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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 20.07.2013, 10:07   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Isolation

Unter tausend Spiegelungen
meiner selbst, mir abgerungen,
sitze ich im trauten Raum,
halte zügelnd mich im Zaum,
stell mir vor, was Leben sei -
und bin dennoch nie dabei.

Vor den Fenstern treiben Tage
mir vorbei wie eine Sage,
die aus einem fremden Land
Eingang in mein Grübeln fand -
doch ich glaube nicht daran,
weil ich mir nicht trauen kann.

Was ist Wirklichkeit, was Lüge?
Wer bin ich, und wen betrüge
täglich ich am Spiegelrand?
Diese Augen, die ich fand
gleichen meinen, und sie schauen
jeden Tag dasselbe Grauen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (14.12.2016 um 15:06 Uhr)
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Alt 21.07.2013, 18:05   #2
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Hallo Erich,

sehr düster und gut.

Bei "Wer bin ich" kann ich beim lesen kaum vermeiden, die Betonung auf "bin" zu legen. Vielleicht könnte man nach dem "ich" ein Fragezeichen setzen und das "und" durch einen Gedankenstrich ersetzen? (Wer bin ich? - Wen betrüge...) Dann wäre der Rhythmus aber nicht mehr so fließen und deshalb magst du es wahrscheinlich nicht.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 21.07.2013, 19:16   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Thomas!

Danke für die Blumen!

Bei nämlicher Zeile betone ich vor allem das "ich", das "Wer" wird kaum stärker angedeutet als das "bin". Melodisch wirkt es wie ein Dreiklang, der tief und leise beginnt und hoch und kräftig endet.

LG, eKy
__________________
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