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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 29.03.2018, 20:33   #1
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Erkennen

Erkennen

Die Augen sehen sich im Spiegel,
nur den Moment im Tageslicht,
erkennen Wahrheit ohne Siegel,
das Nichts im Hier und Jetzt verspricht.

Ein traumgefalteter Versuch,
der sinnlos in den Morgen scheint,
ein selbstgewählter alter Fluch,
der um sich selber dreht und weint,

und bald vergeht in dem Zuhause,
in dem sich selber ein Benennen
erschließt im Leben ohne Pause
gilt es das Schöne zu erkennen.
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Alt 30.03.2018, 11:17   #2
Sufnus
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hi sy!

Deine Verse sind beim zweiten, dritten, vierten Lesen philosophisch und syntaktisch weitaus verwickelter, als es der erste Anschein glauben lässt und es macht mir großen Spaß, mich da hinein zu vertiefen!

Bei "... erkennen Wahrheit ohne Siegel, das Nichts im Hier und Jetzt verspricht." bin ich inhaltlich noch nicht ganz durchgestiegen... und müsste "Nichts" hier nicht eher klein geschrieben werden? Mit "Nichts" als Substantiv gebraucht, verdunkelt sich für mich der Sinn des Relativsatzes noch stärker...

Und zwischen "erschließt" und "im Leben ohne Pause" müsste m. E. noch ein trennendes Satzzeichen stehen, oder?

Sehr gerne gelesen!

S.

Geändert von Sufnus (30.03.2018 um 11:23 Uhr)
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Alt 09.04.2018, 08:54   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
Standard

Liebe sy,

das hatte ich ja noch gar nicht gesehen!
Was für schöne Verse, die sich um die Selbsterkenntnis drehen!
Sie sagen aber auch aus, dass es vieles im Leben gibt, dem man mal eine Pause gönnen muss,
damit die Zuwendung dahin nicht übehand nimmt.

Ein Spiegel-Thema kann sehr kreativ verarbeitet werden, das hast du hier geschafft,
weil immer noch ein jeder sich seine eigene Version des Verständisses machen kann.

Sehr gern gelesen und für höchst philosophisch befunden

Lieben Gruß
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.04.2018, 17:41   #4
waterwoman
Nixe, rotblond
 
Benutzerbild von waterwoman
 
Registriert seit: 18.02.2018
Ort: in Meeresnähe
Beiträge: 804
Standard

Hallo syranie,

das ist ein schönes Gedicht zur Selbstfindung!
Nun müsste man nur noch danach leben, was oft nicht so einfach ist, wie es sich anhört.

Gern gelesen!

Gruß

ww
__________________
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
waterwoman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 10.04.2018, 18:35   #5
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Lieber Sufnus, liebe Chavali und liebe waterwomen

Sufnus, das Gedicht ruht schon länger hier, und ich habe deine ausführlichen Gedanken gelesen.
Die Worte sind mit den Gedanken entstanden, dass man manchmal immer wieder die gleichen Fehler macht. Man sieht zwar im Spiegel kurz worum es sich handelt. Doch eine innere Unruhe / Uhr schreitet weiter.

1 S. Zum „Nichts“: das möchte ich als Hauptwort belassen. Das „ Nichts“ ist wirklich „Nichts“ ( ich hoffe ich habe es erklärt) Das Wort " Nichts" birgt auch Verzweiflung in sich. Es ist namenlos und dient der Erkenntnis weiterzugehen.

Die 2.S handelt davon, dass trotz „Klugheit“ alte Muster zum Vorschein kommen.

Die 3.S handelt davon, dass es ein Erkennen gibt und es gilt, das „Schöne“ im Leben zu finden, obwohl es alte Muster gibt. Das Leben geht einfach weiter, es gibt keine Pause, die Zeit bleibt nicht stehen. Und manchmal ist es zum Verzweifeln, aber meist bin ich hoffnungsvoll, deswegen das Wort „Schöne“. Ich habe bei diesem Wort lange nachgedacht, und habe mich für dieses einfache Wort entschieden, weil es großen Spielraum läßt.

Ich bin ein Mensch und unvollkommen, ich bedanke mich bei Euch Dreien.

Liebe Grüße sy

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