08.08.2018, 16:52 | #1 |
TENEBRAE
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Waldestiefe
Wie weiß ich heute wieder mich mit allem schwingen,
was in den Wäldern um mich her erklingt, als wäre ich ein Lauschender, der in den Dingen den Ton erkennt, der mit uns allen singt. Wie kann ich heute wieder mich darin erfahren; dass alles mit mir atmet immerfort, was ich berühre, um es in mir zu bewahren, als wüsste ich mich eins mit diesem Ort. Wie darf ich heute wieder mich in allem fühlen, das mich umfängt wie eine zweite Haut - wie stiller Nebel steigt es aus den immerkühlen Gefilden, die mein Seelenauge schaut.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.10.2019 um 17:43 Uhr) |
08.08.2018, 22:36 | #2 | |
ADäquat
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Hi Erich,
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. © auf alle meine Texte
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09.08.2018, 00:12 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Chavi!
Man sagt ja, wenn es heiß ist, DENKE kalt! So hab ich mich schwitzend wie ein Schinken eben innerlich kühl gedichtet! Das Gedicht wechselt zwischen 6- und 5-hebigen Zeilen: Immer 6565. Kadenzenschema wmwm. Das macht mE. die Sprachmelodie getragener und gleichzeitig den Rhythmus klarer, definierter. Vielen Dank für das "warme" Echo, ich habe es trotz der Temperaturen genossen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
09.08.2018, 19:59 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Grandios, lieber eKy!
Ich glaube sogar, dass es mir von allen Gedichten, die ich von gelesen habe, mit am besten gefällt. Die Enjambements sind wundervoll fließend, wie auch der ganze Rhythmus. Toll auch der Hebungswechsel. Was bei kürzeren Versen zu einer Art Gehacke führt, unterstützt hier das von außen nach innen Wirkende. Ich habe es einfach Genossen! Beste Grüße, Laie
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Schreiben, wie Monet malte. |
11.08.2018, 14:05 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Laie!
Inhaltlich hart an der Grenze zum Kitsch, würden manche sagen ... - nein, ich verstehe dich schon: Das Harmonische, Naturverbundene zieht uns an, in Sprache wie Erleben. Hier sind wir irgendwie so ganz bei uns ... Dennoch wollte ich auf Licht, Fernsehen, Internet und Supermarkt und medizinische Versorgung nicht verzichten. Diese Puristen, die sich ganz dem "einfachen Leben" verschreiben, in die Wildnis ziehen und lieber dort verrotten, als sich von der verachteten Zivilisation helfen zu lassen, haben alle gewaltig irgendwo ein Rad ab! Danke auch für dein Lob zum Formalen! LG, eKy
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07.03.2019, 20:54 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Erich!
Ich habe hier ein sehr schönes Gedicht von dir gefunden. Von der "Machart" sowie vom Inhalt her spricht es mich sehr an. Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Auf meinen Streifzügen durch die Natur überfällt es mich regelmäßig. Sehr gern gelesen. Liebe Grüße Wilhelmine |
08.03.2019, 11:38 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Wilhelmine!
Vielen Dank fürs Hervorholen dieses Werks! Ja, diese tiefe Naturliebe, gerade beim Wandern, ist mir wohlbekannt. Genau das inspirierte schon viele meiner Gedichte! Man kommt an eine "magische" Stelle im Wald, wo alles, was man sieht, harmonisch abgestimmt ineinanderzugreifen scheint, als wäre es eine Märchenkulisse, ein romantisches Gemälde, eine Romanillustration. Alles scheint zusammenzupassen, sich zu ergänzen, ausgewogen komponiert, um dem Auge und allen Sinnen gefällig zu sein. An solchen Orten spürt man diese Verbundenheit. Es mag ein Klischee sein, ein Fehlschluss des Gehirns, das sich mittels naiver Vorstellungen selbst überlistet - aber für den, welcher es erlebt, ist es deshalb um nichts weniger real! Auch wenn ich persönlich nichts "Göttliches" darin erkenne, schätze und liebe ich doch diese Momente des nur für mich erlebten Einsseins mit der Welt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.03.2019, 12:14 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hi Erich!
Wir sind eins mit der Natur und der Welt! Alles um uns herum ist aus dem selben Stoff gemacht wie wir. Wohl dem, der dieses auch schon mal ganz tief verspüren konnte. Ich glaube nicht an Gott, aber da fühlte ich mich ihm nahe. Das empfinde ich nicht als Kitsch oder belächelnswert. Nein, ich bin froh, dass ich zu solchen tiefen Gefühlen fähig bin. Und besonders schön ist es, wenn einem jemand über den Weg läuft, dem es genauso geht. Liebe Grüße Wilhelmine |
08.03.2019, 18:05 | #9 |
TENEBRAE
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Hi Wilhelmine!
Ich weiß,was du meinst. Es ist in solchen Momenten mehr als Ästhetik, Sinnenspektakel oder kompositorische Gesamtwirkung einer Szenerie. Es Naturverbundenheit zu nennen erscheint mir als für mich zumindest zu angeberisch - ich bin ja eher als Stadtmensch aufgewachsen, verbrachte nur Ferien und Wochenenden auf dem Lande in den Wäldern hinter dem Haus meiner Eltern, lernte nie die meisten Pflanzennamen oder deren Verwengung oder Wert, lebte nie wirklich in engem Kontakt mit der Natur. Dennoch waren meine Tränen, war das süße Gefühl in meiner Brust immer wahr und echt an solchen Stellen in solchen Augenblicken, wenn sich diese tiefe Liebe Bahn brach an einem bestimmten Bilde. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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