17.07.2010, 12:06 | #1 |
der mit dem Reim tanzt
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Finale
Wenn in später Abendsonne
Grillen spielen auf zum Tanz, geben sie mit ihrer Wonne diesem Tag besondern Glanz. All die kleinen Käferlinge, die den Tag herumgebracht, harren nun recht guter Dinge, was da kommt in dieser Nacht. Fern, von ihrem süßen Lärmen angelockt, ein Sternschweif zieht, der nun über allem Schwärmen leis im Orbit sich verglüht. So kann auch dein lodernd Wesen fest und laut im Leben stehn, sanft im Buch der Wahrheit lesen und vergehn.
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gestörte Kreise |
17.07.2010, 17:34 | #2 | |
Höhlen- und Muschelsucher
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Hallo Archimedes!
Du zeichnest da wundervolle Bilder einer "Endzeitstimmung", die tröstlich, warm und sehr versöhnlich ausfällt. Abendsonne, Grillen und Sternschnuppen eignen sich als schöne Metaphern, mit welchen du die Szene (und mich als Leser) gekonnt in ein wundervoll weichzeichnendes Licht tauchst. Vom Standpunkt des "Verdichtens" wäre S2 sogar verzichtbar, weil sie m.E. nichts Neues bringt. Vielleicht überlegst du's dir mal in diesem Sinne. S4Z4 bricht für mein Gefühl etwas abrupt mit dem weichen Lesefluss von vorher. Schau's dir an: Zitat:
So kann auch dein lodernd WesenSehr gerne gelesen und kommentiert. Mit lieben Grüßen, Cimex
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© Cimex |
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17.07.2010, 23:35 | #3 |
Slawische Seele
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Lieber Archi,
ich kann mich dem Lob von Cimex(Peter) nur anschließen. Ein schönes Vergehn, wenn die Zeit gekommen ist. Allerdings bin ich für die letzte Strophe - so wie sie ist. Wenn man nach "und" eine Pause einfließen läßt und "vergehn" leise und langsam spricht, dann wird deine Absicht erkennbar. Vielleicht so: und ~ vergehn. Ein wirklich friedliches und versöhliches Gehen. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
25.07.2010, 01:41 | #4 |
der mit dem Reim tanzt
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Hallo Cimex, wir hatten noch nicht das Vergnügen miteinander. Daher finde ich es natürlich prima, von dir Lob zu hören und sanfte Kritik. Ich bin zwar immer ein Verfechter der Verdichtung, habe mich aber hier von der Stimmung verleiten lassen etwas auszuschweifen. Der abrupte Abbruch zum Schluss ist gewollt, ist doch das Lebensende auch immer ein Abbruch. Dana hat es beschrieben, wie es von mir gemeint ist. Danke fürs Vorbeischauen.
Liebe Dana, du hast es wieder gleich erfasst, genau so ist der Schluss gemeint. Schließlich ist in der Natur mit jedem Abendrot ein sanftes, fließendes Ende zu beobachten. Das kann man sich nur als Beispiel nehmen, wenn es soweit ist. Danke für die anerkennenden Worte. Gruß Archimedes ...der mit den rundherum gehenden Kreisen
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gestörte Kreise |
04.08.2010, 12:59 | #5 | ||
lebendig
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Hallo Archimedes,
mir sagt dieses Gedicht und vor allem die Bilderebene sehr zu. Noch dazu hast du es im Kreuzreim verfasst, was m.E. gut mit den letzten Schritten korreliert. Schade finde ich, dass der sanfte Lesefluss und die starke Bildebene durch gebeugte Grammatik und mögliche Missverständnisse gestört wird: Zitat:
Zitat:
Die letzte Strophe reisst für mich vieles raus - trotz der Ellipsen. Der abgesetzte letzte Vers sagt mir besonders zu. Handwerklich würde ich mich nochmals dran setzen, denn diese Bilder und das Hintergründige sind es definitiv wert Gern gelesen und sinniert. Gruß von Quicksilver
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05.08.2010, 23:10 | #6 |
der mit dem Reim tanzt
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Hallo Quicksilver, ich danke dir für den positiven Kommentar. Du bemängelst die "gebeugte Grammatik". Ich bin mir da keiner Schuld bewusst, verdrehe ich doch oft die Satzstellung um so spezielle Betonungs- und Deutungseffekte zu erzielen. Auch die Mehrdeutigkeit liegt mir am Herzen. Bei den beiden Zeilen die du anführst:
"harren nun recht guter Dinge, was da kommt in dieser Nacht." kann man es so interpretieren, wie du es beschreibst. Ich meine hier, sie sind recht guter Dinge bei dem Harren, was kommt. Auch hier: "leis im Orbit sich verglüht" interpretiere ich es ander als du. Die Sternschnuppen entstehen, indem Teilchen durch die Reibung der Lufthülle so aufglühen, dass das nun flüssige Material nach hinten wegfließt, sie verglühen sich also im Orbit. Was meinst du mit Ellipsen in der letzten Strophe? Gerne geantwortet Gruß Archimedes ..der mit den sich verglühenden Kreisen
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gestörte Kreise |
21.12.2010, 10:30 | #7 |
Gedankenspringer
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@Archimedes
So kann auch dein lodernd Wesen fest und laut im Leben stehn, sanft im Buch der Wahrheit lesen und doch morgens schon vergehn. |
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