20.06.2011, 23:17 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Wiener Charme
Im "Kurfürst Johann" bin ich abgestiegen,
in diesem wirklich schönen Wien. Im Glanze sah die Stadt ich liegen, wie sie seit Ewigkeit mir schien. Hab mir so viel schon angesehen, such mir dazwischen das Besondre aus. Es kann sich nur um Eines drehen: Das altbekannte Wiener Kaffeehaus. Dort gibt es jederzeit ein schön Verweilen, man sieht das Fräulein, das den Mokka bringt. Dann braucht sich niemand zu beeilen, auch wenn er nur die eine Tasse trinkt. Das "Hawelka" hat stets der Zeit getrotzt, dort sitzt noch heute man auf altem Plüsch. Es wurde nie so richtig aufgemotzt, ein bißchen wild liegt Presse auf dem Tisch. Der Künstlertreff, er denkt mit Kennermiene noch immer gern an beide, hochbetagt. Gemeint sind Leopold und Josephine, die Gästen gerne Guten Tag gesagt. Ein bißchen Wehmut stellt sich ein, für all die Raucher seit dem Rauchverbot. Die fragen sich, muß das denn sein. Wir haben damit unsre liebe Not. Wie dem auch sei, es eilt die Zeit, die Gäste können nicht so schnelle gehn. Denn es ist längst noch nicht soweit, die guten Buchteln gibt es erst um Zehn. Geändert von Justin (26.06.2011 um 10:14 Uhr) |
22.06.2011, 19:38 | #2 |
ADäquat
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Lieber Justin,
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22.06.2011, 20:34 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo justin,,
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© Bilder by ginton Kreativität entsteht, abseits aller Selbstzweifel! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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22.06.2011, 22:08 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Chavali,
ich habe versucht, den Charme der Stadt so gut wie möglich einzufangen. Na ja, über Verfeinerungen denkt bestimmt jeder nach, egal um welches Gedicht es sich handelt. Aber wenn trotzdem von "gut rübergebracht" die Rede ist, freut man sich auch schon über diese Bewertung. Ja, mit der 5. Stophe wollte ich absichtlich die Raucher nicht außen vor lassen. Ich selbst bin Nichtraucher, aber ich denke an meine damalige Gastgeberin in Wien, durch die ich das "Hawelka" erst kennengelernt habe. Und so kamen die Klagen, als dieses Verbot erlassen wurde. Für die Betroffenen ist es bestimmt nicht leicht, damit fertig zu werden. Für die 7. Strophe brauchte ich einen guten Abschluß, und so kam mir die Sache mit den Buchteln wie gelegen. Hallo gin, freu mich, daß auch Du an dem Gedicht Gefallen gefunden hast. Buchteln sind, wie Du richtig vermutest, etwas Eßbares. Stell es Dir als Kräpfel vor, wie man bei uns in Mitteldeutschland sagt. Vielleicht kennst Du den Begriff nur als Krapfen. Die wurden bzw. werden im "Hawelka" immer erst ab 22.00 h angeboten. Das Hawelka ist böhmischen Ursprungs. Leopold und Josephine haben bis in ihre späten 80er Jahre noch bedient und nach Möglichkeit die Gäste mit Handschlag begrüßt. Josephine ist vor ca. 3 Jahren verstorben. Ich dachte, daß es auch schon den Leopold getroffen hat, habe aber kürzlich erfahren, daß er etwa vor einem Monat 100 geworden ist. Sohn und Enkel führen heute das Kaffeehaus weiter. Im "Kurfürst Johann" habe ich tatsächlich mal eine Nacht verbracht. Dort traf sich die Radlergruppe, aber bereits am nächsten Tag ging es ins Burgenland und weiter Richtung Balaton. Ganz herzlichen Dank für Eure Einträge. Liebe Grüße Euch beiden Justin |
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