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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist |
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28.12.2014, 14:55 | #1 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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einer geht noch
Per Weihnachtskarte der Wunsch an den Boss:
Ein Fresssmiley - rund, frech - und unentbehrlich für alle Gourmets, Rezeptetauscher, Rosinentätschler, Hobbyköche und Herdspezialisten. Originalversion Weihnachtskarte mit Wunsch an den Boss Unentbehrlich für alle Gourmets Hobbyköche und Hobbyesser Rezeptetauscher Rosinenkacker: Ein Fresssmiley - rund und frech.
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal Geändert von Lailany (29.12.2014 um 05:47 Uhr) |
28.12.2014, 16:22 | #2 | |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Kia ora Lailany,
eine kleine Weihnachtskarte ist besser als nichts und wenn das dann noch etwas mit Essen zu tun hat, dann kann das Genießen losgehen (auch wenn ich den Wunsch nach einem Fresssmiley momentan nicht erfüllen kann ). Ich habe mal eine Frage. Warum hast du innerhalb des Textes keine Zeichensetzung verwendet? Die gehört eigentlich dahin, wie ich finde, schon wegen der Zäsuren. Lass uns mal schauen: Weihnachtskarte mit Wunsch an den Boss XxXx - xXxxX Alles ok, vier betonte Silben, Zäsur in der Mitte, Stabreim = "W" Unentbehrlich für alle Gourmets XxXx - xXxxX In Ordnung, wie oben, Stabreim = Vokale "u" und "a" Hobbyköche Hobbyesser XxXxXxXx Vier Hebungen, Stabreim = "H", aber in die Mitte gehört ein Komma zwecks Zäsur Rezeptetauscher Rosinenkacker: xXxXx - xXxXx Vier Hebungen, aber leider kein Stabreim, da das verwendete "R" nicht auf der betonten Silbe steht (auch dazwischen gehört eigentlich ein Komma, es ist ja aufzählend). Ein Fresssmiley - rund und frech. xXxx - XxX Hier fehlt im ersten Halbvers die zweite Hebung. "Fresssmiley" wird für mich ganz klar "Xxx" betont. Ich weiß, dass hier ein Spondeus oder Hebungsprall versucht werden soll, aber das funktioniert nicht wirklich, weil, wie ich das jetzt schon mehrfach anmerkte, Spondeen in der deutschen Sprache von heute nicht mehr existieren. Es heißt im Duden nicht umsonst, dass der Spondeus ein aus zwei Längen bestehender antiker Versfuß ist. Bei Wikipedia steht u. a. : Zitat:
Alles in allem würde ich den Text so schreiben: Weihnachtskarte mit Wunsch an den Boss; Unentbehrlich für alle Gourmets, Hobbyköche, Hobbyesser, Rezeptekenner, Rosinenkacker: Ein (gelber*) Fresssmiley - rund und frech. *grüner, blauer, rosa oder was auch immer. Nette Idee und bis auf die letzten beiden Zeilen gut umgesetzt. Gern gelesen und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (28.12.2014 um 17:19 Uhr) Grund: Fehlerteufel |
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28.12.2014, 17:55 | #3 |
Gesperrt
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Beiträge: 351
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Hallo Lailany, hallo Falderwald,
auch wenn Falderwald mit seinen (also deinen) Ixen soweit zufrieden war - mir gefällt die Beliebigkeit des Versmaßes nicht. Ich weiß nicht, was für eine bestimmte Art Gedicht ihr euch zur Aufgabe gestellt habt, aber ich finde es nicht ausreichend, nur auf die Anzahl der Hebungen und auf ein Minimum von einem Stabreim zu achten. Daraus wird noch nichts, was sich richtig gut liest. Aber ich will mich hier nicht reinhängen oder euch gar den Spaß am Experimentieren vereiteln... Zum spontanen Kommentar bewegt mich eigentlich vor allem Falderwalds fast in Granit gemeißelte Position zur Nichtexistenz von Hebungsprallen im Deutschen. Zwar funktioniert er hier tatsächlich nicht (ich gehe mal davon aus, dass die Hebung auf Smiley gezerrt werden sollte), aber ich kann mich erinnern, dass ich schon gelegentlich auf einen sehr guten Hebungsprall gestoßen bin. Die Suche nach Beispielen ist dann in der Weite der Forenwelten natürlich schwieriger als ich es jetzt gerne hätte, aber ein Beispiel habe ich dennoch gefunden: "Hör mir jetzt zu, herzlieber Bengel"Zugegebenermaßen verursacht er im Deutschen wohl zwangsläufig eine Zäsur, weil man eben nicht zweimal hintereinander so stark betonen kann, ohne kurz Luft zu holen, aber das mindert für mich nicht die Vorzüge dieses Stilmittels, ganz im Gegenteil - es legt eine besondere Bedeutung auf eben diese Stelle. Angewandt auf den hier diskutierten Vers könnte das vielleicht so aussehen, was meint ihr: Ein Smiley, das frisst - frech, aber smart!Aber vielleicht habe ich die ganze Geschichte auch falsch verstanden. Gruß Bodo |
28.12.2014, 20:29 | #4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Hallo Bodo,
das hast du sehr gut beschrieben und das war auch die ganze Zeit meine Rede: Ein Hebungsprall funktioniert nur und ausschließlich mit einer Zäsur zwischen den Hebungen. Ansonsten gibt es das nämlich nicht. Hier war der Fresssmiley so gemeint: XXx Und das geht eben nicht. Beim Stabreimvers ist allerdings die Beliebigkeit des Versmaßes erlaubt, da dieser ja eine antike Versform ist. Liebe Grüße Falderwald
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28.12.2014, 21:59 | #5 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Liebe Lai,
lass mal schauen, ich glaube, das könnte rhythmisch etwas mehr Groove vertragen. Auch sprachlich hast Du normalerweise mehr Abwechslung auf der Pfanne. Faldi ist ja schon auf den Stabreimfehler eingegangen. Was den Fresssmiley betrifft, rennst Du damit bei mir offene Türen ein, besonders in puncto Hebungsprall. Der Fresssmiley wird von mir selbstredend hübsch deutlich und pausiert XXx gesprochen. Klopstock würde uns zustimmen. Als ich mir die Ohren über Jahre mit alternierendem Singsang gründlich versaut hatte, konnte ich das auch noch nicht verstehen. Das kam erst mit der Zeit wieder ins Lot. Hier darfst Du das auf jeden Fall machen. Weihnachtskarte mit Wunsch an den Boss, XxXx || xXxxX Unentbehrlich für alle Gourmets XxXx || xXxxX Hobbyköche und Herdspezialisten, XxXx || xXxxXx Rezeptetauscher, Rosinenkacker: xXxXx || xXxXx Ein Fresssmiley - rund und frech. xXXx || XxX Du machst es allerdings den eingeklimperten Gewohnheitsalternierern ziemlich schwer, sich auf den Hebungsprall einzustellen, weil Du vorher in den ersten Vershälften ein ziemlich striktes Auf und Ab eingeführt hast. Wenn Du da schon mehr variiert hättest, hättest Du den Leser von vorn herein zu erhöhter Aufmerksamkeit herausgefordert. Das dauert, bis man ein Gefühl dafür entwickelt. Bin ja selbst immer noch am Üben. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (28.12.2014 um 22:01 Uhr) |
29.12.2014, 12:05 | #6 |
Gesperrt
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Beiträge: 351
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Guten Tag miteinander, |
29.12.2014, 17:59 | #7 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Liebe Lai,
Deine Überarbeitung sieht jetzt schon besser aus. Den Fresssmiley weiter nach oben zu rücken und mit einem weiteren Spondeus zu stützen, war schon mal eine gute Idee. Da ist allerdings noch Luft nach oben. Vor allem in den letzten Versen wirst Du ziemlich eintönig. Schau Dir mal diese schönen langen Wörter an: Rezeptetauscher, Rosinentätschler Diese beiden beschreiben exakt die gleiche rhythmische Figur: xXxXx und die Hobbyköche sind ihnen bis auf den fehlenden Auftakt gleich. Wenn es Dir gelingen würde, sowas wie die Herdspezialisten XxxXx (der Fuß kommt Dir bekannt vor?) doppelt zu bringen, wäre es etwas anderes. Lange Wörter, die gleichmäßig alternieren sind eigentlich noch ungünstiger für eine lebendige Versbewegung als Einsilber. Ansonsten ist die Idee schon gut. Ich probiere es mal etwas kecker: Boss, hör mal, der Herd ruft: nicht kleckern, klotzen, Gourmetkoch! Schenk uns zum Fest, am besten sofort, den Fresssmiley, so frech und so smart wie du, Boss! Danke und prost! Vielleicht leckst Du ja doch nochmal Blut? Lass Dir Zeit! Ich will Dich gar nicht drängen. Hi Bodo, soweit ich sehe, gehen wir völlig konform. Vermutlich kamen meine Eindrücke nur deswegen etwas einseitig rüber, weil ich sie nicht ausführlicher beschrieben habe. Ja, grob gesehen, zähle ich auch regelmäßige Daktylen zu den alternierenden Maßen. Die können genauso leiern, aber darum ging es hier gar nicht, sondern nur um den Gewöhnungsfaktor, der manchmal das Umschalten in eine andere Gangart erschwert. Liebe Grüße Claudi
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29.12.2014, 18:23 | #8 |
Lyrische Emotion
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Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Kia ora Lailany,
sorry, aber für mich funzt das immer noch nicht mit dem "Fresssmiley" und durch die weitere Zäsur und der damit verbundenen Kürzung der Zeile komme ich auch nicht klar. Sicher ist Letzteres möglich, doch man muss nicht alles einbauen, was auch möglich ist, du weißt doch, die Dosis macht das Gift und sparsam gewürzt kommt meines Erachtens alle Male besser. Auch wenn das sicherlich jetzt nur mein subjektiver Eindruck ist. Mit "Rosinentätschler" nimmst du im Gegensatz zu "Rosinenkacker" auch eine gehörige Portion Frechheit aus dem Text. Dieser wirkt auf mich jetzt weniger keck und damit weniger "Lailany". Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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29.12.2014, 22:58 | #9 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Hi zusammen, liebe Lai
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. © auf alle meine Texte
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30.12.2014, 21:14 | #10 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Lailany :)
Wie ich sehe hast du 2 Versionen " einer geht noch" geschrieben.
Ich habe keine Ahnung von " Stäben" und bin daher voller Bewunderung, dass du dich damit beschäftigt hast. Ich habe von dieser Gedichtsform Null Ahnung. Mir gefällt die Originalversion, wegen dem "Rosinenkacker". Aber du bist die Chefin im Ring. Allerdings scheint der Boss keinen freien Platz für den Fresssmiley zu haben. Sehr gerne gelesen Liebe Grüße sy |
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