Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Denkerklause

Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 25.10.2009, 16:25   #1
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard Als könnte meine Seele schweben

Als könnte schwerelos die Seele schweben,
als wollte sie aus neblig fernen Sphären
herunterschauen auf mein altes Leben,
um es ins Schicksal schuldlos einzuweben,
grad so, als ob es nur Geschichten wären,

so steigen mir Gedanken auf und schleichen
davon auf eine wundersame Reise,
wobei sie durch mein Selbstbewusstsein streichen
und schließlich heimlich der Vernunft entweichen
auf eine so erregend frische Weise.

Ich blicke in des Unerreichten Leere,
des Lebens Großteil, seh ich, ist vergangen,
und das, wovon ich heut noch Hoffnung zehre,
was ich so hilflos in der Zuversicht begehre,
ist in dem kleinen bisschen Rest gefangen.

Drum will ich zu dem Stückchen Zukunft stehen
und nicht verlornes Glück beweinen,
ins Ungewisse soll die Fahne wehen,
ich will das Licht, das Leben endlich sehen,
frei von der Pflichten Kette an den Beinen.

Geändert von Galapapa (27.10.2009 um 16:53 Uhr)
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.10.2009, 20:56   #2
Lisa
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 20.06.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 242
Standard

Gefällt mir sehr. kann und mag es nicht begründen. Gefällt mir einfach. Gerne gelesen. L.G. Lisa
Lisa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2009, 15:37   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Liebe Lisa,
auch ohne Begründung habe ich mich sehr über Dein Lob gefreut!
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2009, 18:59   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Galapapa,

man spürt, wieviel Gefühl in das Gedicht eingewoben ist.
Außerdem weiß ich nur zu gut, daß sich Reime nicht immer dem Wollen beugen.
Bisher konnte und wollte ich Dich vorbehaltlos loben.
Hier habe ich zumindest zwei Einwände:

schwerlos finde ich falsch.
Schwerelos (ohne Schwere, wie eine Feder so leicht..), ja!
Und dann
schleichen, dem hier das nötige "sich" fehlt...

Vielleicht bin ich zu krittelig.
Der Inhalt Deines Gedichtes trifft mich mitten ins Herz!

Lieben Gruß
von
cyparis
Leier ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.10.2009, 22:03   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Lieber Galapapa,

'schwerlos' ist mir auch aufgefallen, aber ich denke, du hast das des Reimes- und Klangschemas so geschrieben.
Es passt auch metrisch rein. Falsch ist es dennoch, da bin ich mit cypi einer Meinung.
Kannst du die Zeile nicht so schreiben und das vakante Wort weglassen:
Als könnte meine Seele schweben,
oder der Seele noch ein Attribut verleihen:
Als könnte meine leichte Seele schweben,

Ist nur so eine Idee.

Ansonsten mag mir dein Gedicht sehr gut gefallen.
Dicht und intensiv geschrieben, ein wunderbares Reimschema, das mich immer wieder fasziniert.
Und inhaltlich ganz nah an meinem Empfinden.

Liebe Grüße,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2009, 17:15   #6
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
Galapapa eine Nachricht über MSN schicken
Standard

Hallo cyparis,
hab herzlichen Dank für Deinen lobenden Kommentar und Deine Anregungen.
Schwerlos ist eine Wortkonstruktion, die ich der Metrik wegen gewählt habe. Ich bin der Meinung, dass man das in der Lyrik "schon mal" darf, wenn der Sinn des Wortes erhalten bleibt und einem die Metrik eben wichtiger ist. Bei den großen Meistern, mit denen ich mich hiermit nicht auf eine Stufe stellen möchte (grins), hab ich das schon oft gesehen.
Du und auch Chavali, ihr habt aber hier insofern Recht, als es hier unnötig war.
Ich denke, ich habe eine passende Lösung gefunden.
Das "Schleichen" bezieht sich im Text auf "davon", und davonschleichen ist ein korrekter Ausdruck, da hab ich nachgeschaut. Beides, davonschleichen und sich davonschleichen ist also korrekt, so dass das "sich" also nicht zwingend ist.
Nochmals danke für Deine Hinweise!
Mit einem herzlichen Gruß!
Galapapa

Hallo Chavali,
auch Dir lieben Dank für Dein Lob und die Anregungen.
Ich denke mal, Du hast meine Antwort an cyparis auch gelesen. Falls nicht, möchte ich Dich bitten. Es geht um das Wort "schwerlos".
Danke für Deinen guten Vorschlag. Ich habe eine Lösung gefunden mit einem Minimum an Änderung und mich dafür entschieden.
Was das Reimschema angeht, so bin ich ganz fansziniert vom Experimentieren und habe dabei gefunden, dass man mit dem Reimschema bestimmte Dinge verstärken oder herausheben kann. Das finde ich hochinteressant.
Sei herzlich von mir gegrüßt!
Galapapa
Galapapa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.10.2009, 17:42   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Lieber Galapapa,
Zitat:
Als könnte schwerelos die Seele schweben,
Eine wunderbare Lösung!

Erfreut,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 05:56 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg