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Minimallyrik und Aphorismen Alles was kurz und schmerzlos ist

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Alt 10.08.2011, 20:33   #1
Stimme der Zeit
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Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard Flügelschatten

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Flügelschatten

Ein Vogel zieht am Himmel seine Kreise,
entkommt der Erdenschwere, schwebt im Wind;
sein Schatten wandert unter ihm am Boden,
geworfen in die Tiefen dieser Welt.

Kein Flug des Vogels bleibt je ohne Grenzen,
entgeht der Erdenschwere niemals ganz;
denn jeder Kreis im Licht wirft einen Schatten,
so hält die Welt ihn stets am Boden fest.

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Alt 16.08.2011, 13:16   #2
Stimme der Zeit
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Hallo, liebe Ida,

ich wollte hier versuchen, trotz der "vorgegebenen" Bilder dem Leser noch "Raum" für eigene Assoziationen und Ideen zu lassen.

Zitat:
und doch kommt alles - irgendwann - auf den boden zurück
Zitat:
"klebt am wind"
Offenbar ist mir das gelungen, das freut mich wirklich sehr. Im Gedicht ist eher die Rede vom "Nicht-Entkommen", d. h. trotz aller "Höhenflüge" sind dem menschlichen Geist Grenzen gesetzt, der "Schwerkraft" der Wirklichkeit entkommt man eben nie ganz. Ob der "Boden der Tatsachen" uns festhält oder ob wir zwangsläufig immer wieder zu ihm zurückkehren müssen, das ist eine gute Frage. Ich denke, die Wahrheit findet sich irgendwo "in der Mitte", so, wie es meistens der Fall ist. Interessant finde ich deine Assoziation "klebt am Wind". Auf diesen Gedanken wäre ich selbst nicht gekommen, das gefällt mir, gerade weil es dein Gedanke und nicht meiner ist.

Zitat:
(wo ist die grenze zur minimallyrik?)
Ich glaube, dafür gibt es keine "exakte" Definition. Manche denken, eine Strophe mit vier Versen wäre die "Obergrenze", aber ich selbst sehe das nicht so eng. Im Grunde genommen habe ich dieses Gedicht hier platziert, da jede der beiden Strophen eigentlich für sich alleine stehen könnte, d. h. ich hätte sie auch einzeln posten können. Außerdem "grenzt" es an einen Aphorismus (auch wenn es keiner ist), da finde ich die Rubrik meines Erachtens nach schon passend.

Ich denke, Minimallyrik oder nicht, das ist immer ein wenig die eigene Entscheidung des Verfassers. Ich persönlich halte mein Werk hier für einen "Grenzfall", so dass mir die Entscheidung selbst überlassen blieb.

Danke für deine interessanten Gedanken und für dein Lob.

Liebe Grüße

Stimme
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