14.10.2009, 01:11 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
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Beiträge: 5
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Viel zu oft
Viel zu oft
Ich trage Steine im Wanst und spucke wiederholt drei Hallelujas in die Welt Vom Gift gehalten das mich tötet bin ich Amokläufer Mörder derer, die mich lieben und werde selbst doch hingerichtet Ein Delenquent im Todeskampf Schlingen um den Hals und Gift im Blut alles mitreißend alles mitvergiftend Ich habe Sonnen gefressen Und Liebe inhaliert Ich habe Schönheit gestohlen und bade mich in Häßlichkeit Monde habe ich zerlacht beweint und bin in violetten Himmeln untergegangen ich werfe schwarze Schmerzen in die Seelen der Zuneigung und presse stillschreiend meinen Selbsthass in die Menschen Natürlich liebe ich mich dabei weil ich die Abnorm liebe weil ich die Seiten sehe in spektralfarbenem Licht und dabei doch verfluche was Ich ist weil ich es bin das sich liebhasst sich totlebt und egomanisch das Ding mache das sich Existenz nennt, dabei die Menschen geißle die mich wirklich lieben... So atme ich schattige Zweifel und gifte sie hinweg dass sie tagdrauf neuerlich die Sinne dunkeln Ich will doch lieben, lieben, lieben und bin doch wirklich rein darin und schlage dennoch um mich ohne es zu wollen.
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Wenn die Sonne der Kultur tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten von Götz Alsmann abgewandeltes Zitat von KurtTucholski |
19.02.2010, 17:17 | #2 | |
Gelegenheitsdichter
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Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Lb. derSkeptiker,
Dein Verse habe ich aus dem Archiv ausgegraben, nachdem sie keiner kommentiert hat. Vielleicht liegt es darin, daß der Text eher sperrig ist und nicht leicht "hinunterrutscht". Vielleicht aber auch daran, daß Du hier ein eher seltener Gast geworden bist. Zuerst einmal ein kleiner Schreibfehler: Zitat:
Eigenbeschimpfungen des LyrIchs sind in der Dichtung nicht selten. Der Furor, den das LyrIch erfüllt, wird meist in harte Worte gepackt. So auch hier. Mir erscheint der Text, aus verständlicher Betroffenheit des Autors, der sein LyrIch in solchen Fällen eigenes Erleben verarbeiten läßt, noch nicht verdichtet genug. Das, was gesagt hätte werden sollen, wäre auch kürzer gegangen. Für mich hätte beispielsweise die erste und die letzte Strophe ausgereicht, um das Essentielle zu sagen. Ich wünsche Dir weiterhin frohes Dichten und Werken und hoffe, wieder einmal von Dir zu lesen. LG W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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