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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 17.07.2010, 12:06   #1
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
Standard Finale

Wenn in später Abendsonne
Grillen spielen auf zum Tanz,
geben sie mit ihrer Wonne
diesem Tag besondern Glanz.

All die kleinen Käferlinge,
die den Tag herumgebracht,
harren nun recht guter Dinge,
was da kommt in dieser Nacht.

Fern, von ihrem süßen Lärmen
angelockt, ein Sternschweif zieht,
der nun über allem Schwärmen
leis im Orbit sich verglüht.

So kann auch dein lodernd Wesen
fest und laut im Leben stehn,
sanft im Buch der Wahrheit lesen
und vergehn.
__________________
gestörte Kreise
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Alt 17.07.2010, 17:34   #2
Cimex
Höhlen- und Muschelsucher
 
Benutzerbild von Cimex
 
Registriert seit: 08.07.2010
Ort: Graz, Österreich
Beiträge: 86
Standard

Hallo Archimedes!

Du zeichnest da wundervolle Bilder einer "Endzeitstimmung", die tröstlich, warm und sehr versöhnlich ausfällt. Abendsonne, Grillen und Sternschnuppen eignen sich als schöne Metaphern, mit welchen du die Szene (und mich als Leser) gekonnt in ein wundervoll weichzeichnendes Licht tauchst.

Vom Standpunkt des "Verdichtens" wäre S2 sogar verzichtbar, weil sie m.E. nichts Neues bringt.
Vielleicht überlegst du's dir mal in diesem Sinne.

S4Z4 bricht für mein Gefühl etwas abrupt mit dem weichen Lesefluss von vorher. Schau's dir an:

Zitat:
So kann auch dein lodernd Wesen
fest und laut im Leben stehn,
sanft im Buch der Wahrheit lesen
und vergehn.
Was hältst du von...
So kann auch dein lodernd Wesen
fest und laut im Leben stehn,
sanft im Buch der Wahrheit lesen
und im Abendlicht vergehn.
Sehr gerne gelesen und kommentiert.
Mit lieben Grüßen,
Cimex
__________________
© Cimex

When you live in your cave, inside of a shell,
you go on quite save, but not very well

Höhlen und Muscheln... - Meine Themen hier...

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Alt 17.07.2010, 23:35   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Archi,

ich kann mich dem Lob von Cimex(Peter) nur anschließen.
Ein schönes Vergehn, wenn die Zeit gekommen ist.

Allerdings bin ich für die letzte Strophe - so wie sie ist.

Wenn man nach "und" eine Pause einfließen läßt und "vergehn" leise und langsam spricht, dann wird deine Absicht erkennbar.

Vielleicht so: und ~ vergehn.

Ein wirklich friedliches und versöhliches Gehen.

Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 25.07.2010, 01:41   #4
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Hallo Cimex, wir hatten noch nicht das Vergnügen miteinander. Daher finde ich es natürlich prima, von dir Lob zu hören und sanfte Kritik. Ich bin zwar immer ein Verfechter der Verdichtung, habe mich aber hier von der Stimmung verleiten lassen etwas auszuschweifen. Der abrupte Abbruch zum Schluss ist gewollt, ist doch das Lebensende auch immer ein Abbruch. Dana hat es beschrieben, wie es von mir gemeint ist. Danke fürs Vorbeischauen.

Liebe Dana, du hast es wieder gleich erfasst, genau so ist der Schluss gemeint. Schließlich ist in der Natur mit jedem Abendrot ein sanftes, fließendes Ende zu beobachten. Das kann man sich nur als Beispiel nehmen, wenn es soweit ist.
Danke für die anerkennenden Worte.

Gruß Archimedes ...der mit den rundherum gehenden Kreisen
__________________
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Alt 04.08.2010, 12:59   #5
Quicksilver
lebendig
 
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Beiträge: 350
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Hallo Archimedes,

mir sagt dieses Gedicht und vor allem die Bilderebene sehr zu. Noch dazu hast du es im Kreuzreim verfasst, was m.E. gut mit den letzten Schritten korreliert.

Schade finde ich, dass der sanfte Lesefluss und die starke Bildebene durch gebeugte Grammatik und mögliche Missverständnisse gestört wird:

Zitat:
harren nun recht guter Dinge,
was da kommt in dieser Nacht.
Hier bin ich mir mindestens unsicher, ob man es so sagen kann "Sie harren recht guter Dinge, was da kommt in dieser Nacht". Besser klingt in meinen Ohren "harren sie nun all der Dinge, die da kommen, heute nacht."

Zitat:
Fern, von ihrem süßen Lärmen
angelockt, ein Sternschweif zieht,
der nun über allem Schwärmen
leis im Orbit sich verglüht.
Dies ist für mich kein schönes Satzkonstrukt. "sich verglüht" empfinde ich als falsch - jedenfalls in diesem Kontext. Es sei denn, du beschreibst einen Freitod, der aber schwerlich zum "vergehen" passt

Die letzte Strophe reisst für mich vieles raus - trotz der Ellipsen. Der abgesetzte letzte Vers sagt mir besonders zu.

Handwerklich würde ich mich nochmals dran setzen, denn diese Bilder und das Hintergründige sind es definitiv wert

Gern gelesen und sinniert.

Gruß
von
Quicksilver
__________________
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Alt 05.08.2010, 23:10   #6
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: SpreeAthen
Beiträge: 565
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Hallo Quicksilver, ich danke dir für den positiven Kommentar. Du bemängelst die "gebeugte Grammatik". Ich bin mir da keiner Schuld bewusst, verdrehe ich doch oft die Satzstellung um so spezielle Betonungs- und Deutungseffekte zu erzielen. Auch die Mehrdeutigkeit liegt mir am Herzen. Bei den beiden Zeilen die du anführst:
"harren nun recht guter Dinge,
was da kommt in dieser Nacht."
kann man es so interpretieren, wie du es beschreibst. Ich meine hier, sie sind recht guter Dinge bei dem Harren, was kommt.
Auch hier:
"leis im Orbit sich verglüht"
interpretiere ich es ander als du. Die Sternschnuppen entstehen, indem Teilchen durch die Reibung der Lufthülle so aufglühen, dass das nun flüssige Material nach hinten wegfließt, sie verglühen sich also im Orbit.
Was meinst du mit Ellipsen in der letzten Strophe?
Gerne geantwortet
Gruß Archimedes ..der mit den sich verglühenden Kreisen
__________________
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Archimedes ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2010, 10:30   #7
horstgrosse2
Gedankenspringer
 
Registriert seit: 24.04.2009
Ort: Schönbrunn
Beiträge: 192
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@Archimedes

So kann auch dein lodernd Wesen
fest und laut im Leben stehn,
sanft im Buch der Wahrheit lesen
und doch morgens schon vergehn.
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