24.11.2016, 20:12 | #1 |
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Tigran
Du warst gewiss vor vielen tausend Jahren
ein Prinz, vielleicht auch König von Ägypten. Dein stolzer Gang auf sammetweichen Pfoten, der Seidenglanz des Fells und nicht zuletzt die bernsteinfarbnen, rätselvollen Augen, verraten mir den Adel deiner Herkunft, der nie sich unterwirft und seine Gunst nur gnädig dem gewährt, auf dessen Herz das Siegel eines Tigers eingebrannt verkündet, dass auch Menschen hin und wieder dieselbe Luft wie Katzen atmen dürfen. Wir wagen es, dir Namen zu verleihen, und lange hab ich überlegt, wie ich dich nenne; wollte dich mit Muschi nicht beleidgen, suchte ernsthaft tagelang, denn angemessen sollt er sein und fand, dass Tigran deiner edlen Abkunft wohl am nächsten kommt: Ein König war der Pate, Armenierfürst in längst vergangnen Zeiten. Doch ach, vergebens war die große Mühe, denn ruft man dich, dann rollst du dich zur Kugel, Narziss, und kommst nur, wenn du selber willst. |
25.11.2016, 16:11 | #2 |
Gast
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ein Liebesgedicht für deine Katze, ja, warum nicht
Schln geschrieben und Tigran ist ein schöner Name. Sie sind schon anders als Hunde, die Katzen... Lächeln von Koko |
25.11.2016, 19:00 | #3 |
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Tigran
Hallo Kokochanel,
Tigran - ja, das erinnert natürlich an Tiger (und so hieß mein früherer roter Kater), in diesem Fall ist es tatsächlich ein beliebter Vorname in Armenien - Vorbild: Der armenische König Tigran(es). Mein Kater ist ein Maine Coon (der von der Nasen- bis zur Schwanzspitze über einen Meter lang ist), kleine Luchsbüschel an den Ohren hat, nicht Miau macht, sondern sich mit mir "unterhält". Ein sehr sanfter Riese, der sich sehr elegant bewegt und ohne Training aus dem Stand auf den Wohnzimmerschrank springt. Dank Dir schön für Dein "schön geschrieben"! Liebe Grüße, Felix |
25.11.2016, 19:29 | #4 |
Gast
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ja, die Main Coons sind toll, sollen sehr schmusig sein. habe mal einen beschmust bei Bekannten und mich total in ihn verliebt. Wenn mein Hund irgendwann einmal stirbt, dann kaufe ich mir auch einen Main Coon.
Schmunzeln von Koko |
25.11.2016, 19:49 | #5 |
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Dann fang schon mal an zu sparen - so ab 500 aufwärts kosten die schön - vertragen sich übrigens sehr gut mit Hunden (wurden früher auch mal Hundkatzen genannt, wegen der Verhaltensähnlichkeiten).
Aber das hat jetzt nichts mehr mit dem Gedicht zu tun. Liebe Grüße, Felix |
25.11.2016, 21:09 | #6 |
TENEBRAE
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Hi Felix!
Geile Kralle! Als alter Katzennarr kann ich hieran nicht vorbei! Du bringst den Wesenskern der schönen Tiere sehr eloquent auf den Punkt. Leider reimlos, was mich doch schmerzt - aber sei's drum! Ich habe, wenn auch schweren Herzens, mit anderen Formen der lyrischen Kunst leben gelernt - was in meinem Falle bedeutet: ich schimpfe nicht mehr STÄNDIG darüber! Mein Mischa ist wie ein kleiner Maine Coon: Ein langhaariger Kater, oben orangerot, unten weiß. Wahrscheinlich Persermischling oder etwas in der Art, aber sehr verschmust und zärtlich - wenn er nicht grade raufen will! Hat mich übrigens gar nichts gekostet (vom täglichen Futter und den jährlichen Tierarztkosten mal abgesehen) - er ist mir als kleiner verzottelter Viermonatling zugelaufen! Gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
25.11.2016, 22:46 | #7 |
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Hallo Erich Kykal,
ich habe in diesem Kater-"Hymnus" wieder einmal auf den Endreim verzichtet und mich bemüht, hinreichend saubere Blankverse zu schreiben (die ja eine ganze Zeit die beherrschende Versform waren. Schmerzen verursachen - nichts liegt mir ferner! Und wenn ein Katzennarr auch noch lobende Worte findet, freut mich das natürlich ganz besonders! Dem Rat anderer Main Coon-Besitzer folgend, wird mein Tigran nie unbeaufsichtigt ins Freie gelassen (die werden, weil sie so zutraulich sind, leicht geklaut. Ein schönes Wochenende! Felix |
27.11.2016, 12:46 | #8 |
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Hallo Felix,
Ein Katzengedicht! Und was für eines. Du beschreibst die Freiheitsliebe und die Grandiosität dieser schmusigen Vierbeiner gekonnt. Sie "Muschi" zu nennen wäre unter ihrer Würde. Ich muß lächeln, ich habe all meinen Katzen vernünftige Namen geben: Jane, Timon, Harpo, Odin, Ygg ( über Geschmack läßt sich streiten, uß aber nicht sein )und ich habe alle schamlos verniedlicht und allen Namen so wie es paßte ein „ i“ angehängt. Sie haben es mir verziehen, ich war schließlich ihr Dosenöffner. Meinen letzten Kater, ein kleiner Bauernhoftiger Yggi , ist dieses Jahr gestorben, er hat noch meine große schwarze Schäferhündinmix erzogen ( und die ist wild!). Aber der kleine stolze Tiger war Chef, eigentlich von uns allen. Dein Gedicht ist wunderbar! Liebe Grüße sy |
27.11.2016, 16:00 | #9 |
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Guten Tag Syranie,
schön, dass es Menschen gibt, die wie Du das Majestätische in einer Katze erkennen. Ich hatte es früher eher mit Hunden zu tun, aber irgendwann schleppte mein Jüngster ein rotes Knäuel an, "taufte" ihn Tiger und der übernahm dann im Hause das Szepter. Meine letzte Frau brachte nebst Töchtern einen löwenfarbenen Riesen an, 1,15 m von der Nasen- bis zur Schwanzspitze. Dieser 8 Kilo-Koloss war ein Main Coon und damit der nichts so alleine war, kam Tigran hinzu. Frau wegt, beide Kater weg: Leben, wo ist dein Sinn? Ich freue mich, dass Dir mein Gedicht gefällt! Vielen Dank für Dein Lob. Gruß, Felix |
27.11.2016, 19:16 | #10 |
Slawische Seele
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Hallo Felix,
schon in der "Anbetung" bewahrheitet sich der Spruch: Ein Hund hat ein Herrchen, Katzen haben Personal. Ein zauberhaftes Gedicht und wieder kommt es ohne Reime aus. Du kannst es. Dein erhabenes Tier taucht direkt bildlich beim Lesen auf. Die Sprache wiegt sich in einer Melodie, die "Ungereimtheiten" überspielt und diese erst beim zweiten Hinschauen auffallen. Gern gelesen und bestaunt, liebe Grüße Dana (Mein/unser Kater hieß Rüdiger. Er miaute nur, wenn er zum Tierarzt musste. Ansonsten verstanden wir ihn immer so, wie er es wollte.)
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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