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Ein neuer Morgen Fröhliches und Hoffnungen

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Alt 20.06.2011, 22:17   #1
Justin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 24.08.2010
Ort: im Herzen Deutschlands - ganz nah dran am geographischen Mittelpunkt
Beiträge: 234
Standard Wiener Charme

Im "Kurfürst Johann" bin ich abgestiegen,
in diesem wirklich schönen Wien.
Im Glanze sah die Stadt ich liegen,
wie sie seit Ewigkeit mir schien.

Hab mir so viel schon angesehen,
such mir dazwischen das Besondre aus.
Es kann sich nur um Eines drehen:
Das altbekannte Wiener Kaffeehaus.

Dort gibt es jederzeit ein schön Verweilen,
man sieht das Fräulein, das den Mokka bringt.
Dann braucht sich niemand zu beeilen,
auch wenn er nur die eine Tasse trinkt.

Das "Hawelka" hat stets der Zeit getrotzt,
dort sitzt noch heute man auf altem Plüsch.
Es wurde nie so richtig aufgemotzt,
ein bißchen wild liegt Presse auf dem Tisch.

Der Künstlertreff, er denkt mit Kennermiene
noch immer gern an beide, hochbetagt.
Gemeint sind Leopold und Josephine,
die Gästen gerne Guten Tag gesagt.

Ein bißchen Wehmut stellt sich ein,
für all die Raucher seit dem Rauchverbot.
Die fragen sich, muß das denn sein.
Wir haben damit unsre liebe Not.

Wie dem auch sei, es eilt die Zeit,
die Gäste können nicht so schnelle gehn.
Denn es ist längst noch nicht soweit,
die guten Buchteln gibt es erst um Zehn.

Geändert von Justin (26.06.2011 um 09:14 Uhr)
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Alt 22.06.2011, 18:38   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.001
Standard

Lieber Justin,

aus deinen Zeilen spricht die Liebe zu dieser schönen Stadt.
Die Strophen 1 bis 5 kann ich auch gut nachvollziehen.
S 6 ist wohl nur was für Raucher

Die siebente hat wieder ein bisschen was von einem Fazit - aber warum nicht.
Immerhin bezieht sich ja die Zeit vornehmlich auf das Warten auf die Buchteln

Es gäbe sicherlich dies und jenes noch zu verfeinern, aber ich denke, du hast den Charme der Donaustadt
gut rübergebracht.

Gern gelesen und lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 22.06.2011, 19:34   #3
ginTon
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Standard

hallo justin,,

ich schließe mich mal chavilein an, da ich das gedicht an sich gut
geschrieben finde. "buchteln" ? was ist das, fragt ein neugieriger, hört sich
nach etwas essbarem an?

insgesamt wie gesagt gefällt mir das Werk,, LG gin
__________________
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Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse (Nietzsche)

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Alt 22.06.2011, 21:08   #4
Justin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 24.08.2010
Ort: im Herzen Deutschlands - ganz nah dran am geographischen Mittelpunkt
Beiträge: 234
Standard

Liebe Chavali,

ich habe versucht, den Charme der Stadt so gut wie möglich einzufangen. Na ja, über Verfeinerungen denkt bestimmt jeder nach, egal um welches Gedicht es sich handelt. Aber wenn trotzdem von "gut rübergebracht" die Rede ist, freut man sich auch schon über diese Bewertung.

Ja, mit der 5. Stophe wollte ich absichtlich die Raucher nicht außen vor lassen. Ich selbst bin Nichtraucher, aber ich denke an meine damalige Gastgeberin in Wien, durch die ich das "Hawelka" erst kennengelernt habe. Und so kamen die Klagen, als dieses Verbot erlassen wurde. Für die Betroffenen ist es bestimmt nicht leicht, damit fertig zu werden. Für die 7. Strophe brauchte ich einen guten Abschluß, und so kam mir die Sache mit den Buchteln wie gelegen.


Hallo gin,

freu mich, daß auch Du an dem Gedicht Gefallen gefunden hast. Buchteln sind, wie Du richtig vermutest, etwas Eßbares. Stell es Dir als Kräpfel vor, wie man bei uns in Mitteldeutschland sagt. Vielleicht kennst Du den Begriff nur als Krapfen. Die wurden bzw. werden im "Hawelka" immer erst ab 22.00 h angeboten.

Das Hawelka ist böhmischen Ursprungs. Leopold und Josephine haben bis in ihre späten 80er Jahre noch bedient und nach Möglichkeit die Gäste mit Handschlag begrüßt. Josephine ist vor ca. 3 Jahren verstorben. Ich dachte, daß es auch schon den Leopold getroffen hat, habe aber kürzlich erfahren, daß er etwa vor einem Monat 100 geworden ist. Sohn und Enkel führen heute das Kaffeehaus weiter.

Im "Kurfürst Johann" habe ich tatsächlich mal eine Nacht verbracht. Dort traf sich die Radlergruppe, aber bereits am nächsten Tag ging es ins Burgenland und weiter Richtung Balaton.

Ganz herzlichen Dank für Eure Einträge.

Liebe Grüße Euch beiden

Justin
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