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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.06.2013, 19:46   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
Standard Naturbalancen

.
.

Sind die Gedanken und Gefühle
auch nur Gezeiten der Natur?
Sie unterwerfen sich ergeben
Geschehenem, und mit der Uhr

vergehen sie und kommen wieder,
verändern manchmal, schaffen neu;
als müsste ihnen alles lieber
gewesen sein, als selber treu

sich zu verbleiben, weil zum Leben
auch angespülte Fracht gehört;
kaum, dass wir uns an sie gewöhnen,
wird sie von neuer Flut zerstört.

Nicht die Gefühle, die verebben,
auch nicht gedankenschweres Fluten,
bestimmen letztlich unser Leben;
wir sind, wir lachen - und verbluten.
.
.
.
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 05.06.2013, 14:05   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Standard

Hi, Dana!

Da ist dir ein wunderbar flüssig lesbares, hochmelodisches Stück Schwergewichtslyrik gelungen!

Einzig am Einstieg muss ich ernstlich rummeckern - der sollte unbetont sein.



Zitat:
Zitat von Dana Beitrag anzeigen
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Unsre Gedanken und Gefühle Unbetonter Einstieg: "Gedanken wie auch unsere Gefühle".
sind wie Gezeiten der Natur; "gleich" statt "wie" erspart Wortwiederholung mit Vorschlag für Z1.
sie unterwerfen sich ergeben
Geschehenem, und mit der Uhr

vergehen sie und kommen wieder,
verändern manchmal, schaffen neu;
als müsste ihnen alles lieber
gewesen sein, als selber treu

sich zu verbleiben, weil zum Leben
auch angespülte Fracht gehört;
kaum, dass wir uns an sie gewöhnen,
wird sie von nächster Flut zerstört. Sprachlich runder, lyrischer: "neuer".

Nicht die Gefühle, die verebben,
auch nicht gedankenschweres Fluten, Abweichung vom Schema: hier weibliche statt männliche Kadenz in Z2 und 4. Da es die letzte Str. ist und es um die wunderbare Conclusio geht, stört es aber nicht so wie womöglich mittendrin.
bestimmen letztlich unser Leben;
wir sind, wir lachen - und verbluten.
.
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.
Stimmungsvolle Tiefe - ganz mein Ding! Sehr gern gelesen und genossen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 28.06.2013, 17:30   #3
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
Standard

Lieber eKy,

ich musste damit rechnen, dass es auffällt.
Insgemeim habe ich mich dagegen fast präpariert - und zwar wollte ich mich mit "Einlesen" ausreden.
Wenn mann "Unsre" beim Lautlesen fast "wegnuschelt" und bei "Gedanken" lauter wird, dann könnte man es passend einklemmen.
Ich sehe ein - es funktioniert nicht.

Beginne ich mit Gedanken (nach deinem Vorschlag) ist der "Klang" mit betont und unbetont nicht mehr gegeben.
Schau mal, ob die neue Version passt.

Die "nächste Flut" habe ich gern übernommen und mich danach nur noch über dein schönes Lob gefreut.

(Die letzte Strophe, mit den weibl. Kadenzen, ist so angedacht.)

Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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