15.04.2012, 20:42 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Sonnenritus
Die Tulpe hat sich aufgetan,
sie füllt den Blütenbecher mit Licht und Wärme! Himmelan zieht schon die Sonne ihre Bahn, sie flutet alle Dächer. Ergeben folgt, dem Sonnenlauf in Demut zugewendet, der Blume Haupt: Sie blickt hinauf. Wie wartete sie lang darauf! Das Licht, das ihr gespendet nimmt sie in sich. So soll es sein: Die Kraft wird eingesät! Bis dann, im letzten Widerschein, der Kelch sich faltet, eng und klein, als wär's ihr Nachtgebet.
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (22.04.2012 um 09:23 Uhr) Grund: Die Anregungen von EKy und sidgrani waren toll! |
15.04.2012, 20:48 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Schön!
Liebe Grüße Thomas |
15.04.2012, 22:38 | #3 | |
TENEBRAE
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Hi, larin!
Wunderweich lyrisch und zärtlich. Da steckt wahre Liebe zur Schöpfung drin... (ich verwende so einen Begriff ungern, aber hier passt er einfach, auch wenn ich nicht dran glaube). Ein paar Ideen: Zitat:
Die meisten Vorschläge sind stilistischer Natur, für klareres Deutsch, besseren Fluss der Sprachmelodie usw. In S2Z1 würde ich das Komma nach "folgt" setzen, es liest sich wesentlich beruhigter und verständlicher so - find ich. In der vorletzten Zeile würde ich statt des Bindestriches ein schlichtes Komma setzen, das bringt die wunderbare Conclusio, ihren beruhigenden Ausklang, besser zur Geltung als ein grob trennender Strich. Das "wär's" würde ich nach wie vor mit Stricherl schreiben, da ein "es" involviert ist. Seeehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (15.04.2012 um 22:42 Uhr) |
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16.04.2012, 13:37 | #4 |
Von Raben umkreist
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Hei larin,
das Gedicht ist so schön, dass ich mich einfach intensiver damit beschäftigen möchte. eKy hat ja schon sehr gute Vorschläge gemacht, die ich in meiner Version drin gelassen habe. Hier mein unverbindlicher Vorschlag: Die Tulpe hat sich aufgetan, sie füllt den Blütenbecher mit Licht und Wärme! Himmelan zieht schon die Sonne ihre Bahn und flutet alle Dächer. Da die Sonne schon hoch zu stehen scheint, kann sie nach meinem Empfinden schlecht noch höher über die Dächer steigen, oder? Ergeben folgt, dem Lichtverlauf in Demut zugewendet, der Blume Haupt: Sie blickt hinauf, geduldig wartete sie drauf. Sie nimmt, was Himmel spendet, Hier ist es wohl reine Geschmacksache. ganz tief in sich. So soll es sein: Die Kraft wird eingesät! Bis dann, im letzten Widerschein, der Kelch sich faltet, eng und klein, als wär's ihr Nachtgebet. Diese Stelle gefällt mir besonders gut! Kompliment! Dieses, aus der Masse herausragende Gedicht, habe ich sehr gerne gelesen! Wunderbar beobachtet und in schöne Worte und Bilder umgesetzt. Liebe Grüße Sid
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16.04.2012, 13:49 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo EKy, hallo sidgrani,
vielen dank für eure vielfältigen anregungen. ich hab ein wenig herumgezupft und herumgetüftelt an dem gedicht. ich hoffe, dass jetzt die unebenen stellen poliert sind! danke auch dir thomas fürs lesen und loben . liebe grüße , larin
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16.04.2012, 13:55 | #6 | |
asphaltwaldwesen
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Zitat:
das ist einfach nur wunderschön, liebe larin! hachz-gruß deine fee
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16.04.2012, 20:19 | #7 |
TENEBRAE
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Hi, larin.
Verzeih, wenn ich insistiere, aber ich finde, das Komma in S2Z1 solltest du wirklich umsetzen. Da, wo du es hintust, verstümmelt es den folgenden Gliedsatz - es klingt schlicht falsch so, denn in deiner Kommaversion müsste er dann lauten "ihm (dem Lichtverlauf) in Demut zugewendet,". Sidgrani ist meiner Ansicht: Nach "folgt" passt das Komma am besten, sowohl was Verständnis wie Lesefluss betrifft. Bittebitte, lass dich erweichen - es wäre schade um so ein schönes Gedicht! LG, eKy
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21.04.2012, 08:52 | #8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich, liebe sidgrani
verzeiht mir, wenn ich noch immer nicht auf euren vorschlag eingehen kann - aber das komma mitten in S2Z1 zerhackt mir ( nach meinem sprachgefühl) die bedeutung an der falschen stelle. darum möchte ich es so belassen. lg, larin
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21.04.2012, 10:28 | #9 |
TENEBRAE
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Schreiben wir es mal in Prosa:
Ergeben folgt dem Sonnenlauf, in Demut zugewendet, der Blume Haupt: Sie blickt hinauf. Oder so: Ergeben folgt, dem Sonnenlauf in Demut zugewendet, der Blume Haupt: Sie blickt hinauf. Meines Erachtens wird die Aussage nicht verändert. Die Blume folgt. Dass sie der Sonne, dem Licht folgt, ist jedem klar, der in Biologie nicht NUR gepennt hat. In der Strophe zuvor wird sie (die Sonne) ja sogar eingeführt - jeder weiß also, wem die Blume folgt. Spätestens nach dem Komma erklärt der (richtige) Einschub ohnehin, WEM in Demut zugewendet sie folgt. Dein Einschub wirkt verstümmelt, klingt unkorrekt, ist sprachlich unschön. Sorry. Mal ohne Einschub, zum Vergleich die bloßen Sätze: Ergeben folgt dem Sonnenlauf der Blume Haupt. Ergeben folgt der Blume Haupt. Siehst du jetzt, was ich meine? Deine Version ist unschön verdreht. So, das war mein letztes Heischen um Einsicht. Tu wie du magst. LG, eKy
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22.04.2012, 09:23 | #10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich,
ich denke mir, die sache ist gehupft wie gehatscht! wie du es ja selber auch sagst: an der aussage ändert sich nichts! und klingen kann es so - oder auch so. aber (damit du endlich besser schlafen kannst): ich tu dir den gefallen - und mach den strich an der anderen stelle..... lg, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (22.04.2012 um 09:25 Uhr) |
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