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Alt 24.05.2009, 10:20   #1
Feirefiz
Bernhardverdreher
 
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Standard Denk mal über Frieden nach!

Denk mal über Frieden nach! - ein weiterer Song von 2000 (Blockflöte: J.S.)

Denk mal über Kriege nach -
wer weint im Kriege denn?
Die junge Mutter mit dem Kind,
weil ihre Heimat brennt.
Der Vater ist schon lange fort.
Wer weiß, ob er noch lebt?
Wer weiß ob er das Schlachten und den Wahnsinn übersteht?

Denk mal über Kriege nach -
Wer kämpft in einem Krieg?
Es ist der junge Frontsoldat,
der tot im Graben liegt.
Die Mutter sitzt allein zuhaus,
die Feldpost kommt nicht mehr.
Sein Mädchen hat sich aufgehängt - sie liebte ihn so sehr.

Denk mal über Kriege nach -
Wer führt die Kriege an?
Der General, denn Krieg bringt ihn
in jedem Fall voran.
Vielleicht wird er mal Präsident,
die Orden hat er schon.
Denn wer es richtig anstellt, den bringt Mord in Position.

---------

Denk mal über Frieden nach -
Die schöne Utopie.
Denn wo der Krieg Gewinner hat,
da gibt es Frieden nie!
Auch wenn du dich im Frieden wähnst,
vergiss das Eine nicht:
Die Bombe, die das Kind zerfetzt, die trägt auch DEIN Gesicht!
Angehängte Dateien
Dateityp: mp3 firefiz - denkmal über Frieden nach.mp3 (3,57 MB, 293x aufgerufen)
__________________
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Alt 24.05.2009, 14:58   #2
Helene Harding
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Feirefiz, zunächst in absoluter Würdigung des Inhalts deiner Zeilen habe ich wiederum angenehm berührt zugehört. Dein Gesang kommt trotz der Ernsthaftigkeit des Themas einfühlsam zum Tragen. Es ist vordem deine Stimme, die mich hörtechnisch fesselt. Dieses Stück ist dem anderen gegenüber filigraner, befüllter gestaltet. Die Flöte gibt dem Lied eine gewisse Tragik, ihr Solo klingt klagend - mahnend. Das Arrangement scheint mir dennoch vergleichsweise ebenso gelungen. Außerdem gefällt mir ganz speziell, dass sich hier Lyrik und Musik in Allianz ergänzen, verstärken und die Botschaft erhält somit einen homogenen Notenanstrich.
Mal wieder gern reingehört.

alles liebe, budina

Geändert von Helene Harding (24.05.2009 um 15:03 Uhr)
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Alt 24.05.2009, 15:30   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo Feirefiz

Dein Lied kommt wie ein Protestsong im Stil der Siebziger Jahre, du singst es sehr schüchtern fast.
Es ist textlich vielleicht auch schon so alt. Ja, der böse Krieg und das Leid, die karrieregeilen Generäle und das "gedankenlose" Volk...
Sicher immer wichtig, derlei Wahnsinn aufzuzeigen.

Der Inhalt ist jetzt nicht sehr innovativ, wenn auch die Aussage zeitlos ist.
Wahnsinn sollte untersucht, überdacht, erkannt und thematisiert werden, nicht nur in der engen Schablone des Krieges im herkömmlichen Sinn; der Meinung bin ich auch.
Nehmen wir aber mal die letzte Zeile der 2. Strophe. Auch dies ist eine Tat des Wahnsinns (der Gaube, mit dem Schmerz nicht mehr leben zu können). Man sagt dann, das sei zwar verständlich, doch die seelischen "Beweggründe" des Menschen in diesem Fall sind den selben ähnlich, die Fremdaggression wie Rache zur Folge haben: Verzweiflung.
Krieg erzeugt posttraumatische psychische Störungen noch Jahre in die weiteren Generationen hinein. Vielleicht ist das ein Grund, dass die sogenannte "latente Gewaltbereitschaft" immer, überall und bei jedem zum Ausbruch kommen kann, denn Gewalt ist u.a. Inhalt von gesellschaftlichen "Memen" (das sind Bewusstseinsstrukturen, die aus den Erinnerungen, Memorys, der gesamten Menschheit stammen,). Man spricht dann von Kurzschlusshandlung, "Gerechtigkeit", als menschlich verständlich oder politisch notwendig etc.

Dieser "Kriegsschauplatz" (die Psyche des Menschen) sollte meiner Ansicht nach mal befriedet werden. Das kann man nicht fremdbestimmen oder für alle beschließen, wie einen Friedensvertrag auf dem Papier, dazu muss jeder an und mit sich "darüber nachdenken".

Denn vielleicht trägt nicht jede Bombe mein Gesicht; mein Antlitz kann auch verzerrt sein wie meine versteckten Dämonen: Ängste, Aggressionen, Streitgelüste, Egozentriken, Habgier, Lieblosigkeiten, Mobbing, Rücksichtslosigkeit, unbedachte Äußerungen und Handlungen etc.

Frieden ist so lange eine Utopie, solange das reale Umfeld ihn ad absurdum führt. Doch, warum verlangen wir Menschen immer, dass es a) andere für uns tun und b) auf ein Jenseits zu hoffen, wo es anders sein soll?
Denk mal nach: Mit den selben Menschen, was soll da anders sein?

So, wie die Freiheit des Einzelnen immer zuerst sein muss, bevor er aus freien Stücken etwas bewerkstelligen möchte, was gut ist, so sollte auch der "Innere Trieb zur Gewalt" zuerst begnadigt werden, bevor Friedensabsichten in wahrer Gesinnung erscheinen, oder?


Blaugold
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