Reinkarnation

[Dana]

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Verzeihen sie, meine werte Dame,
bin nur ein Greis und möchte sie nicht schrecken;
ich sah sie an und wusste ihren Namen,
auf den gewiss sie heute nicht mehr hören.

Ein letztes Mal bin ich auf dieser Erde,
das heißt, ich weiß wie Leben sich verketten.
Es ist nicht leicht sich damit zu erklären,
jedoch bei ihnen will ich es versuchen:

Du warst mein Kind und meines Herzens Schöne,
ferne Verwandte, Freundin und auch Schwester,
ich liebte einst dich als die Wilhelmine,
erinnerst du? Kannst du mich erkennen?

Die junge Frau fasste des Alten Hände,
aus ihrer Kehle drang: Bist du es Merten?
Sekunden nur, ein Zwiegespräch der Seelen.
Im Leben heißt es seltsames Geschehen.





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[ginTon]

Liebe dana,

ich mag dieses Gedicht, es hat einen sehr schönen Inhalt und ist in einer form der erzählenden Lyrik geschrieben worden, es sind immer Teile eines Reimes erkennbar oder hörbar, aber dieser verschwindet fast aufgrund der nähe zueinander..zB verketten. schrecken usw.. es hat den Anschein, dass der alte Mann im inneren Kreis angekommen scheint, da er von "ein letztes mal bin ich auf dieser Erde" spricht? das sich diese beiden dann wiedererkannt haben finde ich besonders schön und ja, wenn zwei Seelen zueinander finden die sich liebten erkennen sie sich wieder, weil sie eben immer eine Seele waren..das "Zwiegespräch" der Seelen finde ich befangend und ja ich glaube es ist ein Moment der mit nichts vergleichbar ist, diese Nähe zu spüren ist unerwartend und macht sprachlos, es ist durch nichts zu beschreiben...ja wie gesagt ein sehr schöner Text...gerne gelesen

liebe Grüße gin

[Dana]

Lieber ginton,
herzlichen Dank für deine Gedanken zu meinem Gedicht.
Ich habe mich eine Weile mit diesem Thema beschäftigt. Trotz der fehlenden "Beweise" halte ich es nicht für undenkbar.
Vielleicht kennen wir andere Menschen näher als sie uns in der Realität sind - wer weiß das schon.

Ich freue mich, dass du den Reimklang herausgehört hast - der in der Realität nicht vorhanden ist.

Liebe Grüße
Dana

[Corazon]

Zitat von Dana

Ich habe mich eine Weile mit diesem Thema beschäftigt. Trotz der fehlenden "Beweise" halte ich es nicht für undenkbar.
Vielleicht kennen wir andere Menschen näher als sie uns in der Realität sind - wer weiß das schon.

Liebe Dana,

Wir leben in gestohlenen Zeitabschnitten,
Momenten, Augenblicken.
Manchmal auch in geborgten.
Wie ein Film, aus dem einige Einzelbilder herausgeschnitten wurden,
und mit anderen Schnipseln zu einem neuen Film zusammengefügt wurden.
Natürlich halten die Klebestellen dieser Schnipsel nicht ewig.
Irgendwann reissen sie.
Dann müssen wir die gestohlene Zeit zurückgeben.
An den ursprünglichen Film die richtigen Bilder fügen.
Auch die geborgten Zeitschnipsel müssen zurück, wo sie hingehören.
Behalten wir die gestohlene Zeit, werden wir arm, nichts bleibt uns mehr,
auch keine Zeit.
Behalten wir die geborgte Zeit, machen wir andere Menschen arm.
Denn sie verlieren Vertrauen.
Und Vertrauen bedeutet Zeit zu haben.
Liegen einmal unsere Zeitschnipsel übereinander, überlappen sich,
dann sehen wir in die Zukunft und nennen das Hellsehen.
Dabei sind es nur paar durcheinandergeratene Zeitschnipsel.
Manchmal verschmelzen auch die übereinander liegenden Bilder.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verschmelzen zu einem Bild.
Wenn du auf einem der Bilder warst, bedeutet dies deine Wiedergeburt.
In der Vergangenheit.
Und in der Zukunft.

Liebe Grüsse

Corazon

[Dana]

Liebe Corazon,
danke für deinen Beitrag zur Wiedergeburt.
Ich schrieb bereits, dass mich dieses Thema einst und immer wieder beschäftigt. Informationen und "Ideen" gibt es dazu sehr viele und nicht erst seit gestern. Das Thema ist so alt wie die Menschheit selbst.
Dein bildhaftes Beispiel hat mir sehr gefallen. Alles ist jetzt, darin Vergangenheit und Zukunft zugleich. Ja, es gibt sie eigentlich nicht, die Zeit.

Mich hat ein ein Buch fasziniert: Das Medaillon von Bergius. Vielleicht fällt es mal in deine Hände, kann ich dir nur empfehlen.

Daraus und aus noch mehr die Inspiration zu diesem Gedicht.

Liebe Grüße
Dana

[Corazon]

Zitat von Dana

Mich ein ein Buch fasziniert: Das Medaillon von Bergius. Vielleicht fällt es mal in deine Hände, kann ich dir nur empfehlen.

Liebe Dana,

vielen Dank für den Tip. Ja, ich lese sehr gerne, ich schau mal bei amazon nach dem Buch.
Ich kann dir auch eins empfehlen, wenn dich solche Leben durch Zeit und Raum interessieren:

Melmoth der Wanderer von Charles Robert Maturin:

http://de.wikipedia.org/wiki/Melmoth_der_Wanderer

Liebe Grüsse

Corazon De Piedra