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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 24.06.2018, 10:17   #1
juli
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Beiträge: n/a
Standard Wenn Erde nach dem Regen dürstet



Wenn Erde nach dem Regen dürstet

Wenn Erde nach dem Regen dürstet
gebrandet von dem Sonnenschein,
und alle Halme hin sich legen
am Rande von Beton und Wegen,
wird Lebendes zu totem Sein.

Die Felder haben keine Samen,
weil alles Blau vom Himmel quält.
In einem Sommer ohne Namen
beginnt das Wachsen zu erlahmen,
und jeder kleine Tropfen zählt.

Es sollen sich die Wolken öffnen,
ein jeder Tropfen wird Genuss,
für diese Erde hier zum Tanze
wird Wasser heilsam für die Pflanze,
verschmachtend nach dem Regenguss.

Der Himmel kramt nach grauen Wolken,
sucht sich ein türmendes Gebausch
und alle Fernen sind Begehren
von Halmen, die von Dürre zehren,
bis Tropfen fallen wie ein Rausch.

Gelöscht wird alles heiße Flimmern
an diesem Tag der Sicherheit,
und Staub versinkt in kleinen Bächen,
der Regen nährt die Erdenflächen
für eine kleine Ewigkeit.







Geändert von juli (25.06.2018 um 09:39 Uhr)
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Alt 24.06.2018, 14:21   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Juli!


Wenn Erde nach dem Regen dürstet
in gnadenlosem Sonnenschein,
und alle Halme hin sich legen
am Rande von Beton und Wegen,
wird Lebendes zu totem Sein.

Die Felder haben keine Samen,
weil alles Blau vom Himmel quält.
In einem Sommer ohne Namen
beginnt das Wachsen zu erlahmen,
und jeder kleine Tropfen zählt.

Es sollen sich die Wolken öffnen,
ein jeder Tropfen wird Genuss,
für diese Erde hier zum Tanze
wird Wasser heilsam für die Pflanze,
verschmachtend nach dem Regenguss.

Der Himmel kramt nach grauen Wolken,
sucht sich ein türmendes Gebausch
und alle Fernen sind Begehren
von Halmen, die von Dürre zehren,
bis Tropfen fallen wie ein Rausch.

Gelöscht wird alles heiße Flimmern
an diesem Tag der Sicherheit,
und Staub versinkt in kleinen Bächen,
der Regen nährt die Erdenflächen
für eine kleine Ewigkeit.


Schönes Gedicht. Habe etliche Kommafehler korrigiert (da musst du vergleichen) und ein paar falsch verwendete Wörter. Sonst noch einige stilistisch rundere Vorschläge.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.06.2018, 21:20   #3
waterwoman
Nixe, rotblond
 
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Beiträge: 804
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Hallo juli,

schöner Titel, der mich sofort angezogen hat

Was Erich Kykal da an Änderungsvorschlägen gemacht hat, hätte ich dir auch gemacht,
denn einiges klingt nicht so gut (S1 Z3 + Z4) und anderes.

Aber sonst sehr schön, die Idee und auch im Großen und Ganzen die Umsetzung.

Gern gelesen!
Gruß
ww
__________________
Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß.
Wilhelm Busch
waterwoman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2018, 09:07   #4
juli
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Hi eKy und ww,

Lieber Erich, ich danke dir für die Satzzeichen und für deine Verfeinerungen. Sie klingen gut. Ich habe eine Redewendung von mir beibehalten, weil mir die näher liegt:"gebrandet "von dem Sonnenschein. Ich habe auch über das Wort: "gebrandmarkt" nachgedacht, aber das ist wohl noch kratziger...

ww, danke für deine Rückmaldung, Sie ist mir wichtig. Ich sehe Pflanzen die am Rande von Beton wachsen, oder an Stein - und - Asphaltwegen immer noch leben, als Natur an, die sich mit den Möglichkeiten der Umgebung arrangieren. Es ist immer noch ein Teilchen Leben da. Hier war überall Stroh am Rand und Steppe. Deswegen die Betonzeile. Auch kann ich manchmal ein wenig wie ein Igel, kratzig sein.

Aber ich mag es meist harmonisch.

Ich bedanke mich.
lg ju

Geändert von juli (25.06.2018 um 09:35 Uhr)
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Alt 25.06.2018, 10:00   #5
Chavali
ADäquat
 
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Hey juli,

ja so mag sich die Natur *gefühlt* haben vor, während und nach dem Regen
Da war die *Regentrude* am Werke
Kennst du das Märchen?

Schön geschrieben und die kleinen Verbesserungen haben dem Text auch gut getan!

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2018, 11:32   #6
juli
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Beiträge: n/a
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Hey Chavali,

Wer ist die Regentrude?

Nein, die kenne ich nicht. * fühlen* ist fastimmer gut.
ich musste schmunzeln....

lg ju

Ja ich freue mich immer über Verfeinerungen, denn hier im Eiland trifft man sich ja um sich auszutauschen. Manchmal ist man ja " Gedichtsblind".
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Alt 25.06.2018, 11:36   #7
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 12.994
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Zitat:
Wer ist die Regentrude?
Gucke:

Märchen von Theodor Storm, einem meiner Lieblingsdichter

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Regentrude

gibts auch als Film - schau dir auch bei wiki die weiterführenden Links an,
dann findest du auch den Text

Viel Spaß
__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.06.2018, 11:46   #8
juli
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Beiträge: n/a
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Danke, das gucke ich mir an!
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