Abendlied für einen Ministerpräsidenten

[Nevis]

Mit Matthias Claudis ist gut reimen!

Nach dem Abendlied für Juristen ...

http://www.gedichte-eiland.de/showth...light=Juristen

..... hier nun ein Abendlied der wieder etwas anderen Art:


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Es begab sich aber in jener Zeit, als Lothar der Späthe regierte im Lande der Schwaben, dass sich erhob im Herzogtume ein gar schröckliches Gespenste:

Schulmeister, die da vergiftet waren vom Geiste des Karl, der da traget den furchterregenden Namen: MARX!

Und ward gar großes Wehklagen darob allenthalben, von den Ufern des Rheines bis zu den Hängen der Alb, und von den Ufern des Maines bis zu den Gestaden des Meeres, dass da genennet wird nach alter Sitt' und altem Brauche: das Schwäbische.

Also dass der Fürst des Landes, der spätheste aller Lothars, zu Rate ging mit seinen Getreuen, und alsdann sprach ein Wort der Macht.

Und er hub an, also zu reden und zu rufen:

"Höret, höret, höret! Nicht gut ist es, dass die Kinder des Landes sollen vernehmen und lernen die Worte des marxischen Karles!

Und hat Insonderheit erreget meinen späthen Unwillen und schwäbischen Zorn ein Schulmeister, der da schulmeistert in der schönsten aller Städte des Landes, zu Baden in Baden.

Nicht nennen mag ich den Namen, aus Gründen des Schutzes der Daten.

Doch seiet gewiss: Nicht mehr befördert werden wird dieser Meister der Schule, es sei denn dass er geworfen wird in die tiefste Finsternis, wo da wird gar viel des Heulens und Zähneknirschens sein.

Und will ich tun noch ein Übriges ....."



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"Ja, hinwegnehmen will ich seine Freunde, hinweg aus der schönen Stadt Baden in Baden, auf dass sie zerstreuet seien im Lande und hilflos, als wie die Spreu, die da getrennet ward vom Weizen.

Und zuvörderst will ich versetzen im Sinne der Strafe jene marxischen Meister der Schule in ein gar kleines Städtlein mit dem noch kleineren Namen: Bühl.

Allda, wo es auch schön sein mag, aber doch ein gut Teil weniger schön als zu Baden in Baden!"

Also sprach Lothar der Späthe, und also geschah es.

Und schrieb man das Jahr des Herren eintausendneunhundertsiebenundsiebzig.

Und war es in diesem Jahre, dass groß Klagens ward gehöret in der Mitte des badischen Landes, und ward zu vernehmen der Gesang eines Chores bis in den Garten der Stuten, wo da stehet das Schloss des späthen Lothares:


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"Wir ar-men Lan-des-kiiiiin-der,
sind ei-tel ar-me Süüüüün-der,
und wis-sen gar nicht viiiiil.

Ver-schon uns, Späth, mit Straaaaa-fen,
und lass uns ar-men Schaaaaa-fen
die hal-be Stel-le hier in Büüüüühl!"

[Klatschmohn]

Lieber Nevis,

Du wohnst jetzt also in Bühl?
Ich weiß allerdings nicht mal wo das ist, aber dass Du ein Spassvogel mit ernstem Hintergrund bist, das habe ich wohl begriffen.
Nur, wann war das Gedicht aktuell? 1977 ist doch wohl eine Kleinigkeit her!
Dein Nachtlied ist mir allerdings sehr zu Herzen gegangen.

Liebe Grüße,
Klatschmohn

[Nevis]

Guten Morgen, Klatschmohn,

Bühl ist eine mittelbadische Kleinstadt. Früher mal eine Stadt mit eigenem Landkreis und dem schönen Kfz-Kennzeichen BH. Und gerühmt und berühmt für die Bühler Früh-Zwetschge.

Jetzt gehört Bühl zum Landkreis Rastatt.

Nein, ich wohne nicht in Bühl und habe da nie gewohnt.

Und ich bin auch nicht jener Schulmeister, von dem der späthe Lothar da sprach:

Und hat Insonderheit erreget meinen späthen Unwillen und schwäbischen Zorn ein Schulmeister, der da schulmeistert in der schönsten aller Städte des Landes, zu Baden in Baden.

Jener Lothar, den ich damals mitgestürzt habe, und der dann als Orkan "Lothar" wiederkehrte.

But that is another story, die ich zur Zeit gerade woanders zu erzählen begonnen habe.

Nur, wann war das Gedicht aktuell? 1977 ist doch wohl eine Kleinigkeit her!

Und warum soll ich das dann hier nicht erzählen?

Man erzählt doch auch heute noch von Nero und Napoleon?

Vom 18. und vom 19. Jahrhundert.

Warum dann nicht auch von 1977?

[Klatschmohn]

Lieber Nevis,
ich fasse also zusammen: Nero, Napoleon, Lothar der Große!

In diesem Sinne,
Klatschmohn

[Leier]

Lieber nevis -


nein, nein und nochmals nein!
Niemals wäre der Lothar fähig gewesen, sich so gut auszudrücken.
Naja, hat sich eh alle Reden schreiben lassen.
Als es um ihn selber klamm wurde - hach, wie fügte sich das, daß Zeiss-Jena wen brauchte und er eifrig sein Fingersche hob!
Isch hiegefloge...
Zumindest war er kein "schrecklicher Richter", aber das hat er wohl der "Gnade der späten Geburt" zu verdanken.
Kiesinger möge gnädig das Vergessen decken.
Rommel, der Halb-Kaspar, war ne Ausnahmeerscheinung.

Aber jetzatle:
E dolle Beitrag haschd abgelieferet!
Do sag I amal
Grüß Gottle un adele!

cyparis

[Nevis]

Zitat von cyparis

Kiesinger möge gnädig das Vergessen decken.

Eins muss mer dem Kiesinger aber lasse:

Er hett im Bonner Bundeshaus de mittelbadische Wei ei-g'führt!

Ich sag nur mal: Stichdenbuben!

Und de Brandt und de Schmidt henn's so g'lasse.

Bis de Kohl komme isch mit seinem Pfälzer Wei.

Und de Schröder hett sowieso nur Wei aus de Toscana g'soffe, oder Bier.

Weiß mer eigendlich, was die Merkel so trinkt? Oder de Steinbrück?

Da dervo werd ich mei Wahl abhängig mache.

Fir mich isch des eins von de wichdigschde Kriddérie!