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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 31.12.2010, 17:53   #1
Dana
Slawische Seele
 
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Registriert seit: 07.02.2009
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Beiträge: 5.637
Standard Innehalten

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Nur kurze Zeit, in Übung erster Schritte,
erfahren wir, im Fall, uns aufgefangen;
ein Lächeln nur, ein Blick und jede Bitte
bestärken uns in Glück und Sicherheiten,
wie wir sie später niemals mehr erlangen.

Es fällt uns schwer, die Zukunft abzuwarten,
gefolgt von Eigensinn und Eitelkeiten.
Wir sehen nicht, dass tief in uns verborgen
noch eine Sehnsucht schlummert, um die harten
Erlebnisse, Erfahrungen von morgen
getrost an Mutter, Vater abzugeben.
Fast sind es Kämpfe, die erproben wollen,
dass wir nicht werden können, wie wir sollen
und darum nur das Gegenteil erstreben.

Dann kommt die Zeit, wo wir gemäß den Alten
in eignen Kindern eine Welt entdecken,
um ganz in ihrem Sinne zu gestalten,
doch weder will es uns noch ihnen schmecken.

Bis uns Veränderungen überholen,
auf dass wir innehalten und verstehen:
Die Welt wird ohne uns sich weiter drehen,
mit Liebe, Leid und ihren Kapriolen.
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__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 02.01.2011, 16:25   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, Dana!

"auf dass..." (drittletzte Zeile) schreibt sich mit 2 "s"!

Eine schöne und sprachlich komplexe Schilderung allgemeiner Lebenserfahrung durch die Jahrzehnte eines Seins!
Indes, in manchen Datails vielleicht sogar ein wenig zu kompliziert geschrieben! Selbst ich, der ich mich elaborierter Sprachhabung mächtig weiß, hatte mitunter Probleme, bei einigen deiner sprachtechnisch recht geschraubten Wendungen sofort "mitzukommen"! Dies magst du einerseits als Kompliment werten, aber sicherlich bist du dir dabei auch der diesbezüglichen Implikationen hinsichtlich der allgemeinen Lesbarkeit bewußt!

Ich habe auch ein kleines Problemchen mit dem indifferenten Reimschema und den unterschiedlichen Strophenlängen (5,9,4,4 Zeiler). Ich - persönlich, wohlgemerkt - hab's da lieber ein wenig "aufgeräumter".
Nun, ich zumindest habe diese Zeilen insgesamt doch sehr genossen (oder anders gesagt: "Komplex" ist mir in jedem Fall wesentlich lieber als die "Alternative"...) und kann nur hoffen, dass andere Leser zu einem ähnlichen Fazit gelangen!

Schönes Neues!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (02.01.2011 um 16:30 Uhr)
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Alt 04.01.2011, 00:00   #3
Dana
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Lieber eKy,
wenn du sagst:

Zitat:
Zitat von eKy
Indes, in manchen Datails vielleicht sogar ein wenig zu kompliziert geschrieben! Selbst ich, der ich mich elaborierter Sprachhabung mächtig weiß, hatte mitunter Probleme, bei einigen deiner sprachtechnisch recht geschraubten Wendungen sofort "mitzukommen"! Dies magst du einerseits als Kompliment werten, aber sicherlich bist du dir dabei auch der diesbezüglichen Implikationen hinsichtlich der allgemeinen Lesbarkeit bewußt!
dann kann ich es nur als Komplimet werten - nein, ich will es.

Ich bin "etwas" darüber hinaus, dass alle Gedichte (Aussagen) allgemein verständlich sein sollten. Sie können es nicht, weil Altersstufen unterschiedlich lesen - und das ist gut so.

Bis auf die Grammatik, bin ich gerade bei dir stolz auf die Kritik hinsichtlich der Aufgeräumtheit. Vielleicht hast du schon irgendwo gelesen, dass ich einen Lieblingsdichter habe. Mögen andere größer sein (das sind sie sicherlich), aber er ist der Meine. Er hat hinterlassen, was mir (in Sinn und Kunst) das gibt, womit ich leben kann.

Ich habe es versucht, ohne mich seiner Kunst zu nähern. Du wirst es erkennen.
Das "Tragische" daran ist, dass ich eine ganz andere Pointe im Sinn hatte, als die, sich hier nicht ergeben, verflacht hat.

Ich danke dir für jedes Lob - noch mehr, wenn du mich (ihn) durchschaust.

Bis bald,
liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 25.01.2011, 19:04   #4
LyTau
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Hallo Dana,
ein nachdenklich bis philosophisch angehauchter Text über den Kreislauf des Lebens. Du hast den fünfhebigen Jambus konsequent durchgehalten,
an manchen Stellen habe ich aber das Gefühl, dass der Text ein wenig monoton wirkt. Dem könntest du m.E. leicht entgegenwirken,
indem du an machen Stellen das Tempo wechseln würdest.

Gerne gelesen.

liebe Grüße
LyTau
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Alt 25.02.2011, 20:43   #5
Dana
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Liebe LyTau,

vielleicht hast du mit dem "Tempowechsel" recht - aber dem kann ich nicht entgegenwirken, weil ...

Es ist schon mein Gedicht, doch habe ich in der Antwort an eKy etwas gestanden.
Es ist ein hoffentlich nicht ganz kläglicher Übereifer, diesem meinen Lieblingsdichter nach zu eifern.
Ich habe mich in Versklang und im Reimschema total an ihn gebunden.
Vielleicht erkennt man es.

Danke für deine Interpretation und das Kompliment des philosophischen Hauches.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 27.02.2011, 20:32   #6
Archimedes
der mit dem Reim tanzt
 
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Liebe Dana, gefällt mir sehr gut, ich tippe auf Fontane.
Gruß Archimedes ...der mit den Ratekreisen
__________________
gestörte Kreise
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Alt 05.03.2011, 22:06   #7
Dana
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Beiträge: 5.637
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Lieber Ratekreis-Archi,

Fontane ist nicht mein Lieblingsdichter.

Mein Lieblingsdichter fängt mit H an und hört mit e auf.
Das Gedicht mit S und n.

Es hat dir aber gefallen, das tut mir wohl, denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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