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Stammtisch Gesellschaft, Politik und Alltag

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Alt 17.05.2012, 18:59   #1
Galapapa
Galapapa
 
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Standard Draußen

Auf Hilfe, auf Almosen lauern sie,
in den Fußgängerzonen der Städte.
Unter Sträuchern im Stadtpark kauern sie,
dass der Alkoholrausch sie errette.

Dass es gut so ist, untermauern sie:
Für den Berber gibt‘s kein Zuhause;
in möblierten Zimmern versauern sie,
denn es drängt sie hinaus ohne Pause.

Selbst den Winter im Park überdauern sie,
haben manch kalte Nacht überwunden.
und dann gibt es Tage, da trauern sie;
man hat einen erfroren gefunden.
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Alt 17.05.2012, 20:11   #2
Gert-Henrik
Gast
 
Beiträge: n/a
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Hallo Galapapa

Ein interessanter Blick auf den Rand, den Du da wirfst. "Dass es gut so ist" ist wohl mE für die Meisten eher das Aus-der-Not-eine-Tugend-machen. MM haben viele psychische Probleme, z.B. Klaustrophobie.

Gerne gelesen

LG
Lipiwig
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Alt 20.05.2012, 21:47   #3
Galapapa
Galapapa
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Nordschwarzwald
Beiträge: 878
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Hallo Lipiwig,
danke für deinen Kommentar unter meinem Gedicht!
Mag sein, dass viele dieser Meschen auch psychische Probleme haben, auf jeden Fall aber meist auch wirtschaftliche.
In einem Bericht, den ich vor einiger Zeit gesehen habe, wurden mehrere dieser Leute auch befragt und habe aus ihrem Leben erzählt. Dabei habe ich von einigen gehört, dass sie gar nicht zurück wollen in ein gordnetes Leben.
Wie auch immer, es sind zwar Gestalten am Rande unserer Gesellschaft, sie verdiennen aber genauso viel Respekt wie jeder ander Zeitgenossen.
Herzlichen Gruß!
Galapapa
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Alt 28.05.2014, 16:06   #4
Narvik
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2009
Ort: Im hohen Norden
Beiträge: 431
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Hallo Galapapa,

wer es schafft, eine ganze Zeit lang "da draußen" zu überleben, der hat ganz sicherlich unseren Respekt verdient, auch wenn das viele Menschen wohl anders sehen.
Aber sie sollten bedenken, dass es sich hier auch um fühlende Wesen handelt, die aus den unterschiedlichsten Gründen so geworden sind, wie sie sind.
Es mag sein, dass sie auf viele abstoßend wirken und so werden sie von der Gesellschaft ausgegrenzt, zu Nichtsnutzen erklärt und als "vogelfrei" betrachtet.
Im Grunde aber sind sie ein Spiegel, der uns vorgehalten wird und der uns die verkehrte Seite unserer Gesellschaft zeigt, ohne Mitleid, ohne Erbarmen und ohne Herz.
Ein wichtiges Gedicht m.M.n., dass dir gut gelungen ist.

Herzliche Inselgrüße

Narvik
__________________
Nur der fröhliche Mensch allein ist fähig, Wohlgefallen am Guten zu finden. (Kant)
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Alt 28.05.2014, 22:22   #5
Hollerith
Matador mit Adlerblick
 
Benutzerbild von Hollerith
 
Registriert seit: 28.06.2009
Ort: auf meiner Ranch
Beiträge: 341
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Hallo Galapapa,

die Obdachlosigkeit ist sicher ein brennendes Problem in unserer Gesellschaft.
Die Gründe dafür sind hinlänglich bekannt.
Es ist wahrscheinlich auch nicht immer einfach, sich derer anzunehmen, die ausgegrenzt sind oder die sich selbst ausgrenzen.
Viele wollen gar keine Hilfe. Aber denen, die es wollen, sollte man schon helfen.

Ein gesellschaftskritisches Gedicht, das mir gefallen hat, weil es in eindringlicher Weise Mißstände aufzeigt.


LG Hollerith
__________________
Mit Adleraugen such ich dich, durch Adleraugen find ich dich.
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Alt 04.06.2014, 19:12   #6
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hallo Galapapa,

ich stamme aus einer größeren Stadt und beim Lesen deines Textes standen mir wieder jene jämmerlichen Gestalten, die ich von dort kenne, vor dem inneren Auge. Und das meinte ich nicht abwertend, sondern lediglich auf den erbärmlichen Gesundheitszustand dieser Randgruppe unserer Gesellschaft bezogen.

Es ist ein hartes Leben, zumindest aus meiner Perspektive, denn um "da draußen" zu überleben, heißt es, auf eine Menge angenehmer und bequemer Dinge zu verzichten.

Zudem werden sie ausgegrenzt, z. T. verfolgt, geschlagen und ermordet und haben mit den Wettern zu kämpfen.
Sie leben zwischen uns unter freiem Himmel, als freie und nicht angepasste Menschen, die diesem System, aus welchen Gründen auch immer, den Rücken gekehrt haben.

Da ich nicht weiß, was mir vielleicht eines Tages noch bevorstehen wird, werde ich ganz sicherlich nicht mit Verachtung auf diese Menschen herabschauen.

Mit deinem Text hast du für jene Hoffnungslosen eine kleine Lanze gebrochen, denn er zeigt ganz wichtig auf, dass jene Menschen ihre Gefühle genau wie jeder andere empfinden.

Unglaublich eindringlich wird dies noch durch den sich immer wieder wiederholenden Reim, der sich wie ein roter Faden durch den Text zieht.

Das hat mir in diesem Sinne sehr gut gefallen...


Gerne gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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