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Satire Zipfel Für Zyniker und andere Fieslinge |
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06.04.2020, 22:46 | #1 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Die Straßen sind wie leergefegt
Die Straßen sind wie leergefegt Die Straßen sind wie leergefegt, kein Ort an dem es sich mehr regt, wer soll das nur begreifen, man hört gar Vögel pfeifen, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Die Frauen geben keine Ruh, die Kleiderläden haben zu, viel schlimmer noch Friseure und auch Intimmasseure, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Kein Kino, kein Theater mehr, denn heute bleiben alle leer, kein Flug geht mehr nach Riga, und keine Bundesliga, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Im Supermarkt kein Klopapier, denn das wird zum Objekt der Gier, man hamstert schon für morgen, die Leute haben Sorgen, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Der Alki wird zum wilden Tier, vernichtet man doch gar schon Bier, denn Kneipen und Spelunken sind zu für die Halunken, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Der DAX fällt in ein tiefes Loch, das ist des Börsianers Joch, er kann es nicht verwinden, wenn die Gewinne schwinden, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Auch wenn es uns nicht gut gefällt, jetzt gibt es Kurzarbeitergeld, und wird es nicht genügen, egal, du musst dich fügen, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Am besten bleiben wir zu haus, sonst ist es ganz schnell mit uns aus, wir müssen reagieren, sozial uns distanzieren, ich frage mich, was vor sich geht, und ob die Welt sich weiter dreht. Schon höre ich die Melodie von der Corona-Pandemie, uns bringt sie das Verderben, die Erde wird nicht sterben, jetzt weiß ich wohl, was vor sich geht und dass die Welt sich weiter dreht. Falderwald . .. .
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software Geändert von Falderwald (17.05.2020 um 10:41 Uhr) Grund: Vorschlag von AZ umgesetzt |
07.04.2020, 07:24 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Falderwald,
geschickt "gedreht" durch den Refrain. Suche doch im Internet das "Epidemiologisches Bulletin 16|2020" Online vorab: 3. April 2020 des RKI über den "Rückgang der Raten an Atemwegserkrankungen in der deutschen Bevölkerung". Liebe Grüße Thoams
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
08.04.2020, 02:03 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Ort: Freiburg im Breisgau
Beiträge: 178
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Hallo Falderwald,
die Welt liegt wie in einem Dornröschenschlaf und alles hat sich verändert, ich denke,es wird nicht mehr so sein, wie es vorher war. Gerne gelesen und nachgedacht. Liebe Grüsse zoe |
10.04.2020, 13:23 | #4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Moin Thomas,
mir stand Novalis Pate bei diesem "Dreh". Man kann den "grüngefärbten Wiesen" einen neuen Anstrich verpassen, sie in ein neues, etwas kürzeres Gewand weben und schon sind sie wieder aktuell. Über die Datenlage müssen wir dabei nicht diskutieren, es ist so, wie es ist und das ist keine Kritik an den getroffenen Maßnahmen, sondern nur die möglichen Auswirkungen dieser und sie waren und sie sind nach wie vor nötig, so wie ich es empfinde. Hallo zoe, ja, es ist still, es wirkt schon fast friedlich, da fehlt nur noch der Prinz, der es wieder erweckt. Der Befürchtung, es könne danach schlimmer werden, sollte man die Hoffnung gegenüberstellen, dass es danach vielleicht sogar besser und gerechter zugehen wird. Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt und jeder muss das für sich selbst entscheiden. Ich bedanke mich für eure Gedanken Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
25.04.2020, 22:09 | #5 |
Wortgespielin
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Ort: NRW
Beiträge: 664
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Hi Falderweald
letzte Strophe Zeile drei vielleicht besser "uns" anstatt "und". Die lange Aufzählung wirkt wie ein Abgesang, der durch die Wiederholungen in Gefahr läuft seine Leserschaft einzuschläfern. Natürlich ist alles ganz ganz schlimm, und das will ja auch in allen Details besungen werden. Ein vollig unerwartetes Ende ( z.B. eine positive Wendung, eine lustige Pointe, ein Perspektivenwechsel etc.) machen mehr Dampf. Das die Erde solche Viren überlebt wirkt einfach schon zu abgedroschen, und das Gedicht ist schnell vergessen. AZ Geändert von AAAAAZ (26.04.2020 um 20:33 Uhr) |
17.05.2020, 10:40 | #6 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.912
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Moin AZ,
deinen Vorschlag übernehme ich, er stellt tatsächlich eine Verbesserung dar. Ja, das ist mein Problem. Meine Liebste sagt auch immer, ich rede zuviel und meine Tochter nennt mich "Erklärbär". Das ist nun mal meine Natur, gegen die ich nicht an kann. Wie hättest du das Ende denn gestaltet, wenn du den vorhergehenden Duktus der letzten beiden Zeilen einer jeden Strophe hättest weiterführen wollen? Mir fiel da leider nichts besseres ein. Ist aber Geschmackssache und über Geschmack lässt sich nicht streiten. Danke für deinen Kommi... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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