Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Finstere Nacht

Finstere Nacht Trauer und Düsteres

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 31.03.2011, 18:08   #1
norbert
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 09.02.2009
Ort: im kalten schleidener tal
Beiträge: 1.011
Standard Rentnerwinter

Rentnerwinter

Träge tropft die trübe Zeit
in die Sickergrube deines Lebens.
Trauer trägt die Einsamkeit
und im kalten Winterkleid
friert und stirbt die Würde allen Strebens.

Alt und mürbe wird die Haut,
reißt und deckt nicht mehr die neuen Wunden.
Jedes Wort ist dir zu laut
jedes Wort klingt unvertraut,
wie verstummt ersticken deine Stunden.
norbert ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.04.2011, 20:37   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
Benutzerbild von Falderwald
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.908
Standard

Guten Abend altbert,

schöner Rhythmus, wenn man sich eingelesen hat, da hätten es ruhig ein paar Strophen mehr sein können... (Geizhals )

Der Text klingt wirklich sehr traurig und ziemlich resignierend, so als sähe das Lyrische Ich keine Perspektive mehr für seine Zukunft.

Nun gut, je älter man wird, desto näher rückt der Tod und umso verbitterter wird manch einer im Leben und zieht daraus seine eigenen Schlüsse.
Denn wie hebt unser gemeinsamer Freund, Arthur Schopenhauer in seinem Hauptwerk an? - "Die Welt ist meine Vorstellung"

Und je älter einer wird, desto stärker lässt der Wille nach, zur Fortpflanzung taugt er sowieso nicht mehr, also wäre es an der Zeit zu gehen.

Aber schrieb er nicht auch über die schönen Dinge als da wären zu erwähnen die Musik, die Dichtkunst, die Prosa und die bildenden, wie die darstellenden Künste?
Diese Kapitel haben natürlich meine Neugier geweckt und ich war hoch erfeut, daß unsere Kunst, also die Lyrik, nach der Musik besonders gut dabei weggekommen ist.
Dem stimme ich auch uneingeschränkt zu und wer, wenn nicht der Dichter, wäre besser dazu geeignet, das Daseyn () in allen Lebensabschnitten so zu nehmen, wie es ist?
Solange die Sinne noch einigermaßen funktionieren, bekommt auch der Intellekt Nahrung und der Geist kann losgelöst wandern und Verse produzieren.
Und ich denke, ein Dichter ist durchaus mit einem Wein zu vergleichen.
Je älter er wird, desto gereifter, umso gehaltvoller und besser wird er auch mit der verstreichenden Zeit.

Cogito, ergo sum.

Das Wie ist nicht wichtig, nur was man daraus macht...


Gerne gelesen, ein wenig Trübsal geblasen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
.
.
.

PS: Da hast du ja was angerichtet. Weißt du eigentlich, daß ich seit unserem letzten Gespräch zum "Kantenhauer" geworden bin? Ich nenne mich stolzer Besitzer sämtlicher Werke der beiden. Die meisten Kant'schen habe ich durch und jetzt ist Freund Arthur dran. Die Welt als Wille und Vorstellung hinter mir, beginne ich jetzt in die spezielleren Werke einzutauchen.
Die haben ja wirklich nichts ausgelassen und doch sind wir drei nicht immer einer Meinung. Meine Welt ist eben auch meine Vorstellung. Das wird sie auch bleiben und das ist gut so...
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



Falderwald ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 21:59 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg