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Diverse Was in keine Kategorie passt

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Alt 22.11.2011, 22:39   #1
Chavali
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Standard Grundproblem (Akrostichon)




immer wieder sieht man leute laufen
gehen jeden tag am glück vorbei
nehmen sich dann was sie brauchen
ohne rücksicht und sie tauchen
rasend schnell ins einerlei
anker werfen macht nicht frei
nähe wird brutal verlacht
zeugnis einer teufelsmacht



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Geändert von Chavali (24.11.2011 um 09:41 Uhr)
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Alt 23.11.2011, 07:21   #2
Stimme der Zeit
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Guten Morgen, liebe Chavi,

ich hätte es bestimmt gefunden, denn das Erste, was mir auffiel, war die für dich ungewöhnliche Kleinschreibung in den Versen. Ich "verrate" jetzt aber mal noch nicht mehr, du weißt, was ich meine.

Die Aussage stimmt. Wenn man sein Glück am falschen Platz, eben in ausschließlich materiellem Besitz oder beruflichem Erfolg sucht, läuft man am "echten" Glück vorbei, denn das findet sich nicht in "Dingen". Anstatt zu geben, wird genommen; oft wird auch verkannt, was wir Menschen denn wirklich "brauchen", jedenfalls, wenn sich daran orientiert wird, was gesagt wird, dass wir es "brauchen oder wollen sollen" ...

Ein geflügeltes Wort lautet: "Ohne Rücksicht auf Verluste". Jemand anderem zu schaden, rücksichtslos über Bedürfnisse oder menschliche Werte "hinweg zu trampeln" kann per definitionem kein "Glück" schenken, denn aus dem Verursachen von Unglück entsteht keines, wie sollte das bitte auch gehen?

Zitat:
Rasend schnell ins einerlei
Hier gibt es zwei "Lesarten". In Verbindung mit "tauchen" aus dem vorhergehenden Vers kann ich es als das "Verschwinden" in der "Masse" und dem Verlust von Bedeutung auffassen (im Sinne von Langeweile/Monotonie); aber wahrscheinlicher ist damit das "Abtauchen" in eine "Mir-ist-alles-egal außer-mir-selbst"-Haltung gemeint. Was den Begriff "Rücksicht" dann endgültig jede Bedeutung verlieren lässt - gut gemacht, der Zusammenhang!

Zitat:
Anker werfen macht nicht frei
Nähe wird brutal verlacht
Nicht automatisch, nur weil der "Anker" geworfen wird. Vorher sollte schon überlegt werden, wo (ebenso auch warum und wie). Das ist eine trügerische Sicherheit, und ich kenne das persönlich. Mein Ex war rein materiell orientiert - dass es da noch etwas "Anderes" gibt, diese Denkart war ihm fremd - das funktionierte einfach nicht. Ich kann mich hervorragend mit der "anderen Seite" deines Gedichts "identifizieren", denn genau so war er. Aber es gibt zwei Arten: Nicht wissen wollen und nicht wissen können. Er konnte das nicht, denn er wuchs so auf, dass (im wahrsten Sinne des Wortes) die Befriedigung materieller Bedürfnisse und finanzieller "Sicherheit" alles für ihn war (und ist). Es gibt Menschen, die können gar nicht anders, denn sie kommen nicht einmal auf entsprechende Gedanken, und wenn darüber gesprochen wird, verstehen sie gar nicht, was es bedeuten soll ..

Zitat:
Nähe wird brutal verlacht
Das ist das "drastischste" Resultat, aber mir ist klar, dass es häufig genug (viel zu oft) so ist. Unsere Gesellschaft entwickelt sich in diese Richtung, und, wie ich in einem anderen Kommentar in einem anderen Zusammenhang erwähnte: Das kann nur fatal enden.

Zitat:
Zeugnis einer teufelsmacht
"Teufelsmacht" finde ich hier gut gewählt, denn hier kann ein Leser mehrere "Deutungsarten" hinein legen. Woraus entsteht diese Geisteshaltung? Aus der "Entwertung" (zwischen)menschlicher Werte ... Wenn die Menschheit allmählich "entmenscht" wird, wohin soll das führen?

Das Reimschema ist interessant, denn der erste Vers ist keine Waise, sondern ein Assonanzreim. Wenn ich diesen also als Reim mit einbeziehe, dann sieht es so aus: a,b,a,a,b,b,c,c. Betrachte ich ihn als "Waise", wäre es: a,b,c,c,b,b,d,d. Der Kadenzwechsel passt: w,m,w,w,m,m,m,m. Gerade die männlichen Kadenzen der letzten beiden Verse in Verbindung mit dem harten Konsonanten "t" verleihen der "Schlussaussage" Gewicht, durch den "harten Klang". Zudem weisen alle Verse im Endreim einen Diphtong (au, ei) auf; auch hier noch Nachdruck in den letzten Zeilen, dort wähltest du das "a" als einzelnen Vokal. Stimmig auch das Metrum, der fünf-/vierhebige Trochäus passt ebenfalls gut zur "starken" Aussage.

Ob es dir auffiel, weiß ich nicht, ich mache solche Dinge auch oft "unbewusst", ich schätze, man "verinnerlicht" durch Lesen und Üben manche Effekte, und setzt sie ein: In den beiden letzten Versen ist das "u" vorhanden, nur "getrennt" vom "a".

Fazit: Sehr schön gemacht, da es besonders bei dieser Art Gedicht schwierig ist, die Verse nicht der "Form zu opfern". Das ist hier nicht passiert. Also: Dickes Lob für die Ausarbeitung!

Sehr gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (23.11.2011 um 07:25 Uhr) Grund: Kleine Korrektur.
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Alt 23.11.2011, 12:58   #3
Chavali
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Zitat:
ich hätte es bestimmt gefunden, denn das Erste, was mir auffiel, war die für dich ungewöhnliche Kleinschreibung in den Versen.
Ich "verrate" jetzt aber mal noch nicht mehr, du weißt, was ich meine.
Hallo liebe Stimme,

ja, ich weiß, was du meinst.
Ausgelöst hat diese Idee eine Diskussion in einem anderen Forum, in dem ich als Gast gelesen habe
Jetzt kann es aber jeder schreiben, der ES herausgefunden hat
Zitat:
Die Aussage stimmt.
Du hast ganz ausführlich belegt, warum das so ist.
Und ich geh mit deinen Gedanken mit. Die lesbare Inhalt muss ja auch zur Aussage passen,
denn das ist das A&O dieser Form.
Zitat:
Das Reimschema ist interessant, denn der erste Vers ist keine Waise, sondern ein Assonanzreim.
Genau und ich bin auch froh, dass mir das so gelungen ist.
Zitat:
Der Kadenzwechsel passt: w,m,w,w,m,m,m,m. Gerade die männlichen Kadenzen der letzten beiden Verse in Verbindung mit dem harten Konsonanten "t" verleihen der "Schlussaussage" Gewicht, durch den "harten Klang". Zudem weisen alle Verse im Endreim einen Diphtong (au, ei) auf; auch hier noch Nachdruck in den letzten Zeilen, dort wähltest du das "a" als einzelnen Vokal. Stimmig auch das Metrum, der fünf-/vierhebige Trochäus passt ebenfalls gut zur "starken" Aussage.
Deine handwerkliche Analyse ist ja tipptopp
Zitat:
Fazit: Sehr schön gemacht, da es besonders bei dieser Art Gedicht schwierig ist, die Verse nicht der "Form zu opfern". Das ist hier nicht passiert. Also: Dickes Lob für die Ausarbeitung!
Genug des Lobes
Aber vielen vielen herzlichen Dank!
Ich freu mich und bin sehr stolz


Lieben Gruß,
Chavi


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Alt 23.11.2011, 18:22   #4
ginTon
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hi chavilein,,

Interessanter Text, als Akrostichon wirklich gut gelungen. Natürlich mit viel Wahrheit. Wer interessiert sich schon noch für wen etc. pp ...Im Grunde ja auch eine versteckte Gesellschaftskritik, die ich dort herauslese. Formal muss ich sagen,

Zitat:
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dass mir die Großbuchstaben nicht gefallen, im Grunde hätten dann die Substantive im Text auch großgeschrieben werden müssen oder eben alles in Kleinschrift. Warum hast du dies so umgesetzt? Ansonsten und gerade weil es ein Akrostichon ist, gefällt es mir sehr gut..

liebe Grüße gin
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nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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Alt 23.11.2011, 23:00   #5
Chavali
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hi ginnie,
Zitat:
Interessanter Text, als Akrostichon wirklich gut gelungen.
Danke!
Zitat:
dass mir die Großbuchstaben nicht gefallen, im Grunde hätten dann die Substantive im Text auch großgeschrieben werden müssen oder eben alles in Kleinschrift. Warum hast du dies so umgesetzt?
Gut, dass du das ansprichst.
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, die ich auch alle durchprobiert habe:
- man schreibt alles klein
- man schreibt alle Nomen groß
- man setzt die Anfangsbuchstaben kursiv
- man setzt sie fett (klein oder groß)

Für welche Variante soll ich mich entscheiden?

fragt chavi
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Alt 23.11.2011, 23:24   #6
ginTon
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hi chavilein,,

Zitat:
Gut, dass du das ansprichst.
Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, die ich auch alle durchprobiert habe:
- man schreibt alles klein
- man schreibt alle Nomen groß
- man setzt die Anfangsbuchstaben kursiv
- man setzt sie fett (klein oder groß)

Für welche Variante soll ich mich entscheiden?
Ich persönlich tendiere dazu alles Kleinzuschreiben. Nötigenfalls könnte man auch in der Überschrift die Gedichtart in Klammern hinzuschreiben. Ist natürlich nur ein Vorschlag..

LG ginnie
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Alt 24.11.2011, 10:21   #7
Chavali
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Zitat:
Zitat von ginTon Beitrag anzeigen
Ich persönlich tendiere dazu alles Kleinzuschreiben. Nötigenfalls könnte man auch in der Überschrift die Gedichtart in Klammern hinzuschreiben. Ist natürlich nur ein Vorschlag..
ok ginnie

komplette kleinschreibung und im titel die formenart:
Akrostichon - dahingehend habe ich jetzt geändert.

danke für den rat und gruß,
chavi
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Alt 24.11.2011, 11:22   #8
ginTon
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Zitat:
Zitat von gin
Nochmal ein Feedback von mir, so finde ich es richtig gut chavilein, nicht
nur, dass das Gedicht jetzt so gestaltet werden kann wie es der Dichter gerne
möchte, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass dies in Büchern etc. pp
oftmals so gehandhabt wird, also hinter der Überschrift bzw. im Titellayout die
Gedichtform..gefällt mir..
DANKE, ginnie

Allerdings hat noch niemnd das Wort, um das es hier geht, genannt


Lieben Gruß,
chavi


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Geändert von Chavali (28.11.2011 um 10:15 Uhr)
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Alt 28.11.2011, 10:17   #9
Chavali
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um himmels willen ginnie

ich wollte dir antworten und dich zitieren und
habe in deiner Antwort herumgepfuscht


das ist mir noch nie passiert

was machen wir denn da *ratlos guck*
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Alt 28.11.2011, 11:35   #10
ginTon
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Zitat:
um himmels willen ginnie

ich wollte dir antworten und dich zitieren und
habe in deiner Antwort herumgepfuscht

das ist mir noch nie passiert

was machen wir denn da *ratlos guck*
oh man chavilein weiß auch nicht was
wir da jetzt machen,

mmh einfach so rumgepfuscht so so, muss ja eigentlich bestraft werden so
was ne, aber egal, drücken wir mal ein Auge zu

Ich weiß auch nicht mehr was ich geschrieben habe: Ich glaube, dass es mir
so wie es jetzt da steht, mit der Gedichtform in der Überschrift sehr gut
gefällt.

Einfach so in meiner Antwort rumgespielt Oh man ich kann net mehr...
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