Gedichte-Eiland

28.09.2017, 20:55

So lange Wege weist doch jeder Morgen,
der unsichtbare Schatten in sich trägt.
Von einer schwarzen Nacht ihm auferlegt,
umfängt er dich mit zweifelnd süßem Sorgen.

So schwere Wege bist du schon gegangen
und immer kämpftest du die Schatten nieder.
Im bunten Kleide kommen sie nun wieder,
im Alter birgt ein neuer Weg auch Bangen.

So wird dein Weg dein letzter kühner Schritt,
der deinem Leben frische Farben leiht,
das ruhelose Ich der Freiheit weiht

im letzten, mutig selbst gewählten Schnitt.
Den Duft der trauten Bäume nimmst du mit.
Längst weiß die Seele: Es ist an der Zeit.

Thomas · 29.09.2017, 21:28

Liebe Koko,

ich habe ein paar Ideen zu deinem guten Gedicht.

Das "doch" in der ersten Zeile würde ich wegschaffen, aber wie?
die vierte Zeile würde ich so beginnen: "umfängt er dich mit…"

Statt: "und kämpftest jene Schatten immer nieder." würde ich sagen "doch immer kämpftest du die Schatten nieder." und statt: "im Alter birgt ein neuer Weg auch Bangen." lieber "drum gehst du diesen neuen Weg mit Bangen." auch weil es ja nicht nur im Alter so ist.

Liebe Grüße
Thomas

Erich Kykal · 01.10.2017, 21:54

Hi Koko!

wie anderswo schon bemerkt: Sehr gern gelesen!

LG, eKy

02.10.2017, 20:15

Liebr Thomas,´
danke für deine Einlassungen. Die erste kam schon von Eich in einem anderen Forum. Dort habe ich es auch schon geändert. Deine zweite passt nicht so richtig, weil sie oder er ja noch zögert, den Weg zu gehen.

Lieber Erich,
danke für dein nochmaliges Lob. es freut mich.
LG an euch bdiede von Koko

mallarme · 02.10.2017, 23:58

Liebe Koko,
es ist wohl ziemlich gelungen, aber der Schluss
ist mir dann doch zu traurig.
Passt zwar gut in die derzeitige Stimmung,
aber tut mir nicht so gut.
Sprachlich natürlich gekonnt.
Grüße
mall

03.10.2017, 11:02

Lieber Mall,

danke für deine ehrlichen Zeilen.
Inspiriert ist das Werk von meinen momentanen Umtrieben, näher zu Töchterchen zu ziehen, um ihr und dem Kleinen näher zu sein. Dabei spielt die Seele nicht so mit, wie man es sich wünscht, scheint mir.
Nach 30 Jahren sein Haus zu verlassen und in eine Wohnung zu ziehen ...und mich schreckt vor allem die Großstadt, das ist keine Kleinigkeit.
LG von Koko

28.09.2017, 20:55	#1
Kokochanel Gast Beiträge: n/a	Der neue Weg So lange Wege weist doch jeder Morgen, der unsichtbare Schatten in sich trägt. Von einer schwarzen Nacht ihm auferlegt, umfängt er dich mit zweifelnd süßem Sorgen. So schwere Wege bist du schon gegangen und immer kämpftest du die Schatten nieder. Im bunten Kleide kommen sie nun wieder, im Alter birgt ein neuer Weg auch Bangen. So wird dein Weg dein letzter kühner Schritt, der deinem Leben frische Farben leiht, das ruhelose Ich der Freiheit weiht im letzten, mutig selbst gewählten Schnitt. Den Duft der trauten Bäume nimmst du mit. Längst weiß die Seele: Es ist an der Zeit. Geändert von Kokochanel (03.10.2017 um 10:59 Uhr)

29.09.2017, 21:28	#2
Thomas Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 24.04.2011 Beiträge: 3.375	Liebe Koko, ich habe ein paar Ideen zu deinem guten Gedicht. Das "doch" in der ersten Zeile würde ich wegschaffen, aber wie? die vierte Zeile würde ich so beginnen: "umfängt er dich mit…" Statt: "und kämpftest jene Schatten immer nieder." würde ich sagen "doch immer kämpftest du die Schatten nieder." und statt: "im Alter birgt ein neuer Weg auch Bangen." lieber "drum gehst du diesen neuen Weg mit Bangen." auch weil es ja nicht nur im Alter so ist. Liebe Grüße Thomas __________________ © Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

01.10.2017, 21:54	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi Koko! wie anderswo schon bemerkt: Sehr gern gelesen! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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02.10.2017, 20:15	#4
Kokochanel Gast Beiträge: n/a	Liebr Thomas,´ danke für deine Einlassungen. Die erste kam schon von Eich in einem anderen Forum. Dort habe ich es auch schon geändert. Deine zweite passt nicht so richtig, weil sie oder er ja noch zögert, den Weg zu gehen. Lieber Erich, danke für dein nochmaliges Lob. es freut mich. LG an euch bdiede von Koko

02.10.2017, 23:58	#5
mallarme Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 21.03.2017 Ort: Ostsachsen Beiträge: 302	Liebe Koko, es ist wohl ziemlich gelungen, aber der Schluss ist mir dann doch zu traurig. Passt zwar gut in die derzeitige Stimmung, aber tut mir nicht so gut. Sprachlich natürlich gekonnt. Grüße mall

03.10.2017, 11:02	#6
Kokochanel Gast Beiträge: n/a	Lieber Mall, danke für deine ehrlichen Zeilen. Inspiriert ist das Werk von meinen momentanen Umtrieben, näher zu Töchterchen zu ziehen, um ihr und dem Kleinen näher zu sein. Dabei spielt die Seele nicht so mit, wie man es sich wünscht, scheint mir. Nach 30 Jahren sein Haus zu verlassen und in eine Wohnung zu ziehen ...und mich schreckt vor allem die Großstadt, das ist keine Kleinigkeit. LG von Koko

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