08.12.2009, 12:28 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Neid und Hohn für Trojas Sohn
Neid und Hohn für Trojas Sohn
Im Olymp zum Hochzeitsfeste tanzten nachts die Göttergäste. Ähnlich wild wie Griechen heute feierte die Göttermeute. Ausgeschlossen von dem Tanze war nur Eris, die Emanze, die, da gar nicht eingeladen, sann auf derbe Rachetaten. Eris kam zu später Stunde, warf nen Apfel in die Runde, welchen sie gut vorbereitet zu dem Zweck, dass frau sich streitet! Auf dem Ding aus purem Golde, das nun vor die Gäste rollte, stand zu lesen - Vorsicht Falle! - „Für die Schönste in der Halle“ Kaum entziffert, kam´s zu Dramen unter höchsten Götterdamen. Hera und Athene stritten, zeigen öffentlich die Titten. Gänzlich nackt zeigt Aphrodite, dass sie beide überbiete, ihren Po - gleich beide Backen - ganz in Weiß und ohne Macken. „Halt“, sprach Zeus, „hier braucht´s nen Richter, einen Sterblichen als Schlichter, unparteiisch und bescheiden soll Prinz Paris hier entscheiden.“ Hermes, flinker Götterbote, nimmt die Damen bei der Pfote. Kaum, dass sie vor Paris landen, streiten da erneut die Tanten. Jede will ihn einzeln lenken, frau verspricht ihn zu beschenken. Macht und Weisheit könnt´ er haben P. bevorzugt Liebesgaben. So erwählt er Aphrodite, sie verspricht ihm Love-Rendite: Helena soll er entwenden, später aber tragisch enden. Letzt´res hat ihm A. verschwiegen, um ihn besser rumzukriegen: Also kam´s, dass Paris´ Lohn ward Fehlinvestition und Hohn! Geändert von Carlino (11.12.2009 um 14:49 Uhr) |
08.12.2009, 14:24 | #2 |
Gesperrt
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Lieber Carlino,
genau so sollten den Schülern die alten Griechen nahe gebracht werden! Das macht Spaß, bringt Wissen und kann sogar als Eselbrücke dienen. Mir gefallen die unreinen Reime eingeladen/Rachetaten, Golde/rollte, landen/Tanten nicht wirklich; sie stören jedoch nicht. Dein Gedicht lebt vor allem vom Inhalt, den Du ganz hervorragend und leicht zu lesen herüber bringst. Ich habe noch nie sowas Lustiges und Einprägsames über den "Vorabend" der Trojanischen Kriege gelesen. Begeisterte Grüße, Medusa. Geändert von Medusa (08.12.2009 um 14:28 Uhr) |
08.12.2009, 15:41 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Carlino,
ich möchte mich Medusa in ihrem Lob anschließen. Mit der Reimreinheit nehm ichs selber manchmal nicht so ganz genau, daher ist dein Werk auch in meinen Augen gut gelungen, humorvoll - und lehrreich! amüsierte Grüße, Abraxas |
08.12.2009, 16:24 | #4 |
gesperrte Senorissima
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Kreisch!
Da laß ich sofort meinen Gustav Schwab beiseiteliegen! "Zu dem Zweck, daß Drei sich streiten" gefiele mir besser. ber es ist Deins! Die unreinem Reime werden beim Lautlesen rein. Ich kann mich leider Medusa hier nicht so ganz anschließen, denn ohne Kenntnis der Mythologie erschließt sich der Witz nicht. Anerkennenden Gruß von cyparis |
08.12.2009, 17:10 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 215
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Hallo Carlino,
Ich denke es geht beides. Einerseits kann man Menschen, die dafür empfänglich sind, den Einstieg in die griechische Mythologie leichter machen. Aber so richtig kommt Freude auf, wenn man die Geschichte schon kennt und die Feinheiten entdeckt. Manchmal vielleicht erst beim 2 Lesen. liebe Grüße vom Herbstblatt |
08.12.2009, 18:29 | #6 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber Carlino,
klasse, klasse! So kann man Schüler begeistern (wetten, die behalten jeden Namen ) und ausgewachsene Dichter wirklich zum Lachen bringen. Humor vom Feinsten - und so wahr. Lachende und begeisterte Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
10.12.2009, 10:19 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 357
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Liebe Medusa, lieber Abraxas, liebe Leier, liebes Herzblatt, liebe Dana,
Euch allen danke ich für Eure begeisterten, amüsierten, anerkennenden, lieben und begeisterten Grüße! Das mit den unreinen Reimen nehme ich nicht so genau: Ich finde, wenn Rhythmus und Vokallängen stimmen, können die Konsonanten schon mal leicht variieren, zumal mir Hesse nett so genau zwische d un t unnerscheide! Liebe Grüße aus dem Westendregen Carlino |
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