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Der Tag beginnt mit Spaß Humor und Übermut

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Alt 04.12.2011, 11:32   #1
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard Der Klempner beim Zahnarzt

Zahnarzt zum Klempner:

„Obwohl Sie mir die längste Zange liehen,
musst ich bei Ihrer Gattin lange ziehen.
Auch wenn ich anfangs noch recht bange zog,
sich später mit Gewalt die Zange bog,

gelang es nicht, die Zähne auszureißen,
ich hatte sie mit Lachgas rauszueisen,
musst tief in Ihrer Gattin Rachen dringen,
wie Siegfried dort mit einem Drachen ringen,

worauf die Gattin plötzlich dornig zuckte,
und ich mich, schien sie doch recht zornig, duckte.
Vereitert war ein alter, fauler Backenzahn,
in Fingertiefe stank es aus der Zackenbahn.

Schaun Sie die Zähne mit dem Zackenbart!
Bald werden Ihrer Gattin Backen zart.
Und fließt bei ihr auch noch nach Tagen Blut,
kein Zahnweh sie mehr lange plagen tut.“

Klempner (lachend):

„Jetzt zeigen sich im Zahnwerk meines Drachen Lücken,
da kann ich mich, Herr Doktor, schwer vorm Lachen drücken.“

Geändert von Friedhelm Götz (19.12.2011 um 18:46 Uhr)
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.12.2011, 17:49   #2
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, Fridolin,

was für ein fürchterlich verzahnter Alptraum! Neulich hatte ich einen Klempner zu Hause - niemand frage mich, was dessen Zange für ein Ungetüm ist ...

Beim Lesen dieses Gruselzahnwerks hat es mich daher vor Entsetzen nur so mitgeschüttelt!

Hm - ob das Gedicht deshalb noch keine Kommentare hat? Wer selbst schon beim Zahnarzt saß und dann mit einem Zahnarzt dieser - ähem - "besonders brachialgewaltigen Sorte" konfrontiert wird, hat sich einfach viel zu sehr gegruselt. Das liegt bestimmt nur daran.

Es ist nämlich mal wieder ein gelungenes, humorvolles (wenn auch ein bisschen "schmerzhaftes") Schüttelgedicht der Extraklasse.

Über die beiden letzten Verse habe ich mich dann allerdings noch einmal amüsiert - ja, ja, der gute Klempner hofft, dass seinem Drachen jetzt die "Zähne gezogen sind", und daher der "häusliche Friede" wieder herrschen kann.

Es gibt einen kleinen inhaltlichen Lapsus, es geht nur um ein Wort in Strophe 1: "Wobei". Ich zeige es mal auf, warum das im Satzzusammenhang nicht passt.

Zitat:
Wobei ich anfangs noch recht bange zog,
sich später mit Gewalt die Zange bog,
Hier passt es, der Problem liegt im nächsten Vers:

Zitat:
Wobei ich anfangs noch recht bange zog,
...
gelang es nicht, die Zähne auszureißen,
Es wäre aber ganz einfach zu lösen. Einfach ein "Obwohl" an die Stelle von "Wobei" setzen.

Obwohl ich .... zog,
gelang es nicht, ...

Das ergibt allerdings eine unschöne "Verdoppelung", da du "Obwohl" in Vers 1 ja bereits hast. Mein Vorschlag wäre also ein Synonym für "obwohl". Wie wäre es denn mit

Auch wenn ich anfangs ...

oder

Wenngleich ich anfangs ...

?

So wäre der kleine "Zahn" gezogen.

Gerne gelesen, amüsiert, gegruselt (ich habe auch Zähne!) und kommentiert!

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

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Alt 19.12.2011, 18:50   #3
Friedhelm Götz
Schüttelgreis
 
Registriert seit: 02.11.2011
Beiträge: 954
Standard

Liebe Stimme,

deiner aufmerksamen Beobachtung entgeht eben nichts. Das kommt von den vielen Überarbeitungen, die ein solches Werk nötig macht. Als Süddeutscher bin ich auch immer in der Versuchung, trotzdem statt obwohl zu verwenden. Aber jetzt passt es.

Vielen Dank fürs Lesen und den konstruktiv kritischen Kommentar.

Ich sehe grade, dass ich schon umbenamst wurde, also dann künftig

LG Fridolin
Friedhelm Götz ist offline   Mit Zitat antworten
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