21.02.2019, 08:52 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Überfremdungschland
Überfremdungschland
Ich habe mich überfremdet mit Chewing-Gum, Pommes, Softeis und Cola Cola. Ich habe mich überfremdet mit Cevapcici, Pizza, Döner und Ayran. Ich habe mich entfremdet von Arme Ritter, Rotkraut, Bulette, und Malzbier. Welch ein Malheur! Äh, Unglück.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
21.02.2019, 13:46 | #2 | |
Nixe, rotblond
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Nee, Thomas,
das überzeugt mich nicht. Was soll denn die Aussage sein, dass wir alles, was nicht deutschen Ursprungs ist, nicht mehr verkonsumieren sollen? dann darfst du auch nicht Urlaub machen auf Mallorca, in den Staaten oder Karibik. Und was hast du gegen Rotkraut und Bulette? Und die anderen Sachen? und den letzten Abschnitt Zitat:
Wenn deine Aussage sein soll, was ich vermute, dann musst du schon andere Geschütze auffahren Gruß ww
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Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch |
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21.02.2019, 21:20 | #3 |
TENEBRAE
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HI Thomas!
Waterwoman ist wohl das verschwörerische Augenzwinkern hinter deinen Zeilen entgangen! Schön, wie du die Fremdenpöbler ad absurdum führst! Was ist den "kulturell"? Auch das Schnitzel ist irgendwann von irgendwoher gekommen und hat sich verbreitet. Auch das Sauerkraut - wurde es wirklich in Deutschland erfunden? Und wenn schon - kaum einer begreift, wie vieles von dem, was heute als "urdeutsches" Kulturgut gilt, irgendwann von irgendeinem "Ausländer" mitgebracht wurde und sich durchsetzte, weil es gut war. Auch die Frage, was denn an der "guten alten Kultur" des Deutschtums gar so bewahrenswert sei, dass man nicht mal fünfe grade sein lassen kann, ist beachtenswert!? Schmecken uns Sauerkraut, Knödel und Bockwurst denn wirklich so sehr, dass wir aus Gründen rassenkulinarischer Reinheit nichts anderes schmecken sollten!? All die Speisen sind natürlich nur ein Platzhalter für den exkludierenden Wahn ultranationaler Braunschädel! Ein gelungenes Bild, das man extrapolieren kann und sollte. Den letzten Sargnagel für die "völkischen Idioten" schlägst du mit der gelungenen Conclusio ein, wo der Suderer erst ein "fremdes" Wort verwendet, weil es ihm so vertraut ist. Erst bei genauerer Überlegung bemerkt er den Widerspruch (Französich! - IGITT!!!) und korrigiert sich. Sehr gern gelesen und geschmunzelt! LG, eKy PS: Was zum Geier ist "Ayran"!?
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
21.02.2019, 22:33 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe waterwoman,
vielleicht siehst du die Sache etwas zu ernst. Es ist alles etwas ironisch. Lieber Erich, danke genauso ist es. Ich denke dabei auch an das, was Carl Zuckmayers "Des Teufels General" Harras sagt, als Hartmann die Probleme mit seinem "Ariernachweis" anspricht: Und jetzt stellen Sie sich doch mal Ihre Ahnenreihe vor – seit Christi Geburt. Da war ein römischer Feldhauptmann, ein schwarzer Kerl, braun wie ne reife Olive, der hat einem blonden Mädchen Latein beigebracht. Und dann kam ein jüdischer Gewürzhändler in die Familie, das war ein ernster Mensch, der ist noch vor der Heirat Christ geworden und hat die katholische Haustradition begründet. – Und dann kam ein griechischer Arzt dazu, oder ein keltischer Legionär, ein Graubündner Landsknecht, ein schwedischer Reiter, ein Soldat Napoleons, ein desertierter Kosak, ein Schwarzwälder Flözer, ein wandernder Müllerbursch vom Elsaß, ein dicker Schiffer aus Holland, ein Magyar, ein Pandur, ein Offizier aus Wien, ein französischer Schauspieler, ein böhmischer Musikant – das hat alles am Rhein gelebt, gerauft, gesoffen und gesungen und Kinder gezeugt – und – und der Goethe, der kam aus demselben Topf, und der Beethoven und der Gutenberg, und der Matthias Grünewald, und – ach was, schau im Lexikon nach. Es waren die Besten, mein Lieber! Die Besten der Welt! Und warum? Weil sich die Völker dort vermischt haben. Vermischt – wie die Wasser aus Quellen und Bächen und Flüssen, damit sie zu einem großen, lebendigen Strom zusammenrinnen. Vom Rhein – das heißt: vom Abendland. Das ist natürlicher Adel. Das ist Rasse. Seien Sie stolz darauf, Hartmann – und hängen Sie die Papiere Ihrer Großmutter in den Abtritt. Liebe Grüße euch beiden Thomas P.S.: Ayran ist ein Erfrischungsgetränk aus Vorderasien, vornehmlich aus der Türkei und dem Kaukasus. Es wird üblicherweise auf Basis von Joghurt, Wasser und Salz zubereitet. Schmeckt gut, vor allem im Sommer, musst du mal probieren.
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22.02.2019, 09:28 | #5 | ||
Nixe, rotblond
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Zitat:
Zitat:
Ich bleibe dabei, es ist ein zusammengeschusterter, keineswegs lustiger, populistischer Text. Und weitab von einem "Gedicht". Und Ironie und nicht zu ernst nehmen, Thomas? Dann bitte in ab in die Humorecke oder ins Diverse oder Experimentelle Gruß ww
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22.02.2019, 09:56 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Thomas,
ich mag Deinen kurzen Gedankengang. Er verdeutlicht gut, wie kurzsichtig die Anschauung etlicher Menschen aktuell ist. Merci volleer
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Das Leben ist gut und licht.
Das Leben hat goldene Gassen. Fester wollen wirs fassen. Wir fürchten das Leben nicht. R.M. Rilke Du kannst nicht in die Vergangenheit gehen und neu beginnen. Aber Du kannst jetzt anfangen, ein neues Ende zu schaffen "Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten" Hilde Domin |
22.02.2019, 19:59 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Liebe Waterwoman,
schade, dass du mit dem Text nichts anfangen kannst, aber erheitert hast du mich nicht. Liebe(r) volleer, danke, es ist so einfach, wie du es sagst. Liebe Grüße euch beiden Thomas
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23.02.2019, 14:35 | #8 | |
Gelegenheitsdichter
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Zitat:
lb volleer. lg W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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24.02.2019, 14:04 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Danke, lieber Waler.
Liebe Grüße Thomas
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30.10.2020, 15:52 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Thomas,
mir hat dein Gedicht schon gefallen,aber ein wenig schärfer hätte es schon sein können. Gerne gelesen Liebe Grüsse zoe |
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