt sehr deutlich zum Tragen.

...Der Vollmond? Nein, ficht mich nicht an!..ficht, ist Herrlich!!

Wie’s eines braven Mädchens frommt,
das erste Schäfchen leise kommt.
Doch halt! Da will mich wer verprellen:
Der Mond bescheint mich silberhellen,


Das ist einfach schön..nicht nur zum frühen Morgen.

Sehr gerne gelesen, und meine Freude daran gehabt.

Lena
__________________
~ Mit lieben Gedanken ~


©auf alle meine Werke
............
Marion Baccarra
Lena ist offline  
Alt 02.11.2009, 07:45   #5
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
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Oh weh! Medusa!

Verirrt sich eine Nichtromantikerin in den Mond,
wird einem ganz blümerant zumute.

Zwei grüne Socken ziehe ich mir an:




Der Vollmond? Nein, ficht mich nicht an!
Ich schlüpf ins Bettchen und sodann
verkuschel ich mich in die Kissen. (verkuschel ist lecker!)
Ich schließ die Augen, will nichts wissen

vom Einfluss, den die Scheibe drob ( d r o b Medusa! Nicht,nüch? )
auf mich wohl ausübt. Denn Gottlob: (Wer belieben zu sein Gottlob? gottlob schreibt man wie gottseidank klein, harrrr)
Ganz fest steh ich auf beiden Beinen,
der kann von mir aus lila scheinen!

Wie’s eines braven Mädchens frommt, (Wie 's einem braven Mädchen frommt...!!!!)
das erste Schäfchen leise kommt. (wenn's erste ... dann ist die Inversion weg)
Doch halt! Da will mich wer verprellen:
Der Mond bescheint mich silberhellen,
wirft Licht und Schatten an die Wand,
er grinst ins Zimmer süffisant,
hat frech mir meinen Schlaf gestohlen.
Ich möchte ihn vom Himmel holen,

verhauen tät ich ihn zu gern,
bewerfen mit dem größten Stern,
mit schwarzer Tinte dick bemalen,
ihn kneifen in die Silberstrahlen!

Der Mond übt keinen Einfluss aus?
Na klar, er schafft das, welch ein Graus!
Ich werde wohl die Nacht durchwachen -
nie wieder über Mondsucht lachen!



_____

Mondsucht? Gibt es die? Egal.
Dein "Erwischt" ist nicht übel. Aber wer hat wen erwischt?


Lieben Morgengruß
von
cyparis
Leier ist offline  
Alt 02.11.2009, 07:56   #6
Medusa
Gesperrt
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
Standard

Einen fröhlichen Guten Morgen zusammen!




Liebe Klatschmohn,

zuerst zu Deiner Frage bzw. zur Beantwortung derselben. Bei Wikipedia kannst Du nachlesen: Enjambement (v. frz.: enjamber überschreiten, überspringen) oder auch Zeilensprung ist ein lyrisches Stilmittel, welches das Übergreifen des Satzes auf die nächste Verszeile bezeichnet (Zeilensprung bzw. Versabbrechung). Da steht natürlich noch viiiiiel mehr!

Danke für Deinen Kommentar. Ich hatte schon befürchtet, das Gedicht ginge völlig unbeachtet unter,
.

Mich freut es sehr, dass Dir meine "Gedankensprünge" gefallen.

Herzlichen Gruß und viele liebe Wünsche,
Medusa.




Liebe Larin,

noch schlafe ich bei sperrangel weit geöffneten Fenstern! Da ist nichts mit Vorhängen . Heute Nacht bin ich wieder herum gegeistert, hab die Fenster geschlossen, die Jalousien herunter gelassen und die Vorhänge zugezogen - der Erfolg war gleich Null!

Und das Heulen muss ich auch nicht übernehmen, das machen schon unsere Füchse..... Es ist ausweglos!

Danke für Deinen lustigen Kommentar!
Herzliche Grüße,
Medusa.




Liebe Lena,

erwischt? Ja, ich wäre ihm lieber entwischt! Aber ich habe keine Chance, er scheint mir völlig ungebremst ins Zimmer. Und wenn es dann fast taghell ist, kommen einer "Dichterin" die albernsten Gedanken.

Ich freue mich über Deinen Kommentar und dass Dir mein Mondgedicht gefallen hat, Danke.

Ich schicke Dir herzliche Grüße,
Medusa.




Liebe Cyparis,

erwischt! Immer wieder diese Inversionen! Sag, wo kann ich die entsorgen? Wird sofort geändert, Dein Vorschlag ist prima. Und "gottlob"? Manno: Tausend Mal gelesen und Tausend Mal übersehen, Danke! Warum nicht "drob"? Passt doch zu "gottlob"; ich betone grooooob und -looooob.

Und nun dazu:
Wie’s eines braven Mädchens frommt, (Wie 's einem braven Mädchen frommt...!!!!). Das bleibt so, und wenn ich mich ärschlings aufknippen lassen müsste!

Danke für Deinen aufmerksamen Kommentar, mich freut er sehr; auch, dass Dir mein Mondgedicht gefällt!

Nachtrag: So meine Liebe, die Inversion ist weg. Dafür musste ich auch die vorher gehende Zeile ändern, zufrieden?

Herzliche Grüße,
Medusa.








Ich wünsche euch eine wunderschöne, sonnige und stressfreie Woche!




Geändert von Medusa (02.11.2009 um 09:21 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 02.11.2009, 08:42   #7
Carlino
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Liebe Medusa!

Erwischt hat es wohl Dich als Autorin und ebenso den Mond, denn da scheint eine besondere Beziehung zwischen Euch beiden, dem Gorgonenhaupt und dem Mann im Mond, zu bestehen! Wenn ich mich recht besinne, hast Du den Mond schon des öfteren bedichtet?
Kleine kritische Anmerkung: Der von mir wie Dir so geschätzte Genitiv ist im Zusammenhang mit "frommen" wohl eher ein bisschen zu viel des Guten und "silberhellen" müsste hier eigentlich "silberhell" heißen.

Liebe, herzliche Grüße aus dem Westend
Carlino
Carlino ist offline  
Alt 02.11.2009, 09:11   #8
Medusa
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Guten Morgen Carlino,

ach, wie schrecklich! Cyparis hat mir auch schon die Leviten gelesen. Leise weinend aber immerhin lernfähig, habe ich gleich beide Zeilen geändert.

Ob der Mann im Mond und ich eine "besondere Beziehung" zueinander haben, das weiß ich nicht; er bringt mir neuerdings jedenfalls schlaflose Nächte......

Sicher hast Du gesehen, dass die Kadenzen in den ersten beiden Zeilen je Strophe stumpf, die beiden letzten Zeilen klingend enden.

Ich schlafe ein, wie's Mädchen frommt,
wenns erste Schäfchen leise
kommt .....
Doch halt! Da will mich wer verprellen:
Der Mond bescheint mich silberhellen,


Keine Ahnung, wie ich das, ohne die Hebungen zu verändern, wegkriegen soll, mich erfreuts auch nicht wirklich. Vielleicht hilft mir der Vollmond in der kommenden Nacht weiter?

Ja, ich habe schon ein Gedicht über den Vollmond geschrieben; ich glaub, es war im letzten Jahr; Du bist sehr aufmerksam, Danke .

Herzliche Grüße aus dem grauen, regnerischen, saukalten und ungemütlichen Westend in den hoffentlich sonnendurchfluteten Frankfurter Westend,
Medusa.

Geändert von Medusa (02.11.2009 um 09:22 Uhr)
Medusa ist offline  
Alt 02.11.2009, 09:20   #9
Leier
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Liebe Medusa,


da hatte er Dich in Deinem Zimmer (auf einem Hocker sitzend) erwischt. Grinsend.
Man sieht, daß er nicht von Dir lassen kann!

Oder doch vice versa?

Mondlichte Grüße
von
cyparis
Leier ist offline  
Alt 02.11.2009, 09:31   #10
Medusa
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Da isses, liebe Cyparis,

Carlino erinnerte es auch - ich hatte es schon längst vergessen .......;
ich stöbere selten in eigenen alten "Werken".

Besuch vom Vollmond

Kroch gestern Abend in mein Bette -
das ist so kuschelig und nette -
ich wollte schlafen, so wie immer,
da kam der Mond mir in das Zimmer.

Erschreckt dacht ich, was will der Alte,
wie fiel der durch die Fensterspalte,
warum hat der solch blödes Grinsen?
Wie seine Augen dümmlich linsen.

Du meiner Treu, war das ein Schocker.
Ich bot ihm Platz auf meinem Hocker.
Da saß er nun, fast gottergeben,
sah nicht so aus, als könnt er schweben.

Dann ging es los, ich konnt’s nicht glauben,
weil er begann herumzuschnauben:
„Ich will da oben nicht mehr gehen,
bin nicht mal immer ganz zu sehen.

Was waren früher das für Zeiten,
da sah man mich von allen Seiten,
jetzt achtet man mich viel geringer,
kaum jault zu mir der Hund im Zwinger.

Ich suche Arbeit hier auf Erden,
bin grau und alt, hab viel Beschwerden.
Ich würde dir dein Haus erhellen,
an allen dusterdunklen Stellen“.

Ohjeh, der Kerl war echt daneben.
Gewiss, er hat kein schönes Leben,
jedoch, ich sag es mal salopp -
der hat nen kleenen Mann im Kopp!


Und, wat sachste zu de neue Zeilen?


Grüßle,
Medusa
Medusa ist offline  
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