20.09.2014, 10:57 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Die letzten schönen Tage
Die letzten Tage, eh die Wolken grauer
und schwerer tragen an der kalten Last, wenn Feuchtigkeit nach jedem Regenschauer sich nicht mehr heben will von Gras und Ast, die letzten Tage voller Fühl und Leben, da ringsum alles noch lebendig scheint, geschaffen, um die Seele zu erheben aus allem, was vergänglich ist und weint: Das Grün der Wälder atmet ferne Bläue aus klaren Himmeln ohne Maß und Ziel, die Hügel wärmen sich im Licht, als freue den früh erwachten Herbst, was jetzt zuviel und später - ach - zu spärlich ihn erfüllen, ihm schmeicheln kann und seine Gunst erwirbt, wenn klamme Nebel jeden Baum umhüllen und jede Krone bunte Tode stirbt. Die letzten Tage, eh der Reif die Matten ins Braune treibt und alle Zweige kahl sich beugen in die winterlichen Schatten: Des Sommers Scheiterhaufen und Fanal.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
21.09.2014, 20:37 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
|
Lieber eKy,
mit diesem wunderschönen Werk hebst du die letzten schönen Tage in wunderbaren Versen hervor und untermalst (behauchst) sie mit ankommenden Herbstbildern. Ich denke, wir hatten heute so einen Tag, ein Gehen und Kommen. Man konnte es fühlbar unterscheiden. Hier kann ich wieder einmal nur schwärmen und mehrfach lesen. Ein Genuss. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
21.09.2014, 21:08 | #3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi, Dana!
Deine Zeilen des Lobes und der Begeisterung erheben mich ebenso wie dich meine Zeilen zuvor! Hab Dank für dieses Geschenk! LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
23.09.2014, 11:37 | #4 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Servus, Erich,
__________________
. © auf alle meine Texte
|
|
23.09.2014, 14:46 | #5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
|
Hi, Chavi!
Es freut mich, dass ich dir damit eine Freude gemacht habe! Ich habe schon so viele Natur- und Jahreszeitengedichte geschrieben, da muss man aufpassen, sich nicht zu wiederholen und immer wieder dieselben Bilder runterzuleiern! Nach einer - bis auf wenige Ausnahmen - mehrjährigen diesbezüglichen Pause scheint sich wieder was zu tun in dieser Richtung... LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
die letzten der laternen | Walther | Finstere Nacht | 7 | 02.08.2012 16:19 |
Der schönen Müllerin | Leier | Liebesträume | 4 | 05.07.2009 13:19 |