Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 26.07.2018, 21:44   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard K(n)opfkino

K(n)opfkino

Er könnte gänzlich geschlossen sein,
an deiner Bluse der oberste Knopf.
Sie ist so hauchzart und edel und rein.
Es spukt begeistert in meinem Kopf.

Der zweite Knopf ist züchtig zu.
Ach, wäre er ein wenig offen.
Und zugeknöpft, so bist auch du.
Es bleibt nichts als ein vages Hoffen.




© Ralf Schauerhammer
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (27.07.2018 um 06:59 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.07.2018, 22:36   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

S2Z2 - "ein wenig".

Ach, DAS ist also gemeint, wenn einer sagt, dass ihm der Knopf aufgegangen ist!

Amüsiert gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 06:58   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

Danke, das w mache ich klein.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 11:05   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Es gäbe da noch Möglichkeiten, das Werk metrisch und bezügl. Kadenzen einheitlich sowie sprachlich flüssiger zu gestalten:

Er könnte ganz geschlossen sein,
an deiner Bluse dieses Knöpfchen.
Sie ist so hauchzart und so rein -
es spukt begeistert mir im Köpfchen.

Der zweite Knopf ist züchtig zu.
Ach, wäre er ein wenig offen,
denn zugeknöpft, das bist auch du!
So bleibt mir nur ein vages Hoffen.


S1 - Dass es der oberste Knopf ist, der offen ist, ergibt sich aus dem Gesamtbild, da muss nicht extra drauf hingewiesen werden, vor allem, da danach der "zweite" Knopf erwähnt wird. So kann man S1 problemlos metrisch an S2 angleichen.
Durch die Verniedlichungsform "Knöpfchen/Köpfchen" kann man das Kadenzenschema angleichen und dem Werk zugleich so eine zusätzliche ironisch-komödiantische Note verleihen, welche die nackte Gier des männlichen Eros weiter relativiert.

S2 - Durch leichte Umstellung der Satzkonstrukte in S2 wird der Duktus von Z3 und 4 flüssiger und sprachnatürlicher gestaltet.

Erneut sehr gern gelesen und beklugscheißert! Nimm, was dir brauchbar erscheint ...

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 19:55   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

vielen Dank für deine metrisch astreie Version. Es stören mich darin ein wenig die beiden "chen", weil das zu chinesisch klingt.

Du hast mich angeregt, eine rein jambische Version zu versuchen. Hier ist sie:

Er könnte ganz geschlossen sein,
an deiner Bluse dieser Knopf.
Sie ist so edel, zart und rein.
Begeistert spukt es mir im Kopf.

Der zweite Knopf ist züchtig zu.
Ach, wäre er ein wenig offen.
Und zugeknöpft, so bist auch du.
Es bleibt nichts als ein vages Hoffen.


Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (28.07.2018 um 07:05 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.07.2018, 23:13   #6
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Das "spukt" in S1Z4 hat plätzlich ein "e" zuviel.

Die letzte Zeile der jambischen Verson stimmt so nicht: entweder man liest sie betont an, oder es fehlt eine Silbe mittendrin.

Korrekt wäre:

"Es bleibt mir nichts als vages Hoffen."
"Es bleibt nichts als ein vages Hoffen."
"Es bleibt nichts als nur vages Hoffen."

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.07.2018, 07:08   #7
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

das "e" aus S1Z4 hat sich ein "in" geschnappt und ist damit in die letzte Zeile marschiert.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 06:34 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg