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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 09.09.2012, 15:01   #1
Chavali
ADäquat
 
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Standard Oktoberzeit

Oktoberzeit


Wenn Herbstzeitlose lila blühen,

gewölkte Himmelsbänder ziehen,
wenn Farn und Gräser unter Bäumen
von kühlem Regen heimlich träumen,
dann ists soweit:
Oktoberzeit.

Wenn Koppeln schon verlassen liegen

und Zweige sich im Winde wiegen,
wenn Pilze aus dem Boden schießen
und Rosen ihre Augen schließen,
dann ists soweit:
Oktoberzeit.

Dann legt sich Stille übers Land,

Natur webt sich ein buntes Band,
es riecht nach moderfeuchtem Laub.
Nachts legt sich feiner Sternenstaub
auf Wiesengras mit leichter Hand:
Es ist soweit -
Oktoberzeit.





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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

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Geändert von Chavali (09.10.2012 um 18:02 Uhr)
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Alt 15.09.2012, 18:40   #2
Dana
Slawische Seele
 
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Standard

Liebe Chavali,

zwei Wochen noch und dann wird's wahr,
dann sind Oktobertage da.

Und wenn sie sich so zauberhaft zeigen, wie du sie verdichtet hast, dann freue ich mich darauf.

Ich mag "Wenn-Gedichte". Sie klingen immer wie ein leises Versprechen, besonders dann, wenn sie lyrisch gekonnt verfasst sind.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 15.09.2012, 21:00   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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Beiträge: 3.375
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Hallo Chavali,

dein Oktober gefällt mir sehr gut, insbesondere der "Trick" mit dem Übergang zu männlichen Reimen in der dritten Strophe. Eine kleine Idee habe ich noch. Was hätlst du davon dem "dann" einen doppelten Boden zu geben durch: "Dann legt sich Stille übers Land," statt "Stille legt sich übers Land,"?

Liebe Grüße
Thomas
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Alt 16.09.2012, 10:00   #4
Antigone
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Standard Oktoberzeit

Hallo Chavali,

freue mich, dieses Gedicht lesen zu dürfen. Obwohl wir noch ein bisschen Zeit haben bis Oktober. Aber Vorfreude ist eben die schönste Freude. Änderungsvorschläge habe ich nicht, ich finde alles, wie es ist, einfach gut.

Antigone
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Alt 19.09.2012, 18:48   #5
Chavali
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Standard

Hallo Thomas,
Zitat:
Was hätlst du davon dem "dann" einen doppelten Boden zu geben durch: "Dann legt sich Stille übers Land," statt "Stille legt sich übers Land,"?
Jaaa, das ist schön und ich habs auch schon geändert.
Danke!
Zitat:
dein Oktober gefällt mir sehr gut, insbesondere der "Trick" mit dem Übergang zu männlichen Reimen in der dritten Strophe
Freut mich, dass dir mein Oktober gefällt


Hallo Antigone,
Zitat:
freue mich, dieses Gedicht lesen zu dürfen. [...]Änderungsvorschläge habe ich nicht, ich finde alles, wie es ist, einfach gut.
Danke dir! ich freue mich sehr über dein Urteil



Liebe Grüße an euch beide,
Chavali


edit:

oh oh liebe Dana,

jetzt habe ich doch glatt vergessen, auch dir für deinen lobenden Kommi zu danken.
Also: sei lieb bedankt und gegrüßt



__________________
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Geändert von Chavali (19.09.2012 um 18:50 Uhr)
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Alt 21.09.2012, 07:55   #6
Ibrahim
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Das nenne ich ein treffliches Herbstgedicht. Der Oktober wird sich geehrt fühlen. LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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Alt 27.09.2012, 21:08   #7
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Hi Chavi,

jetzt ist es wirklich bald soweit: Oktoberzeit.

Ich finde, du hast die Bilder des Oktobers sehr stimmig eingefangen.
Jeden Tag bin ich zur Zeit draußen in der Natur und kann deine Beschreibungen nur bestätigen.
Die Herbstzeitlosen, ein guter Beginn übrigens, konnte ich schon beobachten.
Wir haben in der Nähe am See eine Feuchtwiese und da stehen einige diese "übergroßen Krokusse". Die meisten besitzen weiße Blütenblätter, aber ich habe auch schon lila gefärbte gesehen.
Über die Wolkenbänder brauchen wir nicht zu reden, die sind hier schon gar nicht mehr entflechtbar...
Farne und Gräser wiegen sich immer noch im Wind, sehen aber schon trauriger aus, vor allem die großen Gräser verfärben sich langsam schon.
Noch sind die Weiden nicht verlassen, aber der Zeitpunkt nähert sich, an dem das Vieh reingeholt werden wird.
Durch unser Wolkenbänderknäuel wiegen sich die Zweige nicht nur im Wind, sondern, leider, auch oft genug im Regen.
Und heute morgen konnte ich auf meinem Weg zur Arbeit plötzlich eine ganze Horde Pilze sehen und sogar eine einzelne Stinkmorchel.
Manche Rosen sind schon verblüht, andere Sorten trotzen dem Herbst noch, aber sie hängen angeschlagen in den Gärten.
Manchmal ist es auch ganz still (obwohl ich meist mit dem mp3-player unterwegs bin und eh nix mitbekomme ), meistens aber sieht es, zumindest noch ziemlich unruhig aus.
Aber die Kastanien fallen und die Blätter bekommen schon einen Hauch Farbe.
Im Wald und am See riecht es jetzt tatsächlich besonders kräftig und dort inhaliere ich die Luft immer ganz intensiv bis tief in die Lungen (ich bilde mir nämlich ein, das sei besonders gute Luft, würzig ist sie alle Male ).
Und, ich sag es dir, wenn ich morgens loslaufe, dann meide ich die große Wiese, die ich sonst immer als Abkürzung nutze, weil ich sonst anschließend nasse Füße habe, was auch nicht so angenehm ist.
Feiner Sternenstaub...
Aber die feinen Tautröpfchen im Gras sehen wirklich aus wie Millionen glitzernder, kleiner Brillanten, jenachdem wie und welches Licht einfällt.
Ja, das ist der Herbst.

Und den hast du mit deinen Bildern sehr schön eingefangen (s.o.), das hat mir gefallen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 28.09.2012, 07:41   #8
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Chavilein!

Wunderbar flüssig und wortsicher gedichtet! Einzig in S3 würde ich statt "modrig-feuchtem" "moderfeuchtem" einsetzen - das liest sich wesentlich klingender und flüssiger und erspart dem Schriftbild zudem einen Bindestrich.


Sehr gern gelesen - ein Gustostückchen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.10.2012, 18:02   #9
Chavali
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Standard

Lieber Ingo,
Zitat:
Das nenne ich ein treffliches Herbstgedicht.
Der Oktober wird sich geehrt fühlen.
Danke, ich freu mich über dein Lob

Hallo Faldi,

lieben Dank für deine ausführlichen Betrachtungen.
Die herbstlichen Befindlichkeiten sind die vielfältigsten und buntesten im Reigen der Jahreszeiten.
Deswegen könnte ich jeden Tag ein Herbstgedicht schreiben
Zitat:
Ja, das ist der Herbst.
Und den hast du mit deinen Bildern sehr schön eingefangen (s.o.), das hat mir gefallen...
Dank nochmals für deine lobenden Worte.


Hallo Erich,

Zitat:
Wunderbar flüssig und wortsicher gedichtet!...Sehr gern gelesen - ein Gustostückchen!
Wow! Danke

Zitat:
Einzig in S3 würde ich statt "modrig-feuchtem" "moderfeuchtem" einsetzen - das liest sich wesentlich klingender und flüssiger
und erspart dem Schriftbild zudem einen Bindestrich.
Das mache ich doch glatt! Stimmt! Besser moderfeucht (tolles Wort) und ohne Bindestrich.
Danke für den Tipp!


Euch allen herbstliche Oktobergrüße,
Chavali





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