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Alt 15.08.2016, 12:29   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
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Standard Sklavenhändler

So tarnt erneut sich jenes Abgrundböse,
das uns vertieren will, als wahrer Glaube,
so hart und ernst wie eine Daumenschraube!
Und keine Hoffnung, dass man sie erlöse,

verbleibt den Opfern dieser Attentäter,
die nur zu willig ihrem Götzen dienen,
der sie belohnt und ihre kalten Mienen
verherrlicht als das Erbe ihrer Väter!

Wo dumme Menschen ihre Macht missbrauchen,
bewohnen Grausamkeit und Mord die Tage!
Wohl denen, welche heimlich untertauchen

und fliehen können aus gequälten Landen,
sodass die Zeigefinger ihrer Klage
auf jene weisen dürfen, die sie banden.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Falderwald (15.08.2016 um 19:58 Uhr) Grund: Link editiert
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Alt 15.08.2016, 19:58   #2
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Standard

Servus Erich,

zunächst einmal habe ich den Link entfernt, weil es sich diesbezüglich um eine Weiterleitung auf eine bezahlpflichtige Seite handelt, die dir einen permanenten Cookie auf dem Rechner platziert.

Es handelt sich bei dem entferntenLink um einen Artikel der Rhein-Neckar-Zeitung mit dem Titel: "Ex-IS-Gefangene: «Schlimmer als der Tod» - Hilfe für gequälte Frauen".

Ich denke, das ist ein Hinweis, um sich darüber ein ähnliches Bild im Internet darüber verschaffen zu können.

Zum Text:

Ja, es ist ein erschreckendes Bild, was vielen Menschen, vor allem auch Frauen, derzeit widerfährt. Und es ist richtig, wenn sich die Opfer öffentlich dazu äußern und das anklagen.

Der Text beschreibt diese brutalen Vorgänge mit brachialer Gewalt, und die darin versteckte Wut über die herrschenden Zustände ist auch nicht zu übersehen.

Aber es gehört auch äußerst viel Mut dazu, sich in öffentlichen Medien dazu zu bekennen und die Täter zu benennen, denn das birgt ein hohes Risiko.

So sind leider die heutigen Zeiten und wir können daran nichts ändern.

Aber immer wieder darauf hinweisen, das ist möglich, und diese Aufgabe hat dein Sonett hervorragend erfüllt.

Allerdings sei mir eine kleine Frage erlaubt:

Wenn in S2/Z3 von "belohnt" die Rede ist, dann bezieht sich das ja auf den Götzen in der Zeile davor.

Handelt es sich dabei um die künftige Belohnung nach dem Tod oder wie ist das zu verstehen?
Das bleibt vage, denn hier wird das Präsenz verwendet für einen noch nicht abgeschlossen Vorgang.
Sonst passte nämlich vielleicht auch das Verb "verführt" an dieser Stelle wunderbar.


Das Sonett konnte mich thematisch und sprachführend überzeugen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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Alt 16.08.2016, 02:45   #3
Erich Kykal
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Hi Faldi!

Der Koran belohnt all jene, die im Namen des "wahren Glaubens" morden, plündern und sich sonstwie ähnlich an "Ungläubigen" verlustieren, mit Ansehen und Ruhm unter ihresgleichen und mit ein paar Dutzend Jungfrauen im Paradies, was zeigt, wer drauf reinfällt: Sex- und herrschsüchtige Idioten - für die ist Pawlow'sche Konditionierung gerade gut genug:
Verdiente Kämpfer haben auf dem Sklavenmarkt die erste Wahl und auch sonst jede Menge kulturell verankerter Privilegien, die sie für ihren heldenmütigen Einsatz für den Glauben belohnen ...

Das "heilige Buch" gibt sogar genaue Anweisungen, wie mit missliebigen Untermenschen - sprich allen Nichtmuslimen und Kritikern im eigenen Lager - zu verfahren ist. Wenn du nachlesen willst: Wodziwob hat hier in letzter Zeit viel aus dem Koran dazu zitiert ...
Eine widerliche Kampfschrift, verborgen zwischen moralischen Gemeinplätzen und hauptsächlich demütigenden sozialen Regulativen: Gut ein Fünftel des Buches ist purer Abgrund aus der Morgendämmerung der Zivilisation, als so etwas wie Menschenwürde nur den Herrschern und Gottkönigen vorbehalten war, vor denen der Rest auf den Knien kroch, um nicht von deren Willkür getroffen zu werden! Genauso natürlich dann auch das entsprechende Gottesbild ...

Das Buch belohnt Täter und bestraft ihre Opfer - das sollte ausgesagt werden.

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (23.06.2017 um 21:04 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.08.2016, 10:11   #4
Erich Kykal
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Hi Wozi!

Vielleicht würde man dir weniger Vorwürfe machen, wenn man nicht zuweilen bei dir das Gefühl hätte, dass du dich in deine Mission gegen den Islam mitunter genauso fanatisch verrennst und gebärdest wie jene, gegen die du schreibst.

Ich weise in meinen Werken immer nur auf einzelne Missstände hin oder schaffe Identifikationsfiguren, die Schlimmes erleiden durch die menschliche Dummheit und Grausamkeit.
In den Kommentaren kläre ich dann jeden gern über meine Einstellung zur Religion auf, aber in den Gedichten selbst ziehe ich nie pauschal darüber her, denn das wird gern als verallgemeinernd und hetzerisch ausgelegt.

Man erreicht die Leser viel eher mit solchen individuellen Fallbeispielen, wo man quasi emotional mitleiden kann, als mit pathetischen oder dozierenden Pamphleten wider das "Böse". Das ist der Islam zweifellos in seiner intolerantesten Auslegung, aber so ereicht man eben den Menschen nicht, weil er anders tickt: Man darf ihm die Wahrheit nie wie einen nassen Fetzen um die Ohren hauen, da fühlt er sich nicht ernst genug genommen, sich ein eigenes Urteil bilden zu können, und fühlt sich von solchen Texten eher manipuliert und meinungsbildnerisch bevormundet.
Schiebt man sie ihm allerdings mittels traurigen Beispielen des Wahnsinns unter, ist er ganz Feuer und Flamme und wird dir viel eher beipflichten. So zumindest sehe ich das. Ich schreibe meine Werke wider die Dummheit meistens so, nicht weil ich manipulueren möchte, sondern weil ich überzeugt von der Richtigkeit meiner Aussagen bin und weiß, dass ich die Leser so besser und eindringlicher erreiche.

Gute Beispiele dafür sind zB. meine Geichte "Ein Schicksal im IS", oder "Syrisches Kinderlied 2014".

LG, eKy
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